Extrusion 8-2021
lich sein, welche Energiesparschritte welche Energie- und Kos- teneinsparungen zur Folge haben. Die Kurzformel dazu lautet: „Was kostet’s und was bringt’s“. Energieeffiziente Kältemaschinentechnik Werden Kältemaschinen für die Erzeugung von Kühlwasser für die Beckenkühlung eingesetzt, so gibt es einige wesentliche Ansatzpunkte: • Winterentlastung der Kältemaschinen durch Einsatz glykol- freier, selbstentleerender Freikühler. Systemabhängiger Einspar- effekt erfahrungsgemäß zwischen 50 und 75 Prozent der Stromkosten für die Kältemaschine bei Kühlwassertemperatu- ren von 10 bis 18 °C. Solche Maßnahmen werden zu gewissen Zeiten durch Förderprogramme des jeweiligen Landes oder des Bundes unterstützt. Zum Beispiel durch eine Bezuschussung. • Ältere Kältemaschinen weisen häufig einen schlechten Effi- zienzgrad auf. Mit modernen Kältemaschinen lässt sich ein sehr viel höherer Effizienzgrad erzielen, und man begegnet gleich- zeitig der Problematik neue F-Gas-Verordnung. In der Praxis er- geben sich je nach Maschinensituation Stromeinsparungen von bis zu 50 Prozent durch eine Anlagensanierung. • Wassergekühlte Kältemaschinen erzielen erfahrungsgemäß einen höheren Wirkungsgrad als luftgekühlte Einheiten des gleichen Fabrikates bei gleichen Betriebsparametern des Nutz- mediums. Der Wirkungsgrad kann ohne weiteres 20 bis 30 Pro- zent höher ausfallen. Nachteil sind die höheren Investitionskos- ten. • Der Einsatz von Kältemaschinen mit dem Kältemittel R718 (Wasser), ein so genannter eChiller, ist dabei eine besonders ef- fiziente und umweltschonende Variante. • Die wassergekühlte Variante hat zudem den Vorteil, dass die Abwärme des Verflüssigers in Niedertemperaturheizkreisen als kostenlose Heizwärme genutzt werden kann. Eine steigende Anzahl an Kunststoffverarbeitern setzt neuer- dings auf die wassergekühlte Variante, speziell wenn bereits luftgekühlte Maschinen vorhanden sind, die über eine Winter- entlastung entlastet werden, aber gleichzeitig ein Bedarf an Heizwärme besteht. Freikühler in Kombination mit Wärmerückgewinnung Für die Maschinenkühlung, das heißt Kühlung hydraulischer 21 Extrusion 8/2021 Zentrales Lüftungsgerät mit Rückwärmesystem zur Nutzung der Abwärme aus der Abluft sowie Wärmeaustauscher zur Nutzung der Maschinenabwärme zur Erwärmung der Frischluft Antriebe oder Einzugszonen, sollten heute halbgeschlossene Kühlsysteme genutzt werden. Offene Systeme, in den meisten Fällen Kühlturmsysteme, brin- gen die Problematik der schlechten Wasserqualität und des Chemiehandlings mit sich. Zudem ist durch die 42. BImSchV für eine besondere, kontinuierliche Hygienesicherung zu sorgen. Ein halbgeschlossenes Kühlsysteme, das glykolfreie Freikühler einsetzt, bietet viele Vorteile: • Niedriger Energieverbrauch • Konstante Kühlwassertemperaturen • Frostsicherheit auch bei Stromausfall durch sekundenschnel- les Leerlaufen • Ideale Bedingungen für den Einsatz einer Wärmerückgewin- nung • Reduzierter Chemikalieneinsatz • Keine Wasserschwaden • Kein Wasserverbrauch für Verdunstung (Kühlenergieerzeu- gung) • Erheblich geringere Wartungskosten • Luftverschmutzungen werden nicht ins System getragen bzw. belegen nicht eingesetzte Wärmeaustauscher. Besteht die Möglichkeit, den Kühlkreis im halbgeschlossenen System mit einer Temperaturspreizung von 30/35 °C zu fahren, lässt sich die Abwärme für Heizzwecke durch ein geeignetes Wärmerückgewinnungssystem zu nutzen. Durch Einsatz einer Wärmerückgewinnung werden gleich mehrere Einspareffekte erzielt: • Allem voran die eingesparten Primärenergiekosten. • Die durch die Wärmerückgewinnung genutzte Abwärme der Maschinen muss nicht mehr über ein Kühlwerk rückge- kühlt werden. • Die Einsparungen an Primärenergie für Heizung und Rück- kühlung sorgen in der Folge für entsprechende Reduzierun- gen bei den Umweltbelastungen. • Die Betriebszeiten der Rückkühlwerke reduziert sich zwangsläufig. • Durch Förderprogramme werden solche Wärmerückgewin- nungssysteme gestützt. Eine Druckluftversorgung gibt es in jedem Unternehmen. Hier findet die energieintensivste Medienversorgung der Betriebe
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