Extrusion 3-2024
der Verdichter. Konkret: Bei einer Lufttemperatur von 35 °C ar- beiten die Verdichter mit einer Kondensationstemperatur von 47 °C. Die Leistungsaufnahme pro Verdichter liegt dann bei 132,6 kW. Dies ist die übliche Einstellung bei Anlagen mit fester Kondensationstemperatur. Beträgt die Außentemperatur jedoch nur 21 °C, veranlasst die Vari-Kon die Senkung der Kondensati- onstemperatur auf 33 °C. Infolgedessen sinkt die Leistungsauf- nahme auf 84,65 kW, das heißt auf 64 Prozent des Ursprungs- wertes. Da es nur an wenigen Tagen im Jahr 35 °C warm ist, kann der Anwender somit fast ganzjährig erhebliche Energie- einsparungen erzielen, und die Investition in die Vari-Kon-Steue- rung amortisiert sich in einem überschaubaren (und exakt errechenbaren) Zeitraum. (Winter-)Entlastung für das Energiekostenbudget und die CO 2 -Bilanz Ein weiteres Konstruktionsmerkmal mit großer Auswirkung auf die Energieeffizienz ist die „Winterentlastung“ der Kälteanla- gen. Bei niedrigen bis mittleren Außentemperaturen erzeugen Freikühler die zur Rückkühlung benötigte Kälte aus der Umge- bung und können dann die gesamte Kälteerzeugung quasi zum Nulltarif übernehmen. Ihre leistungsstarken EC-Ventilatoren sind mit drehzahlgeregelten Lüftermotoren ausgestattet. Die Pum- penantriebe der Kälteanlagen werden ebenfalls bedarfsgerecht geregelt. Bedarfsgerechte Regelung von Pumpen und Motoren Zum „Effizienzpaket“ der Kälteanlagen bei egeplast gehört es auch, dass an den Kondensatoren bedarfsgerecht regelbare EC- Ventilatoren zum Einsatz kommen. Die Antriebe der Pumpen in den Flüssigkeitskreisläufen entsprechen der Effizienzklasse IE5 und sind ebenfalls drehzahlgeregelt. Gesteuert werden die Kälteanlagen über eine Siemens-SPS. Weil L&R die Anlagensteuerungen grundsätzlich im eigenen Hause programmiert, können kunden- bzw. einsatzspezifische Beson- derheiten berücksichtigt werden, und das kältetechnische Know- how ist in die Steuerung sozusagen eingebaut. Das trägt ebenfalls zum effizienten Betrieb der kompletten Kühlstation bei. Fazit: Nachhaltige, zuverlässige und langlebige Kälteerzeugung Aktuell laufen die letzten Vorbereitungen für die Serienproduk- tion der egeGigaFab. Dr.-Ing. Tobias Hallmann: „Für uns ist das ein Meilenstein – die größte Investition der Firmengeschichte.“ Die sorgfältige Planung zahlt sich aus: Obwohl es sich um kom- plexe Produktionsprozesse handelt, wurden alle Testläufe mit Er- folg absolviert. Das gilt auch für die Kälteanlagen, die präzise die prozesstechnisch notwendigen Temperaturen erreichen und damit einen Beitrag zu einem qualitativ hochwertigen Produkti- onsprozess leisten. Dank ihrer hohen Effizienz und des natürli- chen Kältemittels passen sie zudem bestens zum Grundsatz von egeplast, verantwortungsvoll zu handeln und so nachhaltig wie möglich zu produzieren.” Autor Dipl.-Ing. Thomas Imenkämper, Geschäftsführer Vertrieb L&R Kältetechnik ➠ L&R KÄLTETECHNIK GmbH & Co. KG Hachener Str. 90 a-c, 59846 Sundern-Hachen, Deutschland www.lr-kaelte.de 36 Rohrextrusion, Temperiertechnik – Anwenderbericht Extrusion 3/2024 Thomas Imenkämper (© L&R Kältetechnik) Bild 4: Die Kondensatoren für die Abführung der Abwärme wurden platzsparend auf einer Bühne montiert (© L&R Kältetechnik) Mikrorohre für die europäischen Glasfasernetze – aus der egeGigaFab Der Ausbau der Glasfasernetze in Mitteleuropa ist eine Voraus- setzung für die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft in den nächsten Jahren. Mitte 2022 lag die „Glasfaserquote“ in Deutschland bei 26%. 2025 sollen es schon mindestens 40% sein, im besten Fall deutlich über 50%. Die Netzwerk-Anbieter investieren hier – nicht nur in Deutschland – zweistellige Milli- ardensummen. Für eben diesen Bedarf hat egeplast am Hauptsitz in Greven die „egeGigaFab“ gebaut – eine neue Produktionshalle für Micro- ducts. Das inhabergeführte Familienunternehmen erweitert damit die Kapazität für Microduct-Rohre, die für den flächen- deckenden Breitbandausbau (FttH/ FttB) in Europa gebraucht werden. Mit den Microducts beliefert egeplast schon heute alle nam- haften Investoren von Glasfasernetzen. Aus deren Sicht ge- währleisten die Mikrorohre einen langlebigen Schutz ihrer Glasfaser und damit des wichtigsten Vermögensgegenstandes. Die egeplast Microducts entsprechen den hohen Qualitätsan- forderungen der größten Netzbetreiber in Europa. Ergänzt wird das Rohrprogramm durch abgestimmtes Zubehör, das jeder Bausituation gerecht wird. Das komplette System ist für eine Le- bensdauer von mindestens 50 Jahren ausgelegt und geprüft.
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