Extrusion 5-2022

18 Branche Intern Extrusion 5/2022 ➠ kunststoffland NRW e.V. www.kunststoffland-nrw.de land NRW ist unmissverständlich klar, dass Kunststoff zeitnah zirkulär werden muss. Missstände im Handling mit Kunststoffen gerade am Ende der Nutzung sowie krimi- nelles Handeln dürfen nicht geduldet wer- den und müssen verfolgt werden. Um Kreislauffähigkeit zu erreichen, braucht es die nötigen Rahmenbedingungen, Investi- tionen und Investitionssicherheit. „Aus dem Vorhandensein von Mängeln und der Existenz schwarzer Schafe aber den Schluss zu ziehen, man müsse generell auf Kunststoffe verzichten ist falsch“, kom- mentierte kunststoffland NRW Geschäfts- führer Ron Brinitzer, „hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet!“ Brinitzer wies darauf hin, dass Kunststoffe immer eine Funktion erfüllen und das meist besser, günstiger und oft ökologi- scher als andere Werkstoffe. „Kunststoff- verpackungen im Lebensmittel- und Konsumgüterbereich verhindern zum Bei- spiel Lebensmittelverschwendung, ver- brauchen bei der Herstellung weniger Energie als ihre Alternativen und senken aufgrund ihres geringen Gewichts den CO 2 -Ausstoss“, so der Geschäftsführer. Ohne Kunststoffe würde es nicht gelin- gen, die großen Gegenwartsprobleme in den Griff zu bekommen. Das Vorhandensein von Missständen muss nach Auffassung von kunststoffland NRW insofern als Anreiz verstanden wer- den, sie abzustellen und es besser zu ma- chen. „Die gesamte Wertschöpfungs- n Endlich wieder in Präsenz – so lautete der Tenor bei der diesjährigen kunststoff- land NRW-Mitgliederversammlung, die nach über zweijähriger Corona-bedingter „Präsenzpause“ endlich wieder live statt- finden konnte. Zahlreiche Mitglieder waren am 8. Juni der Einladung nach Duisburg zum Mitglied und Gastgeber ZBT (Zentrum für BrennstoffzellenTechnik GmbH) gefolgt. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten standen Wiederwahlen einiger Vorstandsmitglieder an. Einstimmig bestätigt wurden Ines Oud (SIMCON kunststofftechnische Software GmbH) Vorsitzende des Vorstands, Dr. Patrick Glöckner (Evonik Industries AG) Schatzmeister, Michael Wiener (DSD - Duales System Holding GmbH & Co. KG) Mitglied des Vorstands. „Ich freue mich nicht nur über die Wiederwahl, sondern auch über die große Resonanz“, so die frisch wiedergewählte Vorsitzende, „wenn mehr als ein Drittel der Mitglieder kommt, ist das ein gutes Zeichen und zu- gleich schlagender Beweis für die Leben- digkeit des Verbands.“ Oud sah darin auch eine Bestätigung in dem Kurs, den Vorstand und Geschäfts- führer Ron Brinitzer für kunststoffland NRW eingeschlagen haben und der von der Mitgliederversammlung in einer leb- haften Diskussion unterstützt wurde. „kunststoffland NRW muss in seiner Ar- beit politischer werden“, so Brinitzer, „wir müssen aktiver die Interessen der Branche in die Politik transportieren. Das gilt umso mehr, weil die Bedingungen für die Mit- gliedsunternehmen immer herausfor- dernder werden.“ Zu diesem Zweck beschlossen die Mitglieder des Vereins erstmals politische Positionen, die den Rahmen für die künftige Arbeit bilden sol- len. „Der von uns ausgerichtete High- Level-Empfang am Vorabend der K 2022, zu dem Bundeswirtschaftsminister Ha- beck kommen will“, so die Vorsitzende Oud und der Geschäftsführer Brinitzer, „bietet eine hervorragende Gelegenheit, Branche und Werkstoff in der Politik ein- drucksvoll zu positionieren.“ kunststoffland NRW zur ARD-Doku „Die Recyclinglüge“ n Am 20. Juni hat die ARD eine Doku- mentation über den Umgang mit Kunst- stoffabfällen ausgestrahlt. Für kunststoff- Mitgliederversammlung kette Kunststoff ist sich dessen bewusst und sie arbeitet daran“, betonte der kunststoffland NRW Geschäftsführer, „sie kann Recycling und sie macht Recycling!“ Derzeit findet durch die Verbesserung und Skalierung von Anlagen des mecha- nischen und des chemischen Recyclings ein großer Wandel statt. Hier besteht auch angesichts der derzeiti- gen Rohstoff- und Energiekrise ein Rie- senmarktpotenzial und dringender Handlungsbedarf. „Wir brauchen mehr Geschwindigkeit und mehr PS auf der Straße. Der Ehrgeiz der Branche besteht darin, nicht nur hier zu einer geschlosse- nen Kreislaufwirtschaft zu kommen“, stellte Brinitzer fest. „Wenn wir hier die Technologien voranbringen und zur Reife entwickeln, eröffnen wir große Export- chancen auch in die Regionen, in denen dringend eine geordnete Abfallentsor- gung gebraucht wird, um den Kunst- stoffkreislauf auch dort zu schließen.“ In Deutschland sorge die erweiterte Pro- duktverantwortung für eine geregelte und hochentwickelte Kreislaufwirtschaft mit Finanzierungssicherheit auch bei schwierigen Rohstoffmärkten. „Das ist das Role Model, nach dem die Wirtschaft die Verantwortung für ihre Produkte übernehmen muss“, so Brinitzer. Führung durch die Labore und Technika des ZBT mit Geschäftsführer Peter Beckhaus (3. Person von links) (Bilder: ZBT)

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