Extrusion 4-2022
Waschanlagen für Kunststoffe standen bei Herbold Meckesheim auf der IFAT München im Fokus (Foto: Herbold Meckesheim) 56 kompakt Extrusion 4/2022 ➠ Herbold Meckesheim GmbH www.herbold.com Handhabung und Wartung sein. An den Shredder schließt sich meist die mehrstu- fige Vorwascheinheit VWE an, die grobe Störstoffe erfasst und mineralische An- teile reduziert. Friktionswäscher wie der FA 3000 dienen der Entwässerung und Reinigung des Mahlguts etwa aus Folien oder Hartkunststoffen. Gerüche und Klebstoffe kann eine Herbold-Heißwä- sche mit einstellbarer Temperatur und Verweilzeit sowie unter Zusatz geeigne- ter Additive entfernen. Bei der mechani- schen Trocknung kommen Maschi- nenlösungen wie der T 2016 zur Anwen- dung. Eine zweistufige thermische Trock- nung beendet den Prozess so, dass nur geringe Restfeuchten verbleiben. Für Stoffe mit schlechten Fließeigenschaften Die Heißwaschanlage für Polyolefine ist eine der Produktinnovationen, die Her- bold Meckesheim auf der IFAT München präsentiert hat. Die Heißwäsche führt zu Qualitäten der Rezyklate, die für den Ein- satz im Lebensmittelbereich geeignet sind. Mit seinen Systemlösungen für automati- sierte Anlagen kann Herbold Meckesheim schnell und flexibel auf Kundenwünsche eingehen. Aufgebaut sind die Recyclingli- nien um die Hydrozyklonstufe mit ihrer hohen Dichtetrennung – aufgrund der starken Zentrifugalkräfte im Hydrozyklon wird eine Trennwirkung erreicht, die her- kömmliche Verfahren um das 15-fache übertrifft. Als erste Prozessstufe einer Recyclingan- lage zum Waschen, Trennen und Trock- nen fungiert oft ein Zerkleinerer wie der Herbold-Einwellenshredder 60/210, der für Trocken- wie Nassbetrieb geeignet ist. Die Aufbereitung von Post-Consumer- Material verlangt nach Shreddern, die ganze Ballen mit hohem Verschmut- zungsgrad und diversen störenden Ver- unreinigungen abarbeiten können. Gleichzeitig sollen die Maschinen ver- schleißgeschützt sowie simpel in der Produktprogramm vorgestellt bietet sich ein Silo vom Typ HRS an. Informieren konnten sich die Messebesu- cher auf der IFAT, wie im werkseigenen Technikum von Herbold in Meckesheim die Maschinenlösungen weiterentwickelt und getestet werden. Dazu zählen Bau- reihen wie die SB-Schneidmühlen mit Zwangszuführung oder Plastkompakto- ren wie der HV 70. Bei seinen modularen Anlagen- und Stufenkonzepten setzt der Maschinenbauer auf hohe Automatisie- rungsgrade, die heterogenem Aufgabe- material gewachsen sind und so Stillstandszeiten vermeiden und den Per- sonalaufwand gering zu halten helfen. ➠ Starlinger & Co Ges.m.b.H. Starlinger recycling technology www.recycling.starlinger.com Trocknungsverfahrens werden die heiß- gewaschenen Flakes optimal auf den Ex- trusionsprozess vorbereitet. Nach dem Aufschmelzen im Extruder, sorgfältiger Schmelzefiltrierung und Unterwassergra- nulierung wird das produzierte rPET-Gra- nulat zur effektiven Dekontaminierung und Erhöhung des IV-Werts in den nach- geschalteten SSP-Reaktoren unter Va- kuum behandelt und so für die Verwen- dung in Lebensmittelverpackungen taug- lich gemacht. Circular Plastics Australia (CPA) plant, pro Jahr 30.000 Tonnen Post-Consumer PET zu recyceln, das mittels Pfandsystemen und Haushaltssammlung gesammelt wird. Das daraus hergestellte lebensmit- teltaugliche rPET dient als Rohmaterial für neue Getränkeflaschen und andere Le- Am kürzlich eröffneten Recycling- standort von Circular Plastics Australia in Albury-Wodonga/New South Wales ist eine recoSTAR PET 215 HC iV+ PET Bottle-to-Bottle Recyclinganlage von Star- linger mit einer Produktionskapazität von 2,5 Tonnen rPET pro Stunde in Betrieb. Circular Plastics Australia (PET) ist ein Joint Venture der Unternehmen Pact Group, Cleanaway Waste Management Ltd, Asahi Beverages und Coca-Cola Europa- cific Partners (CCEP) mit dem Ziel, einen geschlossenen Kreislauf für Getränke- und Lebensmittelverpackungen aus PET zu schaffen. Die neu installierte recoSTAR PET 215 HC iV+ in Albury-Wodonga pro- duziert dafür lebensmitteltaugliches rPET- Granulat aus Post-Consumer PET-Flakes. Mittels eines zweistufigen Heiz- und Recyclingtechnologie aus Österreich für Australiens größtes PET-Recyclingwerk bensmittel- und Getränkeverpackungen. CPA plant die Errichtung eines weiteren PET-Recycling-Werks in Altona North/Vic- toria mit einer Starlinger recoSTAR PET 330 HC iV+ Recyclinganlage und dem zurzeit weltweit größten SSP-Reaktor. Die Recyclingkapazität wird rund eine Milli- arde PET-Flaschen pro Jahr umfassen. (©Starlinger)
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