Extrusion 2-2020
54 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 2/2020 Folge 51 – Mo erklärt spezielle Aspekte des Trocknens. Das Grundprinzip der Regenerierung haben wir in Folge 50 be- schrieben. Abhängig von der Ausführung eines Trockners kann das Regene- rieren (oder Rücktrocknen) der Molekularsiebpatronen auf unter- schiedliche Weise erfolgen. Die einfachste Variante ist die zeitgesteuerte Regenerierung, die in eingestellten Intervallen abläuft, sowohl was den Start als auch die Dauer betrifft. Das heißt, der Prozess startet und endet unabhängig vom Sättigungszustand der Molekularsiebpatrone. Zwangsläufig kann diese Variante nicht auf wechselnde Bedin- gungen, etwa geringere Materialdurchsätze oder niedrigere Ausgangsfeuchten reagieren. Der Energieverbrauch zum Rege- nerieren entspricht fast immer dem höchsten Durchsatz und der höchsten Ausgangsfeuchte. Als preisgünstige und hinsichtlich des Energiebedarfs wirtschaft- lichere Variante gilt die Kombination einer zeit- und temperatur- gesteuerten Regenerierung. Gestartet wird hierbei der Regene- rierzyklus in zuvor festgelegten Intervallen. Beendet ist die Rege- nerationsheizphase aber erst mit dem Erreichen einer bestimm- Stichworte • Regenerieren • Molekularsieb • Taupunktmessung • Regenerierzyklus motan-colortronic GmbH Friedrichsdorf, Germany, www.motan-colortronic.com , www.moscorner.com Wie lassen sich Molekularsiebe regenerieren? Ohne Taupunktsteuerung werden die Molekularsiebpatro- nen in festen Intervallen regeneriert, unabhängig davon, ob das zu trocknende Material viel oder wenig Wasser abgibt. Entsprechend hoch ist der Energieverbrauch (Bild: Motan-Colortronic) ten Temperatur am Luftaustritt der zu regenerierenden Patrone. Da Wasser beim Verdunsten der Umgebung sehr viel Wärme entzieht, ist dieser Temperaturanstieg ein Zeichen dafür, dass im Molekularsieb fast kein Wasser mehr gebunden ist. Die effizienteste und sicherste Lösung ist die taupunktgesteuerte Regenerierung. Ein Sensor überwacht dabei die Taupunkttempe- ratur der Trockenluft. Gestartet wird die Regenerierung erst, wenn die Taupunkttemperatur einen zuvor festgelegten Sollwert überschreitet. Kombiniert mit der vorher beschriebenen Tempe- ratursteuerung, ist dies eine äußerst energiesparende Möglich- keit der Regenerierung. Wichtig ist, den Taupunktsensor regel- mäßig zu kalibrieren. Eine weitere Möglichkeit, um Energie einzusparen, ist die Inte- gration eines Wärmetauschers zur Energierückführung aus der Regenerierabluft. Dabei wird die Abluftwärme beim Regenerie- ren der angesaugten Regenerierluft wieder zugeführt und nicht an die Umgebung abgegeben. Um die volle Adsorptionsfähigkeit der Molekularsiebpatrone wiederherzustellen, muss sie abgekühlt werden. Das Rückkühlen kann in einem offenen oder in einem geschlossenen Kühlkreis- lauf erfolgen. Beim offenen Kühlkreislauf wird die Patrone mit angesaugter Umgebungsluft gekühlt und die dabei aufgenom- mene Energie wieder an die Umgebung abgeführt. Nachteilig ist hierbei, dass die Patrone während der Kühlphase wieder Feuch- tigkeit aufnimmt. Das kann dazu führen, dass das Molekularsieb bei hoher Umgebungsfeuchte, etwa im Sommer, schneller gesät- tigt ist. Als Folge muss es früher regeneriert werden. Im schlimm- sten Fall kann nicht mehr genügend Feuchtigkeit aufgenommen werden und das Material wird nicht mehr zuverlässig getrocknet. Besser ist deshalb ein geschlossener Kühlkreislauf ohne Zufuhr von feuchter Umgebungsluft.
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