Extrusion 2-2022

➠ motan-colortronic GmbH Friedrichsdorf, Germany, www.motan-colortronic.com www.moscorner.com 51 Extrusion 2/2022 • Brückenbildung • Flexibler Materialbehälter • Austragshilfen • Massagerollen Stichworte Interessant ist das modulare Konzept dieser Dosiersysteme hin- sichtlich ihrer Flexibilität und Einsatzbandbreite. So lässt sich der Materialbehälter ohne Werkzeug in kurzer Zeit austauschen, was etwa für schnelle Materialwechsel entscheidend ist, denn die Reinigung des Behälters kann separat erfolgen. Austauschbar sind überdies meist die Dosierschnecken, was dem Anwender erlaubt, das Dosiergerät innerhalb weniger Minuten an das zu verarbeitende Material anzupassen. Zur Auswahl ste- hen beispielsweise Einzel- oder Doppelschnecken, Spiralen und Vollblattschnecken. ➠ SKZ - KFE gGmbH Hatice Malatyali, h.malatyali@skz.de ermöglicht durch eine plasmachemische Umsetzung von Gasgemischen dünne Hartstoffbeschichtungen. In speziellen Prozessen können mehrlagige Titandibo- rid- und Titannitridphasen enthaltende Mehrlagenschichten erzeugt werden. Diese weisen eine für die mechanische Beanspruchung günstige Nanokomposit- struktur auf. Das in der Phasenmischung vorhandene harte und chemisch sehr sta- bile Titandiborid wirkt dem adhäsiven und korrosiven Angriff entgegen. Ein wei- teres Verfahren wird untersucht, das Bor durch eine thermochemische Rand- schichtbehandlung in die Randzone des Werkzeuges eindiffundieren lässt. Da- durch werden harte und korrosionsbe- ständige Boridausscheidungen gebildet, die ein hohes Potential haben, ebenfalls alle Anforderungen der Anwendung zu erfüllen. So werden im Projekt zunächst die Verschleißmechanismen zwischen Schmelze und Werkzeugoberfläche iden- tifiziert und bewertet. Daraufhin werden zur Reduzierung des Verschleißes auf der Das Projekt „ Oberflächenmodifikation zur Verschleißreduzierung hochbelasteter Werkzeugoberflächen in Extrudern der Kunststoffverarbeitung “ ist gemeinsam am Kunststoff-Zentrum SKZ und am Fraunhofer Institut für Schicht- und Ober- flächentechnik IST gestartet. Das Projekt untersucht die Verschleißreduzierung in wesentlichen Produktionseinheiten der Kunststoffindustrie, um kosteneffiziente und nachhaltige Produktionsprozesse über lange Zeiträume zu ermöglichen. Die stetig steigenden Ansprüche an die Gebrauchseigenschaften von Kunststof- fen führen zu ebenso steigenden Antei- len von Faserverstärkungen, Füllstoffen und Additiven. Die Oberflächen von Schneckenwellen und von Extruderdüsen werden bei der Compoundierung und Verarbeitung dieser Funktionswerkstoffe sehr stark beansprucht. Zusätzlich ver- stärken korrosive Umgebungsbedingun- gen das Beanspruchungskollektiv insgesamt. Gleichzeitig verlangt die Pro- duktivität hohe realisierbare Drücke und kurze Durchlaufzeiten. Unter diesen ge- nannten Rahmenbedingungen muss den- noch das technologische Ziel einer optimalen Mischwirkung bei maximalem Durchsatz und minimalem Energieeintrag sichergestellt werden. Die komplexe Geo- metrie von Düsen und den Schnecken- elementen schränkt jedoch aufgrund der schwierigen geometrischen Erreichbarkeit die Auswahl geeigneter Beschichtungs- verfahren für den Verschleißschutz ein. Im Projekt wird als potenziell geeignetes Verfahren die plasmaaktivierte chemische Gasphasenabschneidung (PA-CVD) auf ihre Anwendbarkeit untersucht. PA-CVD Hochbelastete Werkzeugoberflächen in Extrudern besser vor Verschleiß schützen Oberfläche die unterschiedlichen borhal- tigen Oberflächenmodifikationen im La- bormaßstab charakterisiert und beschrieben. Abschließend erfolgt zum Nachweis der Anwendbarkeit eine Evalu- ierung unter industriellen Bedingungen. Das Forschungsprojekt ist im Dezember 2021 gestartet. Die Untersuchungen zur Oberflächenmodifikationen auf Basis von PA-CVD-Beschichtungen und Bor-Diffusi- onsbehandlungen sollen einen wichtigen Beitrag und Mehrwert für Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette lie- fern, insbesondere für KMU wie Com- poundeure, Oberflächenveredler sowie Anlagenhersteller. Interessierte Unterneh- men sind eingeladen, im projektbeglei- tenden Ausschuss des Forschungsprojekts kostenfrei mitzuwirken und sich über die aktuellen Ergebnisse zu informieren. Schnecken- elemente mit Verschleiß- erscheinungen (Foto: SKZ)

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