Extrusion 7-2018

56 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 7/2018 Folge 40 – Mo erklärt Merkmale und Vorteile eines permanenten Zentralvakuums. In großen Produktionen, mit zahlreichen Fördergeräten und demzufolge vielen Abnahmestellen, mit hohen Durchsätzen, häufigen Förderzyklen sowie langen Förderstrecken, bieten sich für eine automatische Materialversorgung zwei Lösungen an: ein zentrales Permanent-Vakuumsystem (Zentralvakuum) oder Ein- zellinien (Linienvakuum). Ein permanentes Zentralvakuum hat nur eine (zentrale) Vakuum- leitung (1), an die alle Fördergeräte (2), mehrere parallel arbei- tende Pumpen (3) sowie ein oder mehrere Zentralfilter (4) ange- schlossen sind. Die Gesamtleistung aller Pumpen ist für die maxi- male Systemförderleistung ausgelegt. In der Vakuumleitung – die einen großen Durchmesser hat – steht permanent ein Vaku- um an, einmal um Druckschwankungen auszugleichen und als „Unterdruck-Speicher“. Damit erlaubt ein permanentes Zentral- vakuum jederzeit einen Fördervorgang, ohne dass zuvor auf den Gebläseanlauf gewartet werden muss. Die Pumpen werden von der Steuerung bedarfsabhängig zu- oder abgeschaltet, bzw. die Pumpenleistung geregelt. Das stellt sicher, Beispiel für ein permanentes Zentral- vakuum, installiert im Tech Center von Motan-Colortronic in Friedrichsdorf: in der Bildmitte zwei Zentralfilter, links zwei übereinander angeordnete Seitenkanalverdichter (Bilder: Motan-Colortronic) Was zeichnet ein permanentes Zentralvakuum aus? dass im System immer der gewünschte Unterdruck aufrecht ge- halten wird. In einem Zentralvakuum-System können mehrere För- dergeräte gleichzeitig Material fördern. Die Steuerung berechnet stets die maximal mögliche Anzahl gleichzeitiger Fördervorgänge anhand der Daten der angeschlossenen Fördergeräte und deren Luftbedarf. Erst wenn die maximale Systemleistung erreicht ist, kommen Bedarfsmeldungen auf eine Warteliste. Dadurch erreicht ein Zentralvakuum-System einen hohen Wir- kungsgrad bei zugleich geringerem Energiebedarf. Aufgrund der optimierten Ausnutzung der Gebläseleistung und -laufzeiten sind, verglichen mit einem Linienvakuum, Einsparungen bis zu 50 Prozent möglich. Ein weiterer Vorteil ist der geringere War- tungsaufwand, weil weniger Pumpen und Filter installiert wer- den können. Beim Linienvakuum sind in der Regel mehrere Fördergeräte par- allel an einer Vakuumleitung angeschlossen. Für große Fördersy- steme sind meist mehrere solcher Einzellinien erforderlich, um die Verarbeitungsmaschinen zu versorgen. Jede Linie benötigt neben einem Zentralfilter eine Vakuumpumpe, deren maximal erforderliche Leistung hinsichtlich Gesamtdurchsatz und Förder- weg ausgelegt ist. Einzellinien arbeiten sequentiell, das heißt es kann immer nur ein Fördergerät nach dem anderen bedient wer- den. Melden viele der integrierten Förder- geräte zeitnah Bedarf, können lange War- tezeiten bis zur Befüllung entstehen.

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