Extrusion 3-2019

Verfahrensbedingt fallen beim schnell taktenden Thermoforming von Espresso-Cups aus mehrschichtigen Kunststofffolien größere Mengen von Fehlteilen an. Mit prozess- integrierten Systemlösungen aus Absaug- und Zerkleinerungstechnik sorgt der Anlagenbauer Getecha dafür, dass dieser Ausschuss direkt aus der Produktion ausgeleitet und kontinuierlich der Wiederverwertung zugeführt wird. Was von der Kapsel übrig bleibt 46 Zerkleinerungstechnik – Anwenderbericht Extrusion 3/2019 V on den etwa 1.200 Kaffeekapseln, die eine moderne Ther- moforming-Maschine in 24 Zyklen pro Minute fertigt, bleibt verfahrensbedingt stets ein kleiner Prozentsatz in der Ma- trize hängen. Pro Zyklus sind das zwischen zwei und fünf Kap- seln aus mehrschichtigem Kunststoff-Folienlaminat. Diese Fehl- teile werden durch Kippen und Ausbürsten aus der Matrize ge- trieben, abgesaugt, zerkleinert und schließlich der Wiederver- wertung oder Zwischenlagerung im Silo zugeführt. Damit diese Entsorgung prozessintegriert, kontinuierlich und ohne Beein- trächtigung der Produktion ablaufen kann, entwickelte Anla- genbauer Getecha eine komplette Systemlösung aus Absaug- einheit, Sammeltrichter, Schneidmühle und Rohrleitung. Sie wird derzeit in vierfacher Ausfertigung für einen großen Ver- packungsmittel-Hersteller in den Niederlanden realisiert. Effizient und wartungsfreundlich : Das technisches Herz- stück dieser Kaffeekapsel-Aufbereitungslinien von Getecha sind die Zerkleinerungsmühlen aus der RotoSchneider-Baureihe RS 2400 des Aschaffenburger Unternehmens. Je nach Leis- tungsfähigkeit des Thermoformers und Anzahl der produzier- ten Kapseln – 50 oder 70 Cups pro Zyklus – kann dies eine RS 2404 mit einer serienmäßigen Rotordrehzahl von bis zu 390 min -1 sein oder aber eine RS 2406 mit einer kundenspezifisch angepassten Rotordrehzahl von bis zu 500 min -1 . Grundsätzlich handelt es sich hierbei um Scherenschnitt-Trichtermühlen für Stundendurchsätze von bis zu 220 kg/h, die oft auch als Zen- tralmühlen eingesetzt werden. Sie verfügen über einen hochef- fizienten Segmentrotor mit optimaler Schnittkraftverteilung, ein überaus wartungsfreundliches Gehäusedesign (Werkzeug- lose Siebentnahme, Gasdruckfeder-Öffnung des Trichters u.v.m.) und bieten viele Möglichkeiten der Individualisierung (Rotorvarianten, Verschleißschutz u.a.). Außerdem offeriert Getecha die Option, die Motorsteuerung der Mühlen mit seiner innovativen EnergySave-Funktion auszustatten. Ohne Ein- schränkungen der Leistung lässt sich damit der Energiever- brauch der Drehstromantriebe spürbar reduzieren. Bei dem niederländischen Kaffeekapsel-Produzenten stehen die RotoSchneider-Mühlen auf aufgeständerten Plattformen über den Thermoformanlagen. Hier befinden sich auch die Absaug- anlagen GA 500-S von Getecha mit ihren Sauggebläsen, Zyklo- nen und Zellenradschleusen. Angesaugt wird das Mahlgut über eine etwa zehn Meter lange Rohrleitung, die vom Thermofor- mer nach oben in die zweite Ebene zum Einfülltrichter der Schneidmühle führt. Dem Trichter vorgeschaltet ist ein Zyklon, der die Fehlteile von der Förderluft trennt und über die Zellen- radschleuse dem Mahlraum der Mühle zuführt. Die Erfassung der Fehlteile aus dem Thermoforming erfolgt wenige Sekunden nachdem die Fehlteile aus der Matrize auf ein Förderband ge- fallen sind und einem Sammeltrichter zugeführt wurden. Dieser Technisches Herzstück der Kaffeekapsel-Zerkleinerungslinien von Getecha: Die Schneidmühlen der RotoSchneider- Baureihe RS 2400. Je nach Leistungsfähigkeit des Thermoformers und Anzahl der produzierten Kapseln ist dies eine RS 2404 mit Rotordrehzahl von bis zu 390 min -1 sein oder eine RS 2406 mit einer Rotordrehzahl von bis zu 500 min -1 (Alle Bilder: Getecha) Getecha-Schneidmühlen zerkleinern Kaffeekapsel-Fehlteile aus dem Thermoforming

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