Extrusion 8-2019

2020 ist für das Institut für Kunst- stoffverarbeitung (IKV) in Indus- trie und Handwerk an der RWTH Aachen in dreifacher Hinsicht ein Jubiläumsjahr: Die RWTH Aachen feiert ihr 150-jähriges Bestehen, das IKV wird 70 Jahre alt und rich- tet zum 30. Mal das Internationale Kolloquium Kunststofftechnik aus. Es findet am 11. und 12 März 2020 im Eurogress Aachen statt. Aus Anlass des Jubiläums richtet das IKV am 10. März 2020 zudem das International Symposium on Plastics Technology im VIP-Bereich des Tivoli Fußballstadions aus. Während das IKV-Kolloquium die weite Bandbreite der IKV-For- schung präsentiert und sich mit seiner praxisorientierten Forschung vorrangig an die Kunststoffindus- trie richtet, bietet das Symposium Vorträge von Wissenschaftlern aus 14 Ländern und will den wissen- schaftlichen Diskurs zwischen Wissenschaftlern und Industrie entfachen. S chwerpunktthemen des Kolloquiums bilden mit den Plenar- vorträgen die Kreislaufwirtschaft, die Digitalisierung/Kunst- stoffindustrie 4.0 und die Additive Fertigung. Die Forschungs- themen des Kolloquiums werden in 15 Sessions angeboten. Je- de Session umfasst zwei Vorträge aus dem IKV, die begleitet 22 30. Internationales Kolloquium Kunststofftechnik Extrusion 8/2019 Internationales Kolloquium Kunststofftechnik werden von einem Keynote-Vortrag eines Experten aus der In- dustrie. Die 15 Sessions 2020 sind: • Prozesseinrichtung im Spritzguss durch Human-Machine- Interfaces und KI • Durchsatzsteigerung und Qualitätssicherung in der Verpa- ckungstechnik Bis zu 32 Prozent mehr Durchsatz bei der Blasfolienextrusion ermöglicht ein neuartiges adaptives Luftführungssystem, das das IKV entwickelte. Damit leisten die Forscher einen enormen Beitrag zu einer höheren Produktionseffizienz, was gerade bei der Herstellung von Blasfolien besonders wichtig ist. Eine vielverspre- chende neue Möglichkeit zur Steigerung der Kühlleistung in der Blasfolien- extrusion ist das jetzt entwickelte flexible und adaptive Luftführungssystem. Dieses wird einem konventionellen Luftkühlring nachgeschaltet. Es erreicht durch den Einsatz einer flexiblen Membran eine gezielte Führung sowie Beschleunigung der Kühlluft zwischen Folienblase und Membran, was zur Ausbildung des Venturi-Effekts führt. Der Venturi-Effekt erhöht den Wärme- übergang der Kühlluft und sorgt zudem für eine gesteigerte Blasenstabilität. Für eine erfolgreiche Prozessführung ist auf einen möglichst geringen Strö- mungsspalt zwischen luftführender Membran und Folienblase zu achten (Foto: VM Verlag) PET-Mehrwegflaschen schneiden in Ökobilanzen aufgrund ihres geringeren CO 2 -Ausstoßes bei der Herstellung im Vergleich zu PET-Einwegflaschen und beim Transport im Vergleich zu Glasflaschen deutlich besser ab. Dennoch beträgt der PET-Mehrweganteil beispielsweise bei Säften in Deutschland noch weniger als 1 Prozent. Üblicherweise wird Natronlauge zum Waschen eingesetzt, was zu einer Schädi- gung sowohl der PET-Oberfläche selbst als auch einer zusätz- lich aufgetragenen plasmapolymeren Schicht führt. Mit der Entwicklung einer speziellen Top-Coat-Schicht ist es dem IKV jetzt aber gelungen, die Barriereausrüstung von Mehrweg- flaschen mittels plasmapolymerer Sperrschichten zu verbessern und die Umlaufzahl deutlich zu steigern (Foto: VM Verlag)

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