Extrusion 2-2023
➠ SKZ – Das Kunststoff-Zentrum Dr. Hermann Achenbach, h.achenbach@skz.de www.skz.de nahen Demonstrator darstellen, der am Ende der Implementierungsphase allen Unternehmen der gesamten Lebensmit- telkette zugänglich sein wird. COPPA soll damit die Kreislaufwirtschaft im Bereich der Kunststoff-Lebensmittelverpackun- gen vorantreiben, die natürlichen Res- sourcen durch die Reduzierung des Materialeinsatzes und die damit verbun- dene Verringerung des Einsatzes fossiler Rohstoffe schonen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Neben dem Projektkonsortium sind weitere assoziierte Partner aus der Wertschöp- fungskette " Kunststoffverpackungen für Lebensmittel " als Projektbeirat oder für die Erprobung und Weiterentwicklung des CCP unverzichtbar. Unternehmen, die sich an COPPA beteiligen möchten, können sich an das SKZ wenden. Die Kooperationspartner : Das SKZ und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH bringen Wissen im Be- reich der Nachhaltigkeit und Kreislauf- wirtschaft ein. Das Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. (FIR) der RWTH Aa- chen ist im Bereich Business Transforma- tion tätig. Die GS1 Germany GmbH untermauert als Standardisierungsorgani- sation die marktorientierte Ausrichtung des CCP. Die European EPC Competence Center GmbH (EECC) agiert als führender Anbieter von Traceability-Lösungen am Markt, während die Infosim GmbH & Co. KG deckt die Bereiche Netzwerkmanage- ment und ERP-Systeme ab. Komplettiert wird das Konsortium durch die Reifen- häuser-Gruppe, die Anlagen für die Pro- duktion von Kunststoffverpackungen liefert. n Nur 9 Prozent von den 4.372 kt Kunst- stoff, die jährlich in Deutschland in Ver- packungen eingesetzt werden, sind nur 9 Prozent Rezyklate. Und gerade bei Le- bensmittelverpackungen ist der sichere Einsatz von Rezyklaten schwieriger. Grund dafür sind häufig fehlende Infor- mationen über den Rezyklatgehalt und die Rezyklatqualität der vorhandenen Ver- packungen. Dies will das SKZ gemeinsam mit sechs Konsortialpartnern im For- schungsprojekt " Open Circular-Collabo- ration-Platform for Sustainable Food Packaging from Plastics ", kurz COPPA, ändern. In dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projekt soll eine offene Platt- form entwickelt werden, die mit Hilfe eines digitalen Produktpasses Informatio- nen über Sekundärmaterialien über den gesamten Kreislauf hinweg bereitstellt und so den Weg für eine Kreislaufwirt- schaft von Lebensmittelverpackungen aus Kunststoffen ebnet. Das Abfallaufkommen bei Verpackungen nimmt stetig zu. Gerade bei Kunststoff- verpackungen für Lebensmittel gibt es noch große Potenziale für Materialver- meidung und Recycling. Haupthinder- nisse sind neben technischen Heraus- forderungen vor allem mangelnde Trans- parenz und Informationen über Herkunft, Qualität, Menge und zukünftige Verfüg- barkeit von Rezyklaten. Das Projektziel von COPPA ist daher die Entwicklung und Demonstration einer offenen und skalier- baren Circular Collaboration Platform (CCP). Die CCP ist ein unternehmens- übergreifendes Informationskonzept, das Recycler, Aufbereiter und Verarbeiter von Kunststoffen, Verpackungshersteller, Mar- kenartikler und Lebensmitteleinzelhänd- ler nutzen, um eine lückenlose Rückver- folgung von Kunststoffen aus Verpa- ckungen zu ermöglichen. Der CCP er- möglicht einen genauen und effizienten Informationsaustausch über den Rezy- klatgehalt und die Qualität von Kunst- stoffverpackungen. Gleichzeitig macht COPPA durch die Verknüpfung relevanter Umweltinformationen die Steigerung der individuellen und branchenbezogenen Nachhaltigkeitsleistung berechenbar und für eine fundierte Kommunikation beleg- bar. Das Projektergebnis soll einen praxis- Digitale Plattform für die Kreislaufführung von Kunststoff-Lebensmittelverpackungen Kreislaufwirtschaftssystem für Rezyklate als Grundlage für COPPA (Bild: SKZ) Nahtlose Verfolgung von Kunststoffen Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit (CO 2 -Fußabdruck,Wieder- verwertbarkeit...) Wunsch nach Unterstüt- zung bei der Reduzierung von Verpackungsmaterial und die Verwendung von recyceltem Material Intelligente Vertrags- modelle für Wertschöpfungsketten Trennen, Verarbeiten Rohmaterial Verarbeitung Handel Nutzung Recycling n Plastics Europe, der Verband der Kunst- stoffhersteller in Europa, und EuPC, der Verband der europäischen Kunststoffver- arbeiter, haben den Start des harmoni- sierten europäischen Zertifizierungssys- tems Operation Clean Sweep ® (OCS) be- kanntgegeben. Die Aufnahme dieses neuen Instruments in den OCS-Werk- zeugkasten ist ein wichtiger Meilenstein für das OCS-Programm mit dem Ziel, Ein- träge von Kunststoffgranulaten in die Umwelt zu vermeiden. Der Eintrag von Kunststoffgranulaten in unsere Ökosysteme ist inakzeptabel. Doch noch immer kann er auf allen Stu- fen der Wertschöpfungskette auftreten – trotz der Anwendung umfassender Stan- dardkontrollen in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Qualitätsmanagement. Deshalb wurde das Programm Operation Clean Sweep ® entwickelt, welches Unter- nehmen bei der Bekämpfung von Pellet- Leckagen unterstützt, indem es wichtige Empfehlungen und Tools bereitstellt. Das erste europäische Zertifizierungssy- stem zur Vermeidung von Granulatverlu- sten, das seit Februar 2023 in Kraft ist, Europäisches Zertifizierungssystem gestartet 20 Branche Intern Extrusion 2/2023
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