Extrusion 8-2019
53 Extrusion 8/2019 bremsen. Bei sehr hohen Drehmomenten und sehr kurzen Bremszeiten kann es allerdings auch erforderlich sein, dass das Bremsmoment die relevante Größe für die Auslegung wird. Bei Anwendungen mit intermittierenden Betriebsarten bestimmt das dynamische Antriebsdrehmoment die Dimensionierung. Bei winkelsynchron betriebenen Gleichlaufanwendungen ist das Trägheitsmomentverhältnis zu berücksichtigen. Sogenannte mechanische Continuously Variable Transmissions sind in den letzten 30 Jahren (Industrie-3.0-Ära) aufgrund einer (systemimmanenten) unzureichenden Drehzahlgenauigkeit – und insbesondere des nur im Betrieb möglichen Schaltens – gänzlich aus den Antriebssträngen von Produktionsmaschinen verschwunden. Einzig in der Automobilindustrie ist diese Tech- nik noch häufig vorzufinden, beispielsweise in einem Audi mit Multitronic-System (mechanisches CVT, um das Auto geräusch- und ruckfrei zu beschleunigen). Die in den letzten Jahren neu geschaffenen Möglichkeiten – durch Digitalisierung und ener- getisches Vernetzen – werden diese Antriebsart aufgrund der hohen Energieeffizienz in den Antriebsstrang von Maschinen zurückbringen. Intelligente Lösungen / Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert Flankiert durch mehrere zum Patent angemeldete energie- und ressourceneffiziente Antriebssysteme unterstützt die Firma Kabel.Consult.Ing Unternehmen bei der Modernisierung vor- handener Maschinen und Produktionslinien mit allen Hilfs- und Nebeneinrichtungen. Es werden Beratungs- und Ingenieur- dienstleistungen (Entwicklung, Konstruktion, Berechnung) und intelligente Lösungen / Produkte mit Mehrwert am Markt ange- boten. Klimafreundliche Energieumwandlung mit CVT (Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW) ger mechanischer Antriebssträngen (wie Königswellen, drehzahlveränderbarer CVT-Getrieben oder manuellen Schaltge- trieben) hin zu elektronischen Bewe- gungskoordinierungen mit dezentraler Antriebs- und Steuerungstechnik. Mehre- re Faktoren waren für diesen Trend aus- schlaggebend: Modular aufgebaute Ma- schinen erlauben größere Flexibilität, kür- zere Inbetriebnahmezeiten und sind an die räumlichen Gegebenheiten des Ma- schinenbetreibers besser anpassbar. Der Verzicht auf eine starre mechanische Kopplung der Maschinen- teile bedeutete auch, dass bisherige Zentralantriebe durch Ein- zelantriebe abgelöst wurden. Die Aufgaben der mechanischen Koordination von Bewegungen wurde durch Antriebe mit einer übergeordneten Steuerung ersetzt. Wenn eine Anwendung stets/kontinuierlich (kein Teillastbetrieb vorhanden, niedriges Losbrechmoment beim Starten der An- wendung) im optimalen Wirkungsgradbereich des Motors (1,00 ± 0,33 x Nenndrehzahl und 0,80 ± 0,20 x Nennmoment) betrieben werden kann, so ist eine „Ein-Motor-Ein- Getriebestrang-Ein-Umrichter“-Aufbau die optimale Lösung. Gleiches gilt für Anwendungen, wo die Motoren nur gelegent- lich/sporadisch mit Varianz zum Einsatz kommen. Bei „Anwendungen mit einer hohen Varianz", die stets/konti- nuierlich betrieben werden – also eine hohe Betriebsstunden- zahl pro Jahr aufweisen, ist das anders. Hier herrscht ein stetes Betreiben der Anwendung im Teillastbereich. Das liegt daran, dass jeder Getriebestrang einer der Anwendung spezifischen Lastmoment-/Drehzahlkennlinie (Konstantleistungskurve, linear oder hyperbolisch ansteigende Leistungskennlinie) unter Dauer- lastbedingungen (statisch, schwellend, wechselnd) unterliegt und auf maximale Betriebszustände (F max , v max , a max , T max , n max , α max , m max , J max ) ausgelegt werden muss. Zudem müs- sen Leistungsreserven berücksichtigt werden, um die Lastma- schine und den gesamten Antriebsstrang beim Start zu Be- schleunigen – insbesondere zum Überwinden des Losbrech-/ Anlaufmomentes – und in Notsituationen sicher abbremsen zu können. Basistechnologien Schub/Zug, Fördern, Ziehen, Verlitzen/Verseilen, Extrudieren, Wickeln Die Hauptantriebe der in Draht- und Kabelwerken eingesetzten Basistechnologien Schub/Zug, Fördern, Ziehen, Verlitzen/Versei- len, Extrudieren und Wickeln sind – nach dem Stand der Tech- nik (Industrie-3.0-Ära) – mit definierten Ausbringungen und Geschwindigkeiten auf maximale Betriebszustände ausgelegt. Die dynamischen Reserven eines Umrichters reichen in den meisten Fällen aus, den Antrieb auch in Notsituationen abzu- Kabel.Consult.Ing Reststrauch 55, 41199 Mönchengladbach, Deutschland www.kabelconsulting.de
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