Extrusion 2-2018
63 Extrusion 2/2018 Windmöller & Hölscher www.wuh-group.com Live-Demonstration von TURBOCLEAN: Produktwechsel in zwölf Minuten auf der K 2016 Spülzeiten und schneller Materialwech- sel die Produktivität einer Extrusionsma- schine steigern kann. „Anstatt bis zu 40 Minuten verkürzt sich die Auftragswech- selzeit an einer Blasfolienmaschine mit TURBOCLEAN auf mitunter nur noch 12 Minuten“, erklärt Hendrik Steen, zustän- dig für das Nachrüstgeschäft bei W&H. Das Automationsmodul ist seit 2015 auf dem Markt. Bislang profitierten aber nur Käufer einer neuen VAREX II-Anlage von den Zeit- und Kosteneinsparungen des Moduls. Ab sofort können auch beste- hende W&H Anlagen mit TURBOCLEAN nachgerüstet werden. „Besonders un- kompliziert ist die Umstellung bei Ma- schinen ab dem Baujahr 2010. Durch ei- ne kompatible ‚Plug & Play-Lösung‘ be- trägt der Umbauaufwand vor Ort nur maximal ein bis zwei Tage pro Extruder“, so Steen. Mit dem Automationsmodul erledigt die Extrusionsanlage den Materialwechsel nahezu komplett selbstständig. Für den Maschinenführer bedeutet das, dass er die Maschine nicht mehr händisch Schritt für Schritt für jeden Auftrag umstellen muss. Stattdessen laufen die Arbeits- schritte automatisiert und parallel ab. FSKZ e. V. Norbert Halmen: +49 931 4104-466 n.halmen@skz.de, www.skz.de Ergebnis und der zerstörende Charakter dieser Standard- testverfahren ermöglichen da- bei keine hundertprozentige Prozess- bzw. Produktüberwa- chung. Eine innovative Möglichkeit für eine schnellere und zerstörungsfreie Prüfung bieten Messsysteme auf Basis der Kern- spinresonanz mit einseitigem Probenzu- gang. Durch speziell angeordnete Ma- gnete und angepasste Hochfrequenz-Re- sonatoren kann der Vernetzungs- bzw. Aushärtegrad berührungslos in verschie- denen Tiefenebenen von Probekörpern gemessen werden. Im Rahmen eines kürzlich abgeschlosse- nen Forschungsvorhabens konnte die Vernetzungsgradbestimmung von PE-X mittels NMR erfolgreich nachgewiesen werden. Bei zunehmendem Vernet- zungsgrad verringert sich die Beweglich- keit der Polymerketten. Dies führt zu ei- ner Abnahme des NMR-Signals (Echo- summe). Dabei zeigte sich das Potential für eine schnelle Pass/Fail-Kontrolle. Ebenso kann der Verlauf der Aushärtung von Harzen und Klebstoffen sehr gut nachverfolgt werden. Weiterhin ist es möglich, Stichproben einem Aushärte- grad zuzuordnen. In den letzten beiden Jahren wurde am SKZ intensiv am Einsatz unilateraler Kernspinresonanz (Nuclear Magnetic Re- sonance: NMR) zur Messung des Vernet- zungsgrades geforscht. Die Ergebnisse zeigen den Weg zu einer vielverspre- chenden Serienanwendung für die Ver- netzungsgradprüfung unterschiedlicher Materialsysteme. Das Vernetzen von Standardthermoplas- ten wird zur gezielten und kostengünsti- gen Eigenschaftsverbesserung einge- setzt. In der Gesamtheit der vernetzten Werkstoffe besitzt vernetztes Polyethy- len (PE-X) aktuell den größten Marktan- teil. Zudem wachsen die Märkte für Ma- terialien auf Harzbasis stetig (zum Bei- spiel Faserverbundwerkstoffe und Kleb- stoffe). Der Vernetzungsgrad stellt dabei die wichtigste Kenngröße für die Quali- tät von PE-X dar. Er ist vergleichbar mit dem Aushärtegrad eines Harzes oder Klebstoffes. Obwohl die Verarbeitungs- zeit bei der Herstellung von vernetzten Polymeren kontinuierlich sinkt, wird der Vernetzungs- bzw. Aushärtegrad nach wie vor im Labor mit herkömmlichen Standardverfahren, zum Beispiel nass- chemisch nach DIN EN ISO 10147, be- stimmt. Die sehr langen Messzeiten von bis zu 12 Stunden für ein quantitatives Zerstörungsfreie und schnelle Messung des Vernetzungsgrades – Prozessüberwachung mit unilateraler NMR In zukünftigen Forschungsaktivitäten des SKZ soll der Fokus stärker auf die zerstö- rungsfreie Untersuchung von Klebstof- fen und Klebeverbindungen mittels uni- lateraler NMR gelegt werden. Neben ver- schiedenen Klebstoffarten soll auch die Verwendung von Vorbehandlungsme- thoden und weiterer Referenzverfahren im Detail untersucht werden. Ziel ist da- bei die Korrelation mit gängigen Kenn- größen der Kunststoffverarbeitung. Das Forschungsvorhaben 18258 N der Forschungsvereinigung "Fördergemein- schaft für das SKZ" wurde über die Ar- beitsgemeinschaft industrieller For- schung e.V. (AiF) im Rahmen des Pro- gramms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwick- lung (IGF) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) auf- grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
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