Extrusion 2-2017

33 Extrusion 2/2017 ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG Robert-Bosch-Str. 10, 74081 Heilbronn, DE www.illig.de Die Mehrspurigkeit der FSL 48 ermöglicht das Abfüllen von Produktfamilien, beispielsweise mit unterschiedlicher Geschmacksrichtung, in individuell durch IML-Thermoformen dekorierte Packungen Formfläche 680 x 300 mm. Mit einem 18-fach-Werkzeug entstehen darauf Rechteck-Becher aus Polypropylen, die beim Formen gleichzeitig auf allen vier Seitenwänden und auf dem Becherbo- den dekoriert werden. Hierzu entnimmt eine für diesen Prozessschritt konzipierte IML-Einheit die mit dem Motiv bedruck- ten Zuschnitte (Label) aus einem Maga- zin und legt sie in die Kavitäten des Werkzeugs in der Formstation des Ther- moformers ein. Beim anschließenden Formen der Folie zur prinzipiell beliebig gestaltbaren Verpackung verbindet sich das Label konturgenau und dauerhaft mit der Formteilwand. Vielfältige Möglichkeiten – wirtschaftliche Vorteile Mit der IML-T-Technik eröffnen sich beim Dekorieren von Lebensmittelverpackun- gen vielfältige Möglichkeiten: Das Label kann einseitig, zweiseitig, dreiseitig (zum Beispiel in U-Form), vier- oder sogar fünf- seitig (einschließlich Bodendekoration mit zum Beispiel integriertem Barcode) aufgebracht werden. Dadurch lassen sich hochwertige Optik und Funktion miteinander kombinieren. Ein besonde- rer Vorteil ist hierbei die große nutzbare Dekorfläche, die unter anderem auch für die neue gesetzliche Kennzeichnungs- pflicht benötigt wird. Zusätzlich kann das Etikett – je nach Geometrie und Beschaf- fenheit – sogar zur Steifigkeitserhöhung der Verpackung beitragen. Hierdurch lässt sich dann die Dicke der eingesetz- ten Verpackungsfolie reduzieren (Materi- alkosteneinsparung) und dennoch die geforderte Top Load der Packung einhal- ten. Verarbeitbar sind Label aus allen gängigen Materialien, von PS (Polystyrol) über PP (Polypropylen) bis zu Papier-La- beln. Abgestimmt auf das Material der Becher, sind so sortenrein recycelbare Verpackungen realisierbar. Unter Kostengesichtspunkten schneidet das von ILLIG entwickelte IML-Thermo- formen günstiger ab als beispielsweise das fürs Dekorieren von Kunststoffver- packungen ebenfalls genutzte IML- Spritzgießen. Zum einen sind die Investi- tionskosten für Werkzeuge und die In- standhaltung günstiger als beim Spritz- gießen. Zum anderen lassen sich thermo- geformte Artikel dünnwandiger und da- mit leichter ausführen als spritzgegosse- ne. Zu diesem deutlich geringeren Mate- rialverbrauch kommt auch noch ein niedrigerer Energiebedarf beim Verarbei- ten hinzu. Wirtschaftliche Vorteile bietet das IML-Thermoformen vor allem auch deshalb, weil hierbei Multikavitäten- werkzeuge eingesetzt werden können. Immer am Puls der Zeit Neue Marktstrategien der Lebensmittel- hersteller fordern speziell bei der Verpa- ckung mittlerweile das wirtschaftliche Fertigen kleiner Stückzahlen mit wech- selndem Dekor. Die IML-T-Technik bietet die dafür notwendige hohe Flexibilität. So lässt sich jede Kavität des Formwerk- zeugs mit einem individuell bedruckten Etikett bestücken. Integriert beispielswei- se in eine FFS-Linie mit mehrspurigem Füller, wie dies ILLIG in der Form-, Füll- und Schließmaschine FSL 48 realisiert hat, ermöglicht diese Variabilität das gleichzeitige Abfüllen und Verpacken von Produktfamilien. Auch ein Produkt- wechsel kann hierbei schnell durch Aus- tausch der Label im Magazin vorgenom- men werden. Neueste Entwicklung in diesem Bereich ist die Integration der IML-Dekoration in eine aseptische FSL 48 Maschine, zuge- schnitten auf die Anforderungen der Le- bensmittel- und insbesondere der Mol- kereiindustrie. Die Maschine ist in Modu- len aufgebaut. Der Folienaufnahme und Formstation mit integrierter IML-Einheit folgt das Modul der aseptischen Füll- strecke. Diese ist mit einem Füller in Hy- gienic-Design-Ausführung ausgestattet. Als drittes Modul folgt die Siegel- und Stanzstation, die wiederum außerhalb des Aseptik-Bereichs platziert ist. Durch diesen modularen Aufbau ist es erst möglich IML-Becher auf einer asepti- schen FFS-Linie herzustellen. Der ausge- formte und dekorierte Becher (im Pa- ckungsband) fährt in den aseptischen Bereich, wird dort innen mit Wasserstoff- peroxid (H 2 O 2 )-Dampf ausgesprüht, an- schließend mit warmer Sterilluft getrock- net und dann befüllt. Danach wird die sterilisierte Deckelfolie (über H 2 O 2 -Bad gereinigt) innerhalb des aseptischen Be- reichs an den seitlichen Rändern des Pa- ckungsbandes angesiegelt, so dass die Becher (schlauchähnlich) den Aseptik- Bereich verlassen. Somit kann keine Re- kontamination stattfinden und die ge- füllten Becher können im normalen Ma- schinen-Modus end-versiegelt und dann ausgestanzt werden. Die Vorteile liegen darin, dass eine Sterili- sierung des normalen Maschinenbe- reichs nicht mehr notwendig ist und des- halb sowohl das Material als auch die Umwelt geschont und erhebliche Kosten gespart werden.

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