Extrusion 4-2022

Neue Extrusionslinie mit Maag Ettlinger Hochleistungsschmelze- filter (Bildquelle Sysplast) Rezyklatanteil in ihrer Produktion. Produkte müssen aber auch reparierbar sein – an diesem Punkt ist noch viel zu tun. Viele Pro- dukte sind nicht reparierbar und werden immer noch einfach ausgetauscht, wenn sie defekt sind. Reparieren muss sich loh- nen. Hier sind zwei einfache Beispiele: Die Effizienz kann mit Lö- sungen für eine umfassende vorausschauende Wartung oder Online-Qualitätskontrollen erheblich gesteigert werden. Die Diskussion muss versachlicht und lösungsorientiert geführt werden. Kunststoffe sind dann mei- stens ein Teil der Lösung und nicht das Problem. Am Ende müssen alle an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, die Industrie, die Politik aber auch die Gesellschaft. 46 K 2022 – Interview Extrusion 4/2022 Herr Aydin, wie bekommen wir das Problem des Kunst- stoffabfalls in den Griff? Alaaddin Aydin : Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Es kommt immer auf den Umgang mit Kunststoff an. Da, wo keine Infrastruktur existiert und es kein abgestimmtes Regelwerk gibt, kann der vernünftige Umgang mit dem Kunststoffmüll nicht funktionieren. Das schadet uns sehr. Dieses Problem kann die Kunststoffindustrie alleine nicht lösen. Die Politik muss in Zu- sammenarbeit mit der Industrie und dem Handel die Infrastruk- tur und Rahmenbedingungen schaffen, um kontrollierte und nachvollziehbare Wertstoffströme zu gewährleisten und die Ver- lagerung der Risiken in Drittstaaten verhindern. Wie kann die Kreislaufwirtschaft forciert werden? Aydin : Die Kunststoffindustrie und der Handel arbeiten schon seit längerem an Lösungen, um die Wertstoffströme im Kreislauf zu halten und den Anteil an Sekundärstoffen in Produkten zu er- höhen. Hersteller von Kunststoffprodukten sind zunehmend dabei ihre Produkte recycelbar zu machen und erhöhen auch den „Die Kreislaufwirtschaft braucht ganzheitliche Recyclinglösungen“ Interview mit Alaaddin Aydin, Geschäftsführer der Maag Germany GmbH

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=