Extrusion 1-2020
Die PolyComp GmbH ist als Compoundierer sowohl Auftragsfertiger als auch Lizenzhersteller komplexer technischer Kunststoffe. Die Rezepturen reichen von Hochtemperatur-Kunststoffen über hochfeste techni- sche Thermoplaste bis hin zu weichen, flexiblen thermoplastischen Elastomeren, denen auf Wunsch verschiedenste Additive zugesetzt werden. Das große Produktportfolio erfordert eine flexible Produktion mit unterschiedlichen Extrudern und teilweise speziel- len Schneckenkonfigurationen. Bei den Extrudern gibt es allerdings eine Konstante: Bei der Absaugung von Dämpfen und Gasen aus der Schmelze in den Schneckenzonen verlässt sich PolyComp ausschließlich auf Plastex Entgasungssysteme der Busch Vacuum Solutions. Die mit MINK Klauen-Vakuumpumpen ausgestatteten Systeme sind äußerst betriebssicher und einfach zu warten. P olyComp ist im Jaher 2000 als Management-Buy-Out ent- standen und hat seinen Hauptsitz in Norderstedt vor den To- ren Hamburgs. Seit 2013 gehört PolyComp zur Hamburger Feddersen-Gruppe, deren Unternehmen sich auf den weltwei- ten Handel mit chemischen und technischen Produkten kon- zentrieren. Zum Kerngeschäft von PolyComp gehört die Compoundierung von Polyolefinen (PP/PE), aber auch von EVA, PA, PBT, PC, ABS, EVOH, POM und PMMA. In diese Compounds werden verschie- dene Additive von Carbon- oder Naturfasern, einfachen Füll- stoffen bis hin zu Glaskugeln, Farbadditiven oder Wachsen ein- 28 Compoundieren – Anwenderbericht Extrusion 1/2020 Moderne Vakuumtechnologie zur Schmelzeentgasung beim Extrudieren gemischt. Eine Spezialität von PolyComp sind Foliencom- pounds, bei denen extrem niedrige Gelanteile gefordert wer- den. Dabei wird mit speziellen Schneckenkonfigurationen ex- trudiert und ein Siebwechsler mit hoher Filtriergenauigkeit ver- wendet. Insgesamt wird auf acht Ein- oder Zweischnecken-Ex- trudern gearbeitet. Bei sechs Extrudern wird die Schmelze ent- gast. Bis 2009 wurden dazu Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen eingesetzt. Instandhaltungsleiter Stefan Stolp kann sich noch gut daran erinnern: „Die Entsorgung des gebrauchten Wassers wurde mehr und mehr zum Problem, da Gase und Dämpfe sich damit vermischten beziehungsweise darin auskondensieren konnten. Die Kosten für die Aufbereitung oder Entsorgung des Wassers wurden immer höher.“ Henning von Brühl, Assistent der Produktionsleitung, ergänzt: „Wir konnten auch nie genau vorhersagen, was sich für Stoffe im Wasser anreicherten. Es waren nicht nur Gase, Dämpfe und Polymere aus den Grund- stoffen, sondern auch Bestandteile aus Additiven konnten sich im Betriebsmittel dieser Vakuumpumpen ablagern.“ Grund da- für war auch ein häufiger Wechsel der Rezepturen. Selbst bei gleichen Grundstoffen konnte sich durch verschiedene Additive die Zusammensetzung der Stoffe im Wasser verändern. Da bei PolyComp im Drei-Schicht-Betrieb in Fünf-Tage-Wochen gear- beitet wird, kamen erhebliche Wassermengen zur Aufbereitung zusammen. Auf der Suche nach einer umweltverträglichen Lösung kam Bild 1: Eines von insgesamt sieben Plastex Entgasungs- systemen bei PolyComp. Sie sind jeweils ein Stockwerk über den Extrudern aufgestellt (Foto: Busch) Bild 2: MINK Klauen-Vakuumpumpen sind das Herzstück von Plastex Entgasungssystemen. Durch das berührungsfreie Funktionsprinzip wird kein Betriebsmittel wie Wasser oder Öl benötigt (Foto: Busch)
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