Extrusion 3-2024

14 Branche Intern Extrusion 3/2024 Im Rahmen des IKV-Kolloquiums überreichten Dr.-Ing. Herbert Müller (links) und Prof. Christian Hopmann (rechts) den Georg Menges Preis 2024 an Dr.-Ing. Karlheinz Bourbon (Mitte) machte deutlich, wie wichtig der Berufs- stand der Ingenieure für die Zukunftsfä- higkeit Deutschlands ist. Es sei Konsens, dass technische Innovationen für Wirt- schaft, Wohlstand und Wettbewerbsfä- higkeit Deutschlands wichtig seien. Gleichzeitig seien Ingenieure und Inge- nieurinnen trotz ihrer guten Ausbildung und dem, was sie für die Gesellschaft leis- teten, im öffentlichen Bewusstsein wenig präsent. Er ermutigte dazu, sich selbstbe- wusst zu engagieren, die Menschen mit- zunehmen und für Innovationen zu begeistern und sich dabei nicht allein auf Politik und Medien zu verlassen. Um Zu- kunftsfähigkeit zu erreichen, müssten Fakten klar kommuniziert und Fiktionen als solche erkennbar werden. So ließe sich Vertrauen in Technologie und Fortschritt festigen. IKV-Institutsleiter Prof. Christian Hop- mann zeigte auf, wie die Kunststofftech- nik mit neuen Entwicklungen vor allem in n Das 32. Internationale Kolloquium Kunststofftechnik hat gezeigt, dass die Kunststoffbranche den aktuellen Heraus- forderungen einiges entgegenzusetzen hat. Ende Februar bot das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Aachen ein lebendiges Forum für den fachlichen Austausch. Rund 600 Teilnehmer aus For- schung und Industrie ergriffen die Gele- genheit, im Aachener Eurogress und in den Technika und Laboren des IKV neu- este Entwicklungen und Technologien in der Kunststoffbranche zu diskutieren. Hochkarätige Plenarredner konnten von der Innovationskraft der Branche und der Zukunft des Ingenieurberufs überzeugen. Die kurzatmige Hektik des zunehmend von Krisenmeldungen geprägten Alltags zu durchbrechen und innezuhalten, um Standpunkte zu reflektieren und neue Perspektiven zu erkennen, das sei derzeit besonders notwendig, sagte IKV-Insti- tutsleiter Prof. Dr.-Ing. Christian Hop- mann bei der Begrüßung. Dazu bot das Kolloquium auf den verschiedensten Ebe- nen reichlich Gelegenheit: bei der Prä- sentation neuester Forschungsergebnisse in 15 Vortragssessions, bei Führungen durch Technika und Labore des IKV, in der Industrieausstellung im Foyer des Euro- gress, beim Recruiting Speeddating und nicht zuletzt in den Pausen zwischen den einzelnen Programmpunkten beim Essen oder einer Tasse Kaffee. Viele wertvolle Denkanstöße kamen von den Keynote-Speakern, die sich den Zu- kunftsthemen der Branche aus unter- schiedlichen Blickwinkeln näherten. VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein 32. Internationales Kolloquium Kunststofftechnik stärkt Vertrauen in die Innovationskraft der Branche den Bereichen Nachhaltigkeit und Digita- lisierung einer befürchteten Deindustriali- sierung entgegentreten kann. Beide Themen stehen im Mittelpunkt zahlrei- cher Forschungsprojekte am IKV, über die er einen Überblick gab. Er thematisierte aber auch die große Skepsis der Gesell- schaft gegenüber neuen Technologien sowie die Nachwuchssorgen, die die in- genieurwissenschaftlichen Disziplinen umtreiben, und erklärte, was das IKV un- ternimmt, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu sichern. Prof. Hopmann stellte außerdem Prof. Dr.- Ing. Achim Grefenstein vor, der seit Januar 2024 in der neu geschaffenen Position eines wissenschaftlichen Direktors für Kreislaufwirtschaft für das IKV tätig ist. Prof. Grefenstein ist Absolvent des IKV und seit 1998 neben seiner Tätigkeit in der In- dustrie Dozent für Compoundiertechnik und Recycling an der RWTH und dem IKV. Seine Zeit wird er künftig zwischen der R&D-Leitung bei Constantia Flexibles und der neuen Aufgabe am IKV aufteilen. Damit unterstreicht das IKV die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für die eigene Forschung und schafft eine weitere wich- tige Verbindung zur Industrie. Denkanstöße zum Potenzial von Kunst- stoffen auf Basis nachwachsender Roh- stoffe lieferte der Plenarvortrag von Dr.-Ing. Martin Bussmann (Neste SE). Er ordnete den Themenkomplex sehr über- sichtlich ein, von der Unterscheidung zwi- schen biobasierten und bioabbaubaren Kunststoffen über verschiedene Quellen (Alle Bilder: IKV/D. Fröls)

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