Extrusion 3-2021
➠ VDMA Abfall- und Recyclingtechnik VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen vdma.org nen nicht aus recyceltem Kunststoff be- stehen dürfen“, sagt Karl Haeusgen, Prä- sident des VDMA. „Wir brauchen hier Regelungen, die den Einsatz von Rezy- klaten flächendeckend fördern oder zu- mindest nicht unnötig behindern.“ Der VDMA hat seine Argumente nun im Diskussionspapier „ Für den nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen – pro Kreis- laufwirtschaft “ vorgelegt. Das Papier wurde gemeinsam von mehreren Fach- verbänden, darunter Abfall- und Recy- clingtechnik und Kunststoff- und Gum- mimaschinen, erarbeitet. Anlass sind die von der EU im Rahmen des Green Deal definierten ambitionierten Ziele zu Kli- maschutz und Ressourcenschonung, mit denen bis zum Jahr 2050 Klimaneutrali- tät erreicht werden soll. „Wir wollen zei- gen, dass wir mit Überzeugung hinter den Zielen des Green Deal stehen und uns auch gemeinsam in die Gestaltung n Der nachhaltige Umgang mit Kunst- stoffen gehört zu den entscheidenden Faktoren, um die ambitionierten Klima- ziele des Pariser Vertrags zu erreichen. Der Maschinen- und Anlagenbau setzt sich dafür ein, eine echte Kreislaufwirt- schaft bei Kunststoffen zu schaffen. Des- halb spricht sich der VDMA auch für pro- duktspezifische Einsatzquoten für Rezy- klate aus. Dadurch würden Kunststoffe mehrfach genutzt und die CO 2 -Bilanz entlastet. Ziel ist, die Rohstoffmärkte neu auszurichten und die Verwendung von Rezyklaten preislich attraktiver zu ma- chen. Bisher sind sie teurer als neu her- gestellte Kunststoffe, weil deren Herstel- lung sich an den sehr günstigen Rohöl- preisen orientiert. „Einschränkungen zum Einsatz von Re- zyklaten gehören auf den Prüfstand. Es ist nicht nachvollziehbar, warum zum Beispiel in einigen Kommunen Abfallton- Kreisläufe neu denken – Wie die Lücke bei Kunststoffen geschlossen werden kann der Umsetzung einbringen. Das Diskussi- onspapier sehen wir als gute Grundlage für die Diskussionen mit der Politik, aber auch innerhalb der Kunststoffindustrie“, erläutert der VDMA-Präsident. In seinem Diskussionspapier regt der VDMA auch Qualitätsstandards für Rezy- klate an, sowie Design for Recycling für Kunststoffprodukte und digitale Identifi- zierbarkeit von Altkunststoffen. Auch ein Exportstopp von Kunststoffabfällen aus der EU in Drittstaaten mit geringeren Umweltauflagen wird gefordert. „Kunst- stoffprodukte tragen zur Verbesserung der CO 2 -Bilanz bei und leisten damit ih- ren Beitrag zum Klimaschutz. Standards für die Bilanzierung des CO 2 -Abdrucks können mehr Transparenz schaffen“, re- sümiert Haeusgen. ➠ BASF SE www.basf.com CO 2 -Äquivalente. 1990 waren sie noch etwa doppelt so hoch. Das neue Emissi- onsziel 2030 entspricht einer Reduktion von rund 60 Prozent im Vergleich zu 1990 und wird das Ziel der Europäischen Union von minus 55 Prozent übertreffen. Im Zentrum der langfristigen Umstellung hin zu Netto-Null-CO 2 -Emissionen ab 2050 steht der Einsatz neuer Technolo- gien, bei denen fossile Energieträger wie Erdgas durch elektrischen Strom aus er- neuerbaren Quellen ersetzt wird. Die meisten dieser Technologien werden durch BASF und gemeinsam mit Part- nern neu entwickelt und befinden sich derzeit im Pilotstadium. Die breite Skalie- rung dieser Technologien wird in vollem Umfang erst nach 2030 erreichbar sein. Um schon vorher beschleunigt CO 2 - Emissionen zu senken, setzt BASF auch weiterhin systematisch auf kontinuierli- che Verbesserungsprozesse für beste- hende Produktionsanlagen. Zusätzlich wird BASF ihren Strombedarf schrittwei- se auf erneuerbare Quellen umstellen n BASF setzt sich auf ihrem Weg Rich- tung Klimaneutralität noch anspruchs- vollere Ziele und will ab 2050 klimaneu- tral sein. Basierend auf den jüngsten Fortschritten bei der Entwicklung CO 2 - reduzierter und CO 2 -freier Technologien erhöht das Unternehmen gleichzeitig sein mittelfristiges Reduktionsziel für Treibhausgasemissionen bis 2030 deut- lich: So will BASF die Menge emittierter Treibhausgase im Vergleich zu 2018 weltweit um 25 Prozent senken – und dies trotz angestrebten Wachstums und der Errichtung eines großen Verbunds- tandorts in Südchina. Ohne Berücksichti- gung des geplanten Wachstums bedeu- tet das eine Halbierung der CO 2 -Emissio- nen im bestehenden Geschäft bis Ende des Jahrzehnts. Insgesamt plant BASF zur Erreichung des neuen Klimaziels bis 2025 Investitionen von bis zu 1 Mrd. Euro sowie bis 2030 von weiteren 2 bis 3 Mrd. Euro. 2018 lagen die weltweiten Emissionen der BASF-Gruppe bei 21,9 Mio. Tonnen Fahrplan zur Klimaneutralität und strebt dazu auch Investitionen in Windenergieanlagen an. Zu den wichtigsten neuen Technologien, die BASF derzeit entwickelt, zählen elek- trisch betriebene Steamcracker für die Produktion von Basischemikalien. Was- serstoff ist ein weiterer wichtiger Einsatz- stoff für viele chemische Herstellprozes- se. Zur CO 2 -freien Herstellung von Was- serstoff setzt BASF parallel auf zwei Ver- fahren: die kommerziell verfügbare Was- ser-Elektrolyse und die Methanpyrolyse, für die BASF eine neue Prozesstechnolo- gie entwickelt hat. Ein weiterer Hebel für eine höhere Energieeffizienz ist der Ein- satz elektrischer Wärmepumpen, um aus Abwärme CO 2 -frei Dampf zu erzeugen. Ziel von BASF ist es, diese Technologie gemeinsam mit Siemens Energy stufen- weise auf industriellen Maßstab zu brin- gen und für die Abwärmenutzung gan- zer Standorte einzusetzen. 20 Branche Intern Extrusion 3/2021
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