Extrusion 1-2023

16 Branche Intern Extrusion 1/2023 ➠ SKZ – Das Kunststoffzentrum Matthias Ruff, m.ruff@skz.de tive Lern- und Lehrmethoden sollen dazu beitragen, die bereits hohe Qualität der Weiterbildungen des SKZ kontinuierlich zu verbessern. Bei den Fortbildungen steht vor allem der starke Bezug zur Pra- xis im Fokus. Ein Highlight des neuen Ge- bäudes wird daher die intelligente Vernetzung von Schulungsräumen und Technika sein. Am 2. März werden dazu vormittags geführte Rundgänge durch das TZQ angeboten. Der Nachmittag steht im Zeichen informativer Vorträgen und Präsentationen. „Die Eröffnung ist der nächste große Mei- lenstein für uns. Jetzt kommen die Teil- nehmer bald in den Genuss des neuen Trainings-Zentrums. Dafür sind 90 Kurse pro Jahr mit jeweils 5 bis 15 Plätzen ge- plant. Ich freue mich schon riesig, allen In- teressierten vorstellen zu dürfen, was das TZQ alles zu bieten hat“, freut sich Chri- stoph Kreutz, Leiter des TZQ. n Das Trainings-Zentrums Qualitätswesen (TZQ) öffnet am 2. März 2023 seine Pfor- ten. Das SKZ baut damit sein Schulungs- angebot im Bereich Qualitätswesen deutlich aus. Seit seiner Gründung im Jahr 1961 ist die Mission des SKZ die Weiterbildung von Quereinsteigern, Fachkräften und Inge- nieuren der Kunststoffindustrie voranzu- treiben. Das SKZ ist mit jährlich über 10.000 Teilnehmern an sechs Weiterbil- dungsstandorten in Deutschland und vie- len mehr bei Inhouse-Schulungen weltweit in der Kunststoffbranche für seine Kurse und Trainings bekannt. Dabei ist ein echter Praxisanteil in den Kursen ein zentrales Qualitätsmerkmal für wirk- same Weiterbildung. Um diesen Schritt weiterzugehen, feiert das SKZ die Inbe- triebnahme des hochmodernen Trainings- Zentrums Qualitätswesen (TZQ) im Würzburger Industriegebiet Ost und öff- net am 2. März 2023 die Tore für alle In- teressenten, Partner und Unterstützer. Große Räume, eine umfangreiche Aus- stattung der Trainingslabore und innova- Trainings-Zentrums Qualitätswesen (TZQ) feiert Eröffnung ➠ SKZ – Das Kunststoffzentrum Dr.-Ing. Michael Bosse, m.bosse@skz.de www.skz.de Was ist aktuell dein Lieblingsthema bzw. Worauf dürfen wir uns freuen? Bosse : Die Kreislaufwirtschaft ist beides: unverzichtbar und unglaublich schwierig umzusetzen. Ich möchte gerne an die Wurzel gehen und dazu beitragen, dass unsere Kunststoffe stärker wertgeschätzt werden. Dazu gehört es, nachhaltige Ma- terialien für technische Anwendungen zu entwickeln aber auch die Wahrnehmung für die Leistungen in den aktuellen Ein- satzgebieten von Kunststoffen zu stärken. Dann ist es wahrscheinlicher, dass wir sie sorgfältiger nutzen und am Ende des Le- benszyklus sinnvoll verwerten. Das ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe, nicht nur eine rein technische. Ich freue mich darauf, diese Dialoge zu führen und auch kritische Nachfragen zu erhalten, um dann gemeinsam den optimalen Lö- sungsweg zu finden. Wir können dafür das notwendige Know-how und Equip- ment stellen, indem wir neue Rezepturen entwickeln, Materialmuster bei uns im n Die Gruppe Materialentwicklung des SKZ bietet eines der breitesten Be- tätigungsfelder. So vielfältig wie der Werkstoff Kunststoff sind auch die eingesetzten Materialien und Addi- tive. Gruppenleiter Dr. Michael Bosse fand die Zeit, den Vertriebskollegen kurz Rede und Antwort zu stehen. Michael, was fasziniert Dich am Thema Materialentwicklung? Dr. Michael Bosse : Das ist ganz sicher die große Vielfalt der neuen Ideen und An- wendungen, die unsere Kunden mitbrin- gen. Die passenden Materialien dafür zu finden, ist oft auch überraschend. Kunst- stoffe sind so vielfältig und die Kombina- tionen mit Fasern, Additiven, Kugeln, Partikeln und auch untereinander sind un- endlich groß. Was die Kunststoffe dann leisten sollen, ist mindestens genau so um- fangreich – da ist der Einfallsreichtum kein bisschen kleiner. Durch die Verknüpfung von Rezeptur, Verarbeitung, Anwen- dungseigenschaften und Recycling kön- nen wir als Materialentwickler aktiv dazu beitragen, gesellschaftliche Herausforde- rungen wie den Transfer zur Kreislaufwirt- schaft oder die Energiewende zu meistern. Was war der größte oder lustigste Fehl- schlag in deiner SKZ Zeit? Bosse : Wir arbeiten mit bioabbaubaren Kunststoffen und sollen eine kleine Un- möglichkeit für Mehrweggeschirr errei- chen – einerseits robust, sicher und wiederverwendbar, andererseits nach Ge- brauch praktisch sofort biologisch abge- baut. Unsere Versuche sind aber nicht kaputt zu kriegen. Die Prototypen fahren schon ein halbes Jahr non-Stopp in der Spülmaschine mit und verändern sich überhaupt nicht. Mein Komposthaufen beißt sich ebenfalls die Zähne daran aus. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass Fehl- schläge zur Forschung dazugehören. Hin- terher ist man immer schlauer und stellt auch schon mal fest, dass die Zielsetzung im Projekt vielleicht etwas zu ambitioniert war. Positiv ist dann aber, dass der Pro- jektpartner trotzdem ganz glücklich war. Er hat jetzt eine biobasierte Materiallö- sung, die für die Einsatzumgebung geeig- net ist und wir können am SKZ ge- meinsam nach einer mechanischen oder chemischen Recyclinglösung suchen. Forschungsgruppe Materialentwicklung Technikum compoundieren, Probekörper herstellen und überprüfen ob ein neues Material auch das hält, was es verspricht. Vielen Dank für das kurze Interview. Dr. Michael Bosse, Gruppenleiter Materialentwicklung am SKZ (Foto: SKZ)

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