Extrusion 3-2021
12 Branche Intern Extrusion 3/2021 ➠ Universität Stuttgart Institut für Kunststofftechnik (IKT) www.uni-stuttgart.de, www.ikt.uni-stuttgart.de Knaebel (Röchling-Gruppe), Dr. Wacker (UVEX), Prof. Schmachtenberg (RWTH Aachen) und Dipl.-Ing. Weigelt (Verband GKV / TecPart). „Mit so regem Zuspruch hätten wir nicht gerechnet“, so Prof. Kreutzbruck vom Veranstalter IKT. Prof. Bonten ergänzt: n Das inzwischen 27. Stuttgarter Kunst- stoffkolloquium fand zum ersten Mal als virtuelle Tagung statt. Durch die großzü- gige Unterstützung von Coperion und anderer Firmen konnte die Veranstaltung kostenlos angeboten werden. Ganze 600 registrierte Teilnehmer aus verschiedenen Ländern sahen über vier Nachmittage verteilt viele junge Wissen- schaftler*innen verschiedener Stuttgar- ter Institute in 40 Fachbeiträgen zu, ihre neuesten Forschungsergebnisse zu den Themen Werkstoffe, Prozesse und Ma- schinentechnik sowie Zerstörungsfreie Prüfung und Faserkunststoffverbunde vorzustellen. Das Programm wurde ergänzt durch die Plenarvorträge von Herrn Friedrich (BMW Group), Prof. Renn (IASS Pots- dam) sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema „Corona und die Krise“ mit Prof. „Wir werden überlegen, einen Teil zu- künftiger Tagungen ebenso virtuell anzu- bieten.“ 27. Stuttgarter Kunststoffkolloquium ➠ kunststoffland NRW e.V. www.kunststoffland-nrw.de Philipp Ellett, Vertreter Fachabteilung für Klimaschutz, Projektgruppe Lifecycle, und Philipp tho Pesch, Referent Rohstoffver- fügbarkeit, beide VDA, skizzierten in ih- rem Vortrag „Umwelt- und Klimaschutz in der Automobilindustrie – die Rolle der Vorkette“ ihre Sicht für einen „Fahrplan“ hin zu einer CO -neutralen Produktion. El- lett appellierte an die Teilnehmer diese Herausforderungen in Chancen umzu- wandeln: „Arbeiten Sie gemeinsam mit uns an einem klimaneutralen Fahrzeug, hierzu brauchen wir besonders auch die Stärke der kleinen und großen Zulieferer, um Lösungen voranzutreiben.“ In ihrem Vortrag „Ressourcenschonung im Bereich der Wertschöpfungskette Kunststoff“ gaben Stefan Hauck, Materi- alentwicklung bei der AUDI AG und Phil- ipp Müller, Aufbau Vorentwicklung der PORSCHE AG einen eindrucksvollen Überblick. Wichtig für die Automobilin- dustrie sei eine größtmögliche Transpa- renz der Zulieferer, gerade auch um in der Kommunikation rund um Materialien in einen engeren Austausch zu treten. „Unsere Kunststoffbedarfe wollen wir n Welche konkreten Anforderungen hat die Automobilindustrie an die mittelstän- dischen Zulieferer? Wie kann die Trans- formation zur Kreislaufwirtschaft ge- meinsam mit allen Akteuren geschultert werden? Viele Fragen rund um das große Thema CO -Neutralität in der Automobil- industrie beschäftigte am 18. März Refe- renten und rund 50 Teilnehmer beim vir- tuellen kunststoffland NRW-Workshop. Der Druck auf die Automobilzulieferin- dustrie ist groß. Themen wie Nachhaltig- keit und Kreislaufwirtschaft rücken zu- nehmend in den Fokus. Dies bedeutet auf Lieferantenseite eine drohende Zerti- fizierungspflicht bezüglich der eigenen CO -Neutralität, um auch weiterhin im Wettbewerb bestehen zu können. Vor diesem Hintergrund lud kunststoffland NRW unter Beteiligung der Barlog Pla- stics GmbH, AUDI AG, PORSCHE AG so- wie dem Verband der Automobilindu- strie (VDA) zu einem virtuellen Workshop ein. Diskutiert werden sollten die Heraus- forderungen rund um das Ziel der Klima- neutralität und die Frage nach dem ge- meinsamen Weg dorthin. Wertschöpfungskette Kunststoff im Dialog mit Automobilindustrie nachhaltig decken und dafür brauchen wir alle denkbaren Quellen und Verfah- ren; mechanisches Recycling ebenso wie bio-basierende Rohstoffe oder zuneh- mend auch die chemische Wiederverwer- tung von Altkunststoffen“, so Hauck. Unternehmen müssen jetzt die Weichen stellen, auch wenn Anforderungen erst zukünftig zu erfüllen seien, unterstrich Peter Barlog in seiner Moderation. Noch herrsche zwar Unklarheit über die Defini- tion von Rezyklaten, Anrechenbarkeit, sowie zu Messmethoden des CO -Fuß- abdruckes. Zudem sei noch nicht ersicht- lich, ob die Politik rein auf ordnungs- rechtliche Vorgaben setzen oder eher marktwirtschaftliche Anreize schaffen werde. Wenn Unternehmen das Thema aber auf später verlegen, könnte es, wenn die Ziele umgesetzt werden müs- sen, zu spät sein. kunststoffland NRW will das hochkomplexe Thema für seine Mitglieder weiter voranbringen und zu gegebener Zeit ein Follow-up anbieten.
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