Extrusion 5-2022
• Sind Erschütterungen oder andere entsprechende Störein- flüsse zu erwarten? • Können sich die Materialien entmischen? • Stehen häufige Materialwechsel an? • Ist die Konsistenz des Materials gleichbleibend? • Wird abrasives Material verarbeitet, das möglicherweise den Verschleiß des Dosierorgans beschleunigt (Langzeitgenau- igkeit)? • Muss das Gerät für Produktwechsel mit stark unterschiedli- chen Durchsätzen geeignet sein? • Sind für die Bedienung des Dosiergeräts unternehmensspe- zifische Bedienphilosophien zu berücksichtigen? • Wie erfolgt das Nachfüllen der Materialtrichter – automa- tisch oder von Hand? Dies ist nur ein kleiner Auszug der Eventualitäten, die es zu be- rücksichtigen gilt. Besonderes Augenmerk sollte den zu verar- beitenden Materialien hinsichtlich der Mischqualität gelten. Werden mehrere Komponenten zueinander dosiert, sind sie in der Regel auch zu homogenisieren. Grundsätzlich hängt das Dosierergebnis von den „Schüttgut- spezifikationen“, den Umgebungsbedingungen sowie vom Do- sierverfahren in Verbindung mit dem gewählten Dosierorgan ab. Verfahrenstechnisch ist in diesem Zusammenhang zwischen dem volumetrischen und dem gravimetrischen Dosierprinzip zu un- terscheiden. Beide Dosierprinzipien eignen sich für einen syn- chronen oder asynchronen Betrieb. Gemeint ist damit das zeitgleiche oder zeitlich versetzte Dosie- ren und Austragen der Materialkomponenten. Beim asynchro- nen Betrieb muss der Dosierung ein Mischer nachge- schaltet sein, um die im Sammelbehälter übereinander liegen- den Materialpakete zu homogenisieren. Müssen nun Materia- lien mit sehr unterschiedlichen Schüttguteigenschaften gemischt werden, kann es im Mischer statt zu einer Homogenisierung zu einer Separierung kommen. Dosiergenauigkeit ermitteln Wie sich die Dosiergenauigkeit ermitteln lässt, soll exemplarisch anhand eines kontinuierlichen Dosierverfahrens betrachtet wer- den. Ziel ist, sowohl Rückschlüsse auf die Einhaltung des vorge- gebenen Sollwertes als auch auf die Gleichmäßigkeit des Dosierstroms über die Zeit zu erhalten. Dazu sind dem Dosier- strom über einen definierten Zeitraum Stichproben zu entneh- men. Bei einer genügend großen Anzahl von Messwerten kann dann mit geeigneten statistischen Verfahren eine Aussage über den Dosierfehler und die Dosierkonstanz getroffen werden. Der dafür erforderliche Messaufbau sieht folgendermaßen aus: Der kontinuierliche Materialaustrag einer Dosierstation wird auf eine Laborwaage geleitet und dort akkumuliert. Die Waage ist mit einem PC verbunden, der in einem vorgegebenen Zeitraster (=Zeitbasis) die Ergebnisse abfragt. Auf diese Weise wird die pro Zeitbasis dosierte Masse ermittelt und gespeichert. Über die Ge- samtmesszeit wird somit eine bestimmte Anzahl Wiegewerte als Stichprobe des Dosierstroms aufgenommen. Dosierer 2 ermöglicht aufgrund seiner höheren Dosiergenauigkeit und seines besseren Toleranzbandes die Absenkung des Einstellwertes und spart dadurch Additiv ein 48 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 5/2022 Dosiergerät für eine Haupt- und zwei Nebenkomponenten
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