Extrusion 1-2017

Formprodukte – ob gespritzt, geblasen oder vakuumgeformt – müssen durch Kaltwasser in der Kavität der Werkzeugform gekühlt werden. Aller- dings verursacht ein Absenken der Kaltwassertemperatur unter den Tau- punkt der Umgebungsluft eine Kondensation auf der Formoberfläche und bringt zusätzliche Anforderungen an den Prozess mit sich. So kann die Feuchtigkeit zu Fehlern am geformten Produkt führen und die Form selbst nachhaltig beschädigen beziehungsweise ihre Lebensdauer drastisch ver- ringern. Andererseits verlängert eine Erhöhung der Kaltwassertemperatur die Kühlzeit, verlangsamt den Fertigungsprozess und senkt die Produktivi- tät. Zudem erhöht sich in vielen Fällen die Kristallisationsrate im geformten Kunststoff, so dass wiederum die Produktqualität leidet. Eine Klimatisie- rung der Produktionshallen kann zwar helfen, löst aber das Problem nicht. Deshalb hat FarragTech die Mould Area Protection (MAP)-Systeme ent- wickelt, um Werkzeugformen zu entfeuchten und das ganze Jahr über eine schwitzwasserfreie Produktion zu gewährleisten – auch unter tropischen Bedingungen. D er Formprozess und die Kühlphase, die für gewöhnlich den größten Teil der gesamten Zykluszeit ausmacht, sind teure und wichtige Abschnitte der Her- stellung. Das Kaltwasser, das dafür ver- wendet wird, sollte nicht kühler als 6 °C sein, da bei tieferen Temperaturen Frost- schutzmittel zugegeben werden muss, um ein Gefrieren des Verdampfers im Kaltwasser-Kühler zu verhindern. Das würde jedoch die Wärmeableitung deut- lich verschlechtern. Bis zu diesem neural- gischen Punkt bringt allerdings eine Ab- Schwitzwasserfreie Produktion dank effizienter Entfeuchtung von Werkzeugformen senkung der Kaltwassertemperatur um 1K eine Produktionssteigerung von ei- nem Prozent und ist somit sinnvoll. Ein unerwünschter Nebeneffekt der Küh- lung mit Wasser, dessen Temperatur un- ter dem Taupunkt der Umgebungsluft liegt, ist aber die Bildung von Kondens- wasser in der Form. Ein einfaches Klima- tisieren der Produktionshalle allein ist oft nicht ausreichend, um das zu verhin- dern, zumal der Gewinn durch die ho- hen Betriebskosten geschmälert wird. Um die Formoberfläche frei von Kon- denswasser zu hal- ten, gibt es Ent- feuchtungssyste- me, die Trockenluft mit einem Adsorp- 42 Peripherie – Blick über den Tellerrand der Extrusion Extrusion 1/2017 tionstrockner erzeugen. Mit diesem lässt sich ein sehr niedriger Taupunkt erzielen, was jedoch nicht nötig und zudem mit hohem Aufwand verbunden ist, da das Molekularsieb regelmäßig gewechselt werden muss. Auch fallen durch den komplizierten Aufbau höhere Kosten im Fall eines Defekts an und für die Regene- ration des Molekularsiebs ist ein zusätzli- cher Energieaufwand nötig. Deshalb setzt FarragTech für seine MAP-Systeme einfache (Umgebungs-) Lufttrockner ein, die – kombiniert mit einer Klimatisierung der Produktionshalle – in der Lage sind, die von den Produktionsmaschinen ab- gegebene Wärme sehr effizient und mit deutlich geringerem Energieaufwand ab- zubauen. Abkühlung der Umgebungsluft in zwei Schritten Dazu wird der Formenbereich der Ma- schine von der Umgebungsluft abge- schottet und vom MAP mit gefilterter, trockener Luft versorgt. Dies ermöglicht eine ständige Verwendung von Kaltwas- ser bis zu einer Temperatur von 6 °C, oh- FarragTech setzt für seine MAP- Systeme einfache Lufttrockner ein, die nicht nur Schwitzwasserbildung auf der Werkzeugform verhindern, sondern auch in der Lage sind, die von den Produktionsmaschinen abgegebene Wärme sehr effizient und mit geringerem Energieaufwand abzubauen ( Alle Bilder, Quelle: FarragTech ) Formprodukte müssen durch Kaltwasser in der Kavität der Werk- zeugform ge- kühlt werden. Ein unerwünschter Nebeneffekt ist dabei die Bildung von Kondenswas- ser in der Form. Diese kann da- durch korrodie- ren und auch die Qualität des End- produkts leidet

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