Extrusion 7-2023

Bummeln war gestern – mittlerweile biegen auch Länder wie Deutschland und Großbritannien auf die Hochgeschwindigkeits-Datenautobahnen ab. Denn allen ist mittlerweile bewusst, dass nur der Einstieg in das Gigabitzeitalter auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit sichert. Hohe Wachstumsraten bei Glasfaserausbau sollen dies nun möglich machen. Und die Kabel-, Draht- und Rohrbranchen sind längst bereit, die gläserne Zukunft entscheidend mitzugestalten. Damit der Speed-Quantensprung gelingt 46 wire & Tube Expo 2024 Extrusion 7/2023 M usterschüler sind Länder wie Korea, Japan und Spanien: Sie besitzen bereits mit 87, 84 bzw. 81 Prozent sehr hohe Glasfaserdurchdringungsraten und gehören laut OECD (Organi- sation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zu den sieben Ländern mit einem Glasfaseranteil an den gesamten Festnetz-Breitbandabonnements von 70 Prozent und mehr. Noch hinkt beispielsweise Deutschland im internationalen Ver- gleich mit einer Glasfaserausbauquote von unter 25 Prozent hin- terher – was Platz 74 unter 84 beurteilten Ländern bedeutet. Handlungsdruck steigt Ein nicht gerade schmeichelhaftes Ranking, das der Vergangen- heit angehören soll. Daher brachte die Bundesregierung ihre Gi- gabitstrategie auf den Weg. Danach sollen 2030 flächen- deckend Glasfaseranschlüsse zur Verfügung stehen. Um dies zu ermöglichen, werden unter anderem digitale und schnelle Pla- nungs- und Genehmigungsverfahren umgesetzt. Zudem sollen häufiger alternativer Verlegetechniken beim Glasfaserausbau an- gewandt werden. Hinzu kommt für den Ausbau im Rahmen der Gigabitförderung 2.0 eine Förderung von rund drei Milliarden Euro in diesem Jahr. Der Handlungsdruck steigt, und das nicht nur in Deutschland. Denn die Herausforderungen sind immens. So wird die Umset- zung von Industrie 4.0 in den Unternehmen sehr leistungsstarke Datenüberträger benötigen. Auch in Haushalten wird blitz- schnelles Surfen erwartet, denn auch hier steigen Datenraten rapide. Jährlich klettert der Datenverkehr durchschnittlich um über 30 Prozent. Ein Fall für Glasfaserkabel, deren Lichtimpulse fast mit Lichtgeschwindigkeit durch die Leitung rasen. Sie sind damit um ein Vielfaches schneller als herkömmliche Kupferkabel und transportieren deutlich mehr Daten. Weitere Vorteile laut „Glasfaser-Internet“ sind: Im Vergleich benötigen Glasfaserkabel wenig Platz, entwickeln keine Wärme und verbrauchen weit we- niger Energie. Messköpfe regeln Ziehprozess Um ihre Vorteile perfekt auszuspielen, benötigen Glasfaserka- bel höchste Präzision – und das gewährleisten Mess- und Re- gelgeräte, die beispielsweise Sikora fertigt. „In den ver- schiedenen Produktionsstufen messen, überwachen und regeln Messköpfe und Prozessorsysteme den gesamten Ziehprozess, um die Glasfaserqualität zu sichern und die Effizienz der Pro- duktion zu erhöhen.“ Das Unternehmen bietet eine neue Tech- nologie für eine höchstpräzise Zugkraftmessung in einem

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