Extrusion 3-2024
15 Extrusion 3/2024 ➠ Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen www.ikv-aachen.de, www.ikv-kolloquium.de Die Eröffnung der Ausstellung am Vorabend des Kolloquiums war gut frequentiert. Zahlreiche Teilnehmer nutzten die Chance, sich bei Currywurst, Sandwiches und kalten Getränken auf die kommenden Tage einzustimmen, erste Kontakte zu knüpfen und bereits mit den jungen Forschenden des IKV ins Gespräch zu kommen Im Rahmen von “IKV 360°” hatten die Besucher die Gelegenheit, die in den Sessions vorgestellten Themen in der Praxis zu erleben. Auf der Tour durch sämtliche Hallen und Labore standen die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an rund 80 Stationen bereit, um ihre Arbeit mit den Gästen zu diskutieren und Fragen zu beantworten bis zur kommerziellen Verfügbarkeit von Biokunststoffen. Er wies auf zahlreiche verschiedene Normen für die Abbaubar- keit und Anwendung hin und deckte Wi- dersprüche zwischen Erwartungen und Möglichkeiten auf. Sowohl für bioba- sierte als auch für bioabbaubare Kunst- stoffe gibt es bereits sinnvolle Einsatz- bereiche und Ansätze, die es lohnen, wei- terverfolgt zu werden. Dr. Alexander Kronimus, Geschäftsführer und Leiter Klimaschutz und Kreislaufwirt- schaft von PlasticsEurope Deutschland e. V., beschrieb die Aufgaben der Kunst- stoffindustrie bei der Gestaltung eines kli- maneutralen Europas 2050. Nach einer Analyse des Status-quo in Europa kam er zu dem Schluss, dass sich das Ziel mit einer ausschließlichen Klimaoptimierung des Kunststoffsystems nicht erreichen lässt. Nötig sei vielmehr eine Integration der Basischemie in die Kreislaufwirtschaft, sodass Plastikabfall nicht nur als Roh- stoffquelle für die Kunststoffkreislauf- wirtschaft dient, sondern für die Her- stellung von Grundchemikalien genutzt werden kann. Die insgesamt 15 Vortragssessions, in denen jeweils aktuelle Forschungsergeb- nisse des IKV zu Themen aus der Indus- trieforschung in Bezug gesetzt wurden, bildeten das Rückgrat des 32. Kollo- quiums. Die Diskussionsrunden am Ende jeder Session wurden intensiv zum Aus- tausch genutzt. Im Einklang mit der Ziel- setzung des IKV „Forschung für die Praxis“ widmeten sie sich besonders den Perspektiven und Anforderungen der In- dustrie. Neben der übergreifenden Rolle von Nachhaltigkeit und Digitalisierung ging es unter anderem um neue Prozess- technologien im Spritzgießen, in der Ex- trusion und in der Fügetechnik sowie um Simulationen und Modelle für Materialien und Verfahren. Im Rahmen von “IKV 360°” hatten die Besucher am Nachmittag des ersten Kon- ferenztages die Gelegenheit, die in den Sessions vorgestellten Themen in der Pra- xis zu erleben und darüber hinaus weitere Einblicke in die aktuelle Forschung am IKV zu gewinnen. Auf der Tour durch sämtliche Hallen und Labore des IKV stan- den die wissenschaftlichen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter an rund 80 Stationen bereit, um ihre Arbeit mit den Gästen zu diskutieren und Fragen zu beantworten. Laufende Maschinen und Prozesse aus den Bereichen Additive Fertigung, Ana- lyse und Prüfung, Digitalisierung, Extru- sion, Faserverstärkte Kunststoffe, Füge- technik, Industrie 4.0, Kautschuktechno- logie, Kreislaufwirtschaft, Leichtbau, Oberflächentechnik, Plasmatechnik, Po- lyurethantechnik, Produktentwicklung, Si- mulation, Spritzgießen, Wasserstofftech- nologien und Werkstofftechnik vermittel- ten anschaulich Bandbreite und Praxisbe- zug der IKV-Forschung. Die Kunststoffindustrie und junge Talente zusammenzubringen, war das Anliegen des bereits bewährten Recruiting Speed- dating. In kurzen, prägnanten Gesprä- chen konnten Studierende und Absol- venten mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt treten und sich über ihre Zu- kunftschancen informieren. Gleichzeitig konnten sich die rund 20 teilnehmenden Unternehmen als Arbeitgeber präsentie- ren, ihre (künftigen) Bewerber kennenler- nen und passende Kandidaten für Praktika, Abschlussarbeiten und Ein- stiegspositionen in der Kunststoffindus- trie finden. Das Feedback war durchweg positiv und sowohl Bewerber als auch Un- ternehmen waren sowohl mit der Quali- tät als auch der Quantität mehr als zufrieden. Während des gesamten Kolloquiums hat- ten die Besucher in der 400 m 2 umfas- senden Industrieausstellung die Gelegen- heit, professionelle Netzwerke zu pflegen und intensiven Austausch mit Experten, Entscheidungsträgern und Geschäfts- partnern zu betreiben. Unter den rund 40 Ausstellern war die gesamte Wertschöp- fungskette der Kunststoffbranche vertre- ten, von Maschinen- und Anlagenher- stellern über Verarbeiter und Rohstofflie- feranten bis hin zu Herstellern von Ana- lyse- und Prüftechnik sowie Consulting- unternehmen. Viele der Aussteller sind bereits seit Jahren dabei – wie in jedem Jahr konnte das IKV aber auch viele Neu- austeller gewinnen. Besonderes Interesse erregten die beiden aus dem IKV hervor- gegangenen Start-ups IonKraft und OS- PHIM, die jeweils mit einem eigenen Stand vertreten waren. Das 33. Internationale Kolloquium Kunst- stofftechnik des Instituts für Kunststoff- verarbeitung (IKV) findet am 4. und 5. März 2026 in Aachen statt.
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