Extrusion 7-2023

Eine saubere Lösung für Krankenhäuser – Pilotprojekt setzt auf effektives Kunststoffrecycling 50 Kreislaufwirtschaft Extrusion 7/2023 Kunststoff spielt in der Medizin eine wichtige Rolle. Doch angesichts der stetig wachsenden Plastikmüllmengen in einem Krankenhaus stellt sich die Frage, wie diese Kunststoffabfälle bestmöglich im Kreislauf geführt werden können. Im Projekt „Hospi- Cycle“ hat die Oberösterreichische Gesund- heitsholding (OÖG) gemeinsam mit dem Transfercenter für Kunststofftechnik (TCKT), Walter Kunststoffe und Greiner Packaging ein Abfallkonzept entwickelt, um künftig krankenhausspezifische Kunststoffabfälle zu trennen und zu recyceln. Die Altstoff Recycling Austria (ARA), der Kunststoff- und der Medizintechnik-Cluster haben das Projekt begleitet. A n den Standorten der OÖG-Regionalkliniken und am Kep- ler Universitätsklinikum in Linz fallen jährlich mehr als 6.000 Tonnen Abfall an. Davon sind allein in den Regionalkliniken 90 Tonnen Kunststoffverpackungen. „Aus Hygienegründen ist es im Klinikalltag nicht möglich, komplett auf Kunststoff zu ver- zichten oder diesen durch umweltfreundliche Alternativen zu er- setzen. Jedoch können wir den Kampf gegen Kunststoffabfälle mit Recycling vorantreiben, um unseren Beitrag zu einem kli- maneutralen Spitalsbetrieb zu leisten“, betont OÖG-Geschäfts- führer Karl Lehner. 150 Müllsäcke durchforstet Zu Beginn des Projekts wurden am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr und am Neuromed Campus des Kepler Universitätsklinikums als größte Standorte Abfallanalysen durchgeführt. Vier Tage lang wurden insgesamt 150 Müllsäcke mit Kunststoffabfällen geprüft. Es wur- den rund 120 Kilogramm Abfall dokumentiert, untersucht und bewertet. Dabei wurden 6.000 Artikel in 160 Gruppen aufge- teilt. Es konnten fünf Artikelgruppen identifiziert werden, die in großen Mengen anfallen. Verunreinigter Abfall – etwa durch Bakterien oder Körperflüssigkeiten – wurde von vornherein aus- geschlossen. Gesammelt wurden nur vollständig entleerte Ver- packungen. Potenzielle Artikel identifiziert Der zweite Schritt war eine Mustersammlung eben dieser po- tenziell interessanten Artikel über 14 Tage. Dabei ging es vor Vier Tage lang wurden insgesamt 150 Müllsäcke mit Kunststoffabfällen geprüft (©OÖG Petra Walzel) Rund 120 kg Abfall wurden dokumentiert, untersucht und bewertet (©OÖG Petra Walzel)

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