Extrusion 8-2019

Der Kunststoffbedarf steigt weltweit, und damit entsteht auch immer mehr Abfall. Doch dieser lässt sich wiederverwerten und in hoher Qualität zurück in die Produktion führen. Auf der K 2019 war Recycling ein zentrales Thema. Mit dabei war auch die Vecoplan AG mit Maschinen und Anlagen, die Primär- und Sekundärrohstoffe zerkleinern, fördern und aufbereiten – und damit eine geschlossene Kreislaufwirtschaft ermöglichen. I mmer mehr Branchen setzen auf Kunststoffe – zum Beispiel die Automobil-, Flugzeug- und Maschinenbauindustrien. Technische Thermoplaste etwa sind äußerst temperaturbestän- dig und zeichnen sich durch ihre hohe Festigkeit, Zähigkeit und Dämpfungseigenschaften aus. In der Automobilindustrie erset- zen sie mit diesen Eigenschaften immer häufiger Metall. Zum Einsatz kommen Kunststoffe auch verstärkt bei Getränke- und Nahrungsmittelherstellern. PET ist zum Beispiel besonders ab- riebfest und beständig gegenüber verdünnten Säuren, Ölen, Fetten und Alkoholen. Als Verpackung schützt dieser Kunst- stoff die Lebensmittel unter anderem vor Verderb und Verunrei- nigung durch Keime. Doch je mehr die Bevölkerung weltweit zunimmt und der Wohlstand in vielen Regionen steigt, desto mehr Kunststoff wird produziert – der nach Gebrauch vielfach als Abfall in der Natur landet und die Umwelt in erheblichem Maße verschmutzt. Vor diesem Hintergrund hat die EU-Kom- Zurück auf Anfang Mit den leistungsstarken Zerkleinerern von Vecoplan lassen sich unterschiedliche Kunststoffe effizient aufbereiten. Anwender sparen Zeit und optimieren ihre Wirtschaftlichkeit hinsichtlich der eingesetzten Rohstoffkosten und -mengen (Alle Bilder: Vecoplan) Martina Schmidt, Leiterin des Geschäftsbe- reichs Recycling I Waste der Vecoplan AG: “Ohne konstante Qualität gibt es keine Prozesssicherheit und kein gutes Endprodukt.” mission im Januar 2018 ihre neue Kunststoffstrategie vorge- stellt. „Wenn wir nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoffe herstellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische“, sagte damals der Erste Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans. „Die einzige langfristige Lösung besteht darin, Kunststoffabfälle zu reduzieren, indem wir sie verstärkt recyceln und wiederverwen- den. Mit der EU-Strategie für Kunststoffe treiben wir ein neues, stärker kreislauforientiertes Geschäftsmodell voran“ – so die Kernaussage. Es gilt also, Kunststoff vernünftig zu verwerten. Wie das funktionieren kann, zeigte die K 2019 in Düsseldorf. Auf dieser internationalen Fachmesse war die Kreislaufwirt- schaft ein zentrales Thema. Sie war wie eine große Kunststoff- fabrik aufgebaut, in der produziert, gesammelt, gereinigt, recy- celt und wieder produziert wird. Als Aussteller war auch die Ve- coplan AG vertreten. Produktionsabfälle verwerten Europaweit werden erst 31 Prozent der Kunststoffabfälle recy- celt und 41 Prozent verbrannt – und damit ein zweites Mal ge- nutzt. Das ist nicht besonders viel. „Die Nachfrage nach Rezy- klaten ist immer noch zu gering“, weiß Martina Schmidt. Sie leitet den Geschäftsbereich Recycling/Waste bei Vecoplan. Da- mit sich dies ändert, muss bei Herstellern von Konsumgütern, Baustoffen oder Möbeln ein Umdenken erfolgen. Denn der weltweite Kunststoffbedarf wird sich Prognosen zufolge in den kommenden 20 Jahren verdoppeln. Derzeit wird noch der größte Teil des Materials als Primärmaterial aus Rohöl gewon- nen. In Zukunft, so will es die Politik in der EU und so wollen es auch die europäischen Recyclingunternehmen, sollte der Anteil 45 Extrusion 8/2019 Recycling

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