Extrusion 6-2021
41 Extrusion 6/2021 Hannes Meier von M2 Consulting GmbH (Bildquelle: M2 Consulting GmbH) Kunststoff-Cluster (KC) www.kunststoff-cluster.at , www.circular-bins.eu ne teure Gerätetechnik. Trotzdem können einige Institute im Umfeld diese Analysen relativ einfach vornehmen. Schwieriger wird es da mit SVHC-Stoffen gemäß der ECHA- Kandidatenliste. Diese umfasst zurzeit 207 Stoffe und kein ein- ziger davon darf dabei mit mehr als 0,1 Gewichtsprozent in Re- granulaten vorhanden sein. Entsprechend aufwändig ist auch ihre Prüfung und nur wenige Institute europaweit können das in vollem Umfang abdecken. Zusammen mit dem Institut für Chemische Technologie Organischer Stoffe der JKU Linz ent- wickelte die Projektgruppe geeignete Kurzmethoden, anhand derer relativ rasch entschieden werden kann, ob man sich mit dem Regranulat in einem kritischen Bereich befindet oder nicht. „Mithilfe von Extraktionen mit verschiedenen Lösemit- teln, anschließender Beschallung in einem beheizbaren Ultra- schall-Bad sowie genauer Verwiegung der extrahierten und ge- trockneten Regranulate konnten wir vergleichsweise einfache Methoden ausarbeiten, die in einem Recycler-Labor gut Platz finden können und für die auch kein großes Investment nötig ist“, erklärt Meier. Anhand der erarbeiteten Rezepturen und der absehbaren Lo- gistik-Wege der Materialströme wurden in einem weiteren Schritt Carbon footprints der Recycling-Mülltonnen im Ver- gleich zu ihren Neuware-Pendants errechnet. Das Ergebnis: Durch Umstellung auf Recycling-Mülltonnen lassen sich circa 80 Prozent CO 2 gegenüber der Neuware einsparen. Beinahe die gesamte Wertschöpfung der im Projekt entwickel- ten Recycling-Mülltonne passiert in Österreich. Nur knapp ein Prozent der Wertschöpfung fließt unvermeidbar ins Ausland ab. Diese minimale Lücke ist laut Meier durch die eingesetzten Additive – insbesondere durch Stabilisatoren – im Upcycling- Prozess zu erklären. Entsprechende Berechnungen zeigten: Ers- ter entscheidender Punkt für die Erzielung maximaler lokaler Wertschöpfung ist die Beschaf- fung bei einem österreichischen Hersteller, unmittelbar gefolgt von der Entscheidung zur Materialart „Rezyklat“. Hannes Meier bringt es auf den Punkt: „Eine in Öster- reich aus dem Kreislauf hergestell- te 240-Liter-Mülltonne hinterlässt 1,97 EUR pro 1 EUR Verkaufswert – also fast genau ihren doppelten Wert – als Wertschöpfung im Land. Diese Erkenntnis sollte ei- gentlich für jede öffentliche Be- schaffung ein wichtiges Kriterium werden.“ Bei der künftigen Pro- duktvermarktung werden erst- mals auch Wertschöpfungsfoot- prints auf den Datenblättern an- geführt werden. Deren Errech- nung erfolgt über die JKU Linz im Rahmen einer Zertifizierung für „Circular-Bins“. Zur Kennzeichnung der Kreislauf- wirtschaftsmülltonnen entwickelte die Projektgruppe ein eigenes re- gistriertes Gütezeichen. Eine Digi- talisierung des gesamten Kreislaufes befindet sich über die er- stellte Website www.circular-bins.eu in Umsetzung. Mit ihr sol- len Materialströme eindeutig identifizierbar bleiben und auch Zertifizierungen künftig möglich sein. Das Kooperationsprojekt „bin-up.AT“ ging Ende April nach 18- monatiger Laufzeit erfolgreich zu Ende. Als Projektpartner wa- ren dabei: • M2 Consulting GmbH (Projektkoordinator) • Walter Kunststoffe GmbH • Europlast Kunststoffbehälterindustrie GmbH • LAVU GmbH • JKU Linz - Institut für Chemische Technologie Organischer Stoffe ϯϬ:ĂŚƌĞ Ͳ /ŶŶŽǀĂƚŝŽŶ ŝŶ &ĞƌƚŝŐƵŶŐƐƚĞĐŚŶŝŬ 6HLW -DKUHQ VWHKW GLH )LUPD 6 IU VWHWLJH ,QQRYDWLRQHQ LP %HUHLFK GHU )HUWLJXQJVWHFKQLN .RQWLQXLHUOLFKH ,QYHVWLWLRQHQ LQ PRGHUQVWH %HDUEHLWXQJVPDVFKLQHQ XQG 6FKZHLWHFKQRORJLH JHSDDUW PLW LQQRYDWLYHQ (QWZLFNOXQJHQ PDFKHQ GLH )LUPD 6 ]XP +LJK 7HFK (U]HXJHU YRQ ([WUXGHUNRPSRQHQWHQ 9RU DOOHP GLH HQJH =XVDPPHQDUEHLW PLW XQVHUHQ .XQGHQ HUP|JOLFKW HV XQV 9HUVFKOHLVFKXW] /|VXQJHQ VSH]LHOO DXI GLH $QIRUGHUXQJHQ GHU $QODJHQ XQG 3URGXNWH DE]XVWLPPHQ :HQQ 3URGXNWH YRQ GHU 6WDQJH QLFKW PHKU DXVUHLFKHQ ELHWHQ ZLU $OWHUQDWLYHQ DQ %LOG YHUVFKOHLJHVFKW]WHU NRQLVFKHU 'RSSHOVFKQHFNHQ]\OLQGHU SCHNECKEN + ZYLINDER 3S SCHNECKEN + SPINDELN + SPIRALEN BEARBEITUNGSGES.M.B.H Pühretstraße 3, A-4661 Roitham, Tel: +43 (0) 7613 5004 , Fax: +43 (0) 7613 5005 , office@3s-gmbh.at , www.3s-gmbh.at Halle A6 Stand 6106
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