Extrusion 6-2023

20 Branche Intern Extrusion 6/2023 ➠ kunststoffland NRW – Das Netzwerk der Kunststoffindustrie www.kunststoffland-nrw.de/ zahlreichen Anwendungen zum Einsatz, in denen andere Materialen den hohen Umgebungsbelastungen nicht standhal- ten. Problematisch sei, so Brinitzer, dass es bislang für viele Verwendungen keine gleichwertigen Alternativen gäbe. Typi- sche Anwendungsfelder sind beispiels- weise Feuerlöschschäume, Dichtungen oder Gleitlager, Membranen etwa für Brennstoffzellen oder chemische Pro- zesse, Hochleistungsschmierstoffe, aber auch Imprägnierungen von Textilien oder Papier. Die hohe Stabilität führt auch dazu, dass PFAS in der Natur nicht abge- baut werden und sehr langlebig sind, so dass sie sich in der Natur anreichern. Dies hat nun zu dem Regulierungsvorschlag geführt. „Auch für uns ist der Schutz von Umwelt und Natur zentral“, betont Brinitzer, „aber wir wünschen uns insbesondere, dass die zu den PFAS gehörende Unter- gruppe der rund 40 Fluorpolymere, die in Hochleistungskunststoffen zum Einsatz kommen und bisher die OECD-Kriterien eines „Polymer of Low Concern“ (PLC) n kunststoffland NRW spricht sich gegen den Regulierungsvorschlag der europäi- schen Chemikalienagentur ECHA für die chemische Stoffgruppe der per- und po- lyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) aus. „Die Stoffgruppe umfasst an die 10.000 Verbindungen, die in ihren Stoff- eigenschaften und ihren Risiken sehr un- terschiedlich zu bewerten sind“, so kunststoffland NRW-Geschäftsführer Ron Brinitzer. „Trotzdem werden sie alle sehr undifferenziert so stark beschränkt, dass es einem Komplettverbot der gesamten Stoffgruppe gleichkommt. Wir wollen eine differenzierte Risikobetrachtung!“ Der Geschäftsführer betont, dass die mit der Regulierung angestrebten Vorsorge- ziele mitgetragen werden, aber das ge- wählte Instrument eines undifferenzierten Pauschalverbotes der gesamten Stoff- gruppe abgelehnt wird. PFAS zählen zu den wichtigsten Industrie- chemikalien. Sie zeichnen sich durch eine hohe Stabilität aus, was sie sehr hitze-, chemikalien-, reibungs- und druckbe- ständig macht. Sie kommen deshalb in Ablehnung des PFAS-Regulierungsvorschlags der ECHA erfüllen und insofern unbedenklich ein- gestuft sind, von einem Verbot vollstän- dig ausgenommen werden.“ Ebenso muss nach Ansicht des Verbandes die Verwendung von Fluorpolymeren in An- lagen einschließlich der erforderlichen Er- satzteile weiter möglich sein, da nur sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt im benö- tigten Ausmaß chemikalienbeständig sind. Würde der Regulierungsvorschlag wie vorgelegt umgesetzt, wäre nach An- sicht von kunststoffland NRW nicht nur die Innovationsfähigkeit Europas gefähr- det, sondern fast die gesamte Industrie- produktion betroffen. Um die Abgeordneten des europäischen Parlaments zu sensibilisieren, will kunst- stoffland NRW im Herbst eine Veranstal- tung mit Parlamentariern und betrof- fenen Unternehmensvertretern in Brüssel durchführen. dann ist es das Lernen.“ Da muss das An- gebot ständig erweitert werden. Die Web-based Trainings (WBT), also reine Online-Selbstlernformate, bieten aus mei- ner Sicht mehrere Vorteile: Neben der Fle- xibilität und Kosteneffizienz, sind diese Hefner: Warum führt das SKZ jetzt zusätzlich zu Live-Online Kursen auch E-Learning-Kurse ein? Heuzeroth : Ein Zitat, das ich vor Kurzem gelesen habe lautet: „Wenn es eine Kon- stante in einem erfolgreichen Leben gibt, Wissen rund um die Uhr mit E-Learning – Interview mit Irena Heuzeroth, Senior Trainer am SKZ Die Vorteile von E-Learning und Selbstlernkursen wurden inzwischen von vielen Unternehmen erkannt. Oftmals werden sie als Einführung, Auffrischung oder Ergänzung zu Präsenz- kursen eingesetzt. Das Kunststoff-Zentrum SKZ hat seit kurzem ebenfalls E-Learning-Kurse im Programm. Hierzu ist Irena Heuzeroth, eine der federführenden Entwicklerinnen, im Interview mit Alexander Hefner (SKZ). Irena Heuzeroth, Senior Trainer und E-Learning-Entwicklerin am SKZ (Foto: Luca Hoffmannbeck, SKZ)

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