Extrusion 3-2024
12 Branche Intern Extrusion 3/2024 verschiedene Materialkombinationen. Sie endete in einer zufriedenstellenden Ver- packungslösung aus einem Mono-PP-Ver- bund. Ansgar Schonlau von der Maag GmbH ging in seinem Vortrag „ Umsetzung von Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit für flexible Verpackungen “ darauf ein, wie das Design für Recycling (D4R) von Ver- packungen zu gestalten ist. Dafür wurde zusammen mit Industriepartnern wesent- liche Voraussetzungen identifiziert, bei- spielsweise die Verwendung recycelbarer Druckfarben. Bei den Verpackungsmate- rialien ist für Maag Polypropylen das Ma- terial der Wahl. Zahlreiche Produkte wurden bereits darauf umgestellt. Das Unternehmen unterstützt ein Zertifikate- System nach dem Modell der Certified Recycled Content (CRC). Im Vortrag von Alexander Reiz „ Kreis- laufwirtschaft mit Flexpack: Komplexität gemeinsam bewältigen “ drehte es sich darum, die Anforderungen an Verpa- ckungen im Spannungsfeld von Nachhal- tigkeit, Machbarkeit, Marketing und Wirtschaftlichkeit zu meistern. Für Pre- Zero als Teil der Schwarz Gruppe gab er Einblicke in aktuelle Handelsstrategien und wie sie sich langfristig weiterentwik- keln müssen. Dr. Matthias Wilhelm von der Lober GmbH & Co. Abfallentsorgungs KG prä- sentierte in „ Alternative Wastestreams ” n Innovationen bei Verpackungsmateria- lien und Methoden standen im Mittel- punkt des 21. Inno-Meetings, das vom 21. bis 22. Februar 2024 in Osnabrück stattfand. Den Teilnehmenden bot die Fachtagung progressive Markttrends, In- novationen, Entwicklungen und Best Practices in der Verpackungsbranche. Unter dem Motto „ Alternative Materia- lien und Methoden “ eröffnete Karsten Schröder vor rund 160 Teilnehmenden das 21. Inno-Meeting. Er führte durch ein Programm, das die aktuellen Themen Fle- xibler Verpackungen umfasste: Design für Recycling, sinnvolle Folien Werkstoffe ein- schließlich Regenerat, Bewertung und Vergleich nachhaltiger Verpackungen, Al- ternativen zu Einweg-Flexpack, Recy- clingfähigkeit und Entsorgungskosten sowie der Einsatz von KI in der Verpak- kungsgestaltung. Benedikt Kauertz vom ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidel- berg gGmbH stellte eingangs die Grund- annahmen der gemeinsam mit der GVM- Gesellschaft für Verpackungsmarktfor- schung mbH erstellten Studie „ Kreislauf- wirtschaft im Jahr 2045 “ vor. Der darin prognostizierte Verpackungsverbrauch bis 2045 soll gegenüber 2021 um 27,2 Pro- zent sinken. Die Recyclingquote bei Kunststoff wird im selben Zeitraum von 63 auf 79 Prozent steigen und der Rezy- klat Einsatz von 15 auf 53 Prozent zu- nehmen. In Summe zeigen Verpackungen aus Kunststoff mehr internes Optimie- rungspotenzial als die Gesamtheit aller Verpackungen. Es zeigt sich, dass es auch im Jahre 2045 keinen geschlossenen Kreislauf bei Kunststoffverpackungen geben wird. Eine sehr positive Entwick- lung wird bei der Reduzierung von Treib- hausgasen auf 99 Prozent erwartet, begründet vor allem durch die Abkehr von fossilen Rohstoffen. Mit „ Design for Recycling an modernen flexiblen Verpackungen “ präsentierte Dirk Stolte von ppg > ein Thema, das vom Wunschdenken einer fiktiven Marke in der Verpackungsentwicklung ausging und in der Umsetzung den physikalischen Realitäten anpasst werden musste. Sein Beispiel „am liebsten Papier“, einschließ- lich recyclingfähiger Siegeleigenschaften, war eine teils ernüchternde Reise durch 21. Inno-Meeting – Zukunftsweisende und nachhaltige Flexpack-Lösungen im Fokus eine neue Technologie für das Recycling von Multilayer-Folien und stark verunrei- nigten Kunststoffabfallströmen aus dem gelben Sack. Das Verfahren nutzt löse- mittelbasierte Großanlagen zur Trennung, Reinigung und Regranulierung von Po- lyolefinen. Im Prozess werden Polyolefine von organischen Verunreinigungen als auch Etiketten und anderen Kunststoffen getrennt. Das lösemittelbasierte Verfah- ren erreicht Recyclingquoten bis 80 Pro- zent und ergänzt andere verbreitete Recyclingverfahren. In ihrem Vortrag „ Europaweit Entsor- gungsgebühren rechnen und Verpackun- gen optimieren “ thematisierte Vivian Loftin , Recyda GmbH, die komplexe Be- rechnung der Extended Producer Respon- sibility-Gebühren (ERP) für Verpa- ckungen in Europa. Eine lizenzbasierte Softwarelösung schafft für Inverkehrbrin- ger von Verpackungen die notwenige Transparenz über länderspezifische Recy- clingfähigkeit und Gebührenstrukturen. Im Live-Podcast fragte Karsten Schröder Ansgar Schonlau, Benedikt Kauert und Johann Löning, wie PP-Regenerate wett- bewerbsfähig werden können. Als Lö- sung zeichnet sich konsequentes Ver- folgen von Kreislauflösungen und gute Kommunikation der beteiligten Partner ab. Johann Löning stellte dazu eine neu- zeitliche Lösung mit einer pfandpflichti- gen Mehrweglösung vor, die zwei Podiumsdiskussion: Karsten Schröder mit Ansgar Schonlau, Benedikt Kauert und Johann Löning (von links) (Quelle: pack.consult)
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