Extrusion 3-2023
65 Extrusion 3/2023 ➠ FH Münster www.fh-muenster.de/ciw/laboratorien/labor- fuer-kunststofftechnologie-und-makromoleku- lare-chemie/hauptseite.php Reinhard Lorenz geleitete Labor nun die Labore und Werkstätten der FH Münster auf Nachfrage mit Filamenten versorgen – und das für viel weniger als den aktuel- len Marktpreis, wie Althoff sagt. „Wenn an den 3-D-Druckern Fehldrucke entste- hen, können wir diese außerdem zu einem neuen Filament verarbeiten, solang sie sortenrein getrennt werden. So schaf- fen wir eine Kreislaufwirtschaft.“ Eine weitere Besonderheit: Mit der An- lage ist das Labor imstande, Filamente mit bestimmten Eigenschaftsprofilen anzu- fertigen, die es auf dem Markt nicht zu kaufen gibt, aber für Forschungsprojekte benötigt werden. „Wenn zum Beispiel je- mand ein magnetisches Filament benö- Ein 3-D-Drucker kann dreidimensionale Objekte erschaffen, zum Beispiel aus Kunststoff. Doch dafür benötigt das Gerät auch das entsprechende Aus- gangsmaterial – das sogenannte Fila- ment. Dies stellt die FH Münster für ihre Forschung und Lehre künftig selbst her und kann damit Spezialanfertigungen herstellen, den stofflichen Kreislauf schlie- ßen und Kosten einsparen: Im Labor für Kunststofftechnologie und Makromole- kulare Chemie auf dem Steinfurter Cam- pus hat Labormeister Martin Althoff nun eine Anlage zur Filament-Herstellung in Betrieb genommen, die er gemeinsam mit der studentischen Hilfskraft Alexan- der Biermann sowie dem auszubildenden Verfahrensmechaniker Philipp Bischoff im vergangenen Jahr geplant hat. Durch Aufschmelzen, Fördern und an- schließendes Komprimieren, Homogeni- sieren und Abkühlen formt die Anlage Kunststoffgranulat zu einem 1,75 mm dünnen Strang, der schließlich auf eine Rolle gewickelt wird, die in einen 3-D- Drucker eingelegt werden kann. Sie schafft zurzeit circa 5 kg Filament in der Stunde. „Ich habe mich im vergangenen Jahr auf Fachmessen und bei Unterneh- men über die Komponenten für die An- lage informiert“, sagt Althoff. „Die Teile mussten zu unserem Doppelschnecken- Extruder passen, mit dem wir im Labor den Kunststoff verarbeiten. Die weiteren Applikationen haben wir dann entweder eingekauft oder selbst angefertigt.“ Mit der Anlage kann das von Prof. Dr. Labor für Kunststofftechnologie nimmt Anlage zur Filament-Herstellung in Betrieb tigt, können wir hier eine maßgeschnei- derte Lösung finden“, so Althoff. „Als Labor für Kunststofftechnologie möchten wir der Hochschule unser Know- how verfügbar machen und die Kollegin- nen und Kollegen unterstützen“, sagt Laborleiter Lorenz. „Ich freue mich sehr, dass wir die Anlage nun in Betrieb ge- nommen haben. Sie bietet sich natürlich auch für unsere eigene Forschung in der Kunststofftechnologie an und ist geeignet für Kooperationen mit der Industrie.“ Im vergangenen Jahr haben der Auszubildende Philipp Bischoff, Labormeister Martin Althoff und die studentische Hilfskraft Alexander Biermann (von links) die Anlage zur Herstellung von Filament zusammengestellt. Diese ist nun im Labor für Kunststofftechnologie auf dem Steinfurter Campus der FH Münster in Betrieb Die Anlage verarbeitet Kunststoffgranulat zu einem 1,75 mm dünnen Strang, der in einen 3-D-Drucker eingesetzt werden kann (Alle Fotos: FH Münster/Frederik Tebbe) Das Labor kann mit der Anlage auch für Forschungsprojekte maßgeschneiderte Filamente mit bestimmten Eigenschaftsprofilen anfertigen, die es auf dem Markt nicht zu kaufen gibt
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