Extrusion 2-2022

➠ Lebensmittel-Cluster Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH www.biz-up.at Die Firma Spitz untersuchte die Wirkung und Recyclingfähigkeit von Sauerstoffabsorbern in PET-Flaschen (©Himmelbauer) Die Landhof GmbH arbeitete im Projekt unter anderem an recyclingfähigen Verpackungen für Frischfleisch (©Marcher Fleischwerke) stellt. Mit dem Ergebnis, dass die zweite Variante um bis zu 76 Prozent geringere CO 2 -Emissionen verursacht als die erste. Die Recyclingfähigkeit in Österreich ist jedoch mit aktuell 69 Prozent deutlich geringer als bei der ersten Variante mit 99 Prozent bei getrennter Entsorgung der Verpackungsbestandteile. Mit einem verbesserten Verpackungsdesign der Überfolie ließe sich die Re- cyclingfähigkeit der Variante zwei sicher nochdeutlich erhöhen“, ist Jas- min Rammer, verantwortlich für Unternehmenskommunikation und nachhaltige Entwicklung bei Spitz, überzeugt. Optimales Wiederverschlusssystem Beim Fleischverarbeitungsbetrieb Landhof wurden sowohl recy- clingfähige Schlauchbeutel als auch Vakuumfolien untersucht. Bei beiden zeigten sich keine signifikanten Einbußen beim Pro- duktschutz oder der Maschinengängigkeit. Zudem lag die Recy- clingfähigkeit der Verpackungen bei über 90 Prozent. Ähnlich erfolgreich verliefen Test mit Verpackungen für Frischfleischarti- kel: Recyclingfähige Mono-PET- und Mono-PP-Schalen sowie trennbare Karton-/Kunststoffverbundschalen, die zu 90 Prozent recyclingfähig sind, weisen einen gleichbleibenden Produkt- schutz auf. Wiederverschließbare Schinkenverpackungen wur- den ebenfalls hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf eine längere Produkthaltbarkeit und die Umwelt geprüft. „Dabei haben wir festgestellt, dass bei einem optimalen Wiederverschlusssystem der Schinken um einen Tag länger verzehrt werden kann als bei einer offenen oder schlecht verschlossenen Verpackung. Das wiederum führt zu einer CO 2 -Reduktion von 35 bis 40 Prozent“, berichtet Georg Marcher von der Landhof GmbH, einer Gesell- schaft der Marcher Fleischwerke. Zukunftsträchtige Verpackungslösungen „Bei Lebensmitteln verursacht die Verpackung meist nur ge- ringfügige Umweltauswirkungen. Verderben die Waren wegen unzureichender Verpackung, wirkt sich dies oft deutlich negati- ver auf die Ökobilanz aus“, weiß Heidrun Hochreiter, Manage- rin des Lebensmittel-Clusters, der das Projekt initiiert und begleitet hat. Das Projekt „Packloop“ ging im August 2021 er- folgreich zu Ende und hat gezeigt, dass CO 2 -Emissionen durch den Einsatz recyclingfähiger Verpackungen und die Wahl der richtigen Werkstoffe stark minimiert werden können, der Pro- duktschutz aber trotzdem nicht darunter leidet. „Die gewonne- nen Erkenntnisse leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung in den Unternehmen und in weiterer Folge in der Gesellschaft. Sie zeigen sowohl die Notwendigkeit als auch die Machbarkeit des Wechselns hin zu recyclingfähigen Verpackungen auf“, freut sich Hochreiter. Projektpartner S. Spitz GmbH, Attnang-Puchheim Landhof GmbH, Linz TECHNOFLEX Packaging GmbH, Timelkam G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH, Unterwaltersdorf Forschungspartner Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) FH Campus Wien Dieses Projekt wurde aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #up- perVISION2030 vom Land OÖ sowie vom Land NÖ gefördert. 33 Extrusion 2/2022

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