Extrusion 7-2024

kaufmännischer Leiter von Starlinger recycling technology. „Im Fall von Verpackungsanwendungen wie Waschmittel- flaschen migriert der Geruch des Inhalts während der La- gerung und Verwendung in das Verpackungsmaterial. Unsere Geruchsreduktionstechnologie ist darauf ausge- legt, solche Gerüche dauerhaft zu entfernen, sodass das produzierte Regranulat für hochwertige Anwendungen ge- eignet ist. Anstelle von Downcycling kann es so in dersel- ben Anwendung wiederverwendet werden, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht.“ Um eine breite Palette an Eingangsmaterialien zu verar- beiten, kann der gesamte Recyclingprozess je nach Verun- reinigung und Geruchsintensität des Eingangsmaterials und den gewünschten Spezifikationen des erzeugten Re- granulats individuell angepasst werden. Der Aufberei- tungsprozess beginnt mit dem Zerkleinern und Homogenisieren des Eingangsmaterials im SMART-Feeder, in dem das Material auch erhitzt wird, bis es den idealen Betriebspunkt erreicht. Stark flüchtige Gerüche werden be- reits während dieses Prozessschritts extrahiert. Nach dem Hauptextruder wird die Schmelze in kontinuierlichen Schmelzefiltern gefiltert, um feste Verunreinigungen zu entfernen, damit diese in den nachfolgenden Prozess- schritten keine Gerüche freisetzen können. Das anschlie- ßende C-VAC-Modul vergrößert die Oberfläche der Schmelze um 300 Prozent, wodurch eine äußerst hohe Ent- gasungseffizienz erreicht wird. Damit wird sichergestellt, dass auch tief eingebettete Gerüche dauerhaft entfernt werden. Im letzten Schritt wird das produzierte Regranu- lat in der sogenannten Pellet Conditioning Unit (PCU) am Ende des Recyclingprozesses behandelt, um besonders hartnäckige Gerüche zu entfernen. Dies gewährleistet ein dauerhaft geruchsverbessertes Regranulat, das für die Herstellung einer breiten Palette von Kunststoffprodukten verwendet werden kann. Portugiesischer Recycling-Pionier Die Wurzeln von Ambiente S.A. reichen bis ins Jahr 1953 zurück, als das Mutterunternehmen, die portugiesische Kunststofffolienfabrik Fabrica Leiriense de Plasticos, be- reits interne Produktionsabfälle recycelte. Ab Anfang der 1970er Jahre verarbeitete die Fabrica Leiriense de Plasti- cos auch extern gesammelte Kunststoffabfälle, darunter unter anderem importiertes Material aus europäischen Ländern wie Deutschland; in den 1990er Jahren wurde das Unternehmen zum Vorreiter für das Recycling inländischer Kunststoffabfälle in Portugal. Das Bewusstsein der Unter- nehmensleitung, dass Kunststoffrecycling eine Grundvor- aussetzung für eine nachhaltige Zukunft ist, führte in der Folge zur Gründung von Ambiente S.A. im Jahr 1989. Seit dem Jahr 2000 als eigenständiges Unternehmen registriert, beschäftigt Ambiente derzeit 36 Mitarbeiter und recycelt jährlich 7000 Tonnen Post-Consumer-, Industrie- und Haushaltsabfälle. Das daraus produzierte recycelte LDPE- und HDPE-Granulat ist für Extrusions-, Blasform- und Spritzgießanwendungen geeignet und wird an Kunden in Europa und Nordafrika geliefert. Extrusion 7/2024 35 In der Pellet Conditioning Unit erhält das Regranulat den letzten Schliff und wird zu permanent geruchsreduziertem Material ► Starlinger recycling technology Furtherstr. 47a, 2564 Weissenbach, Österreich www.recycling.starlinger.com ► Ambiente S.A. www.ambiente-sa.com Das von Ambiente produzierte hochwertige geruchsbehandelte HDPE- und LDPE-Regranulat eignet sich für eine Vielzahl an Anwendungen

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