Extrusion 8-2021

52 kompakt Extrusion 8/2021 Entsprechende Prüfsysteme standen lan- ge Zeit aufgrund ihrer starken Beanspru- chung durch hohe Temperaturen im Ver- arbeitungsprozess, Drücke und Abrasivi- tät von Schmelzen nicht zur Verfügung. Hier haben die Forschungs- und Entwick- lungstätigkeiten des SKZ der letzten zehn Jahre angesetzt und erstmals indus- trietaugliche Messsysteme entwickelt, die beispielsweise zur Detektion von ver- schleißbedingtem Abrieb oder Fremdma- terialien, die zusammen mit dem Granu- lat ihren Weg in den Extruder gefunden haben, kommerziell angeboten werden. Während metallische Fremdmaterialien oftmals noch durch Metalldetektoren er- fasst werden können, bleiben nichtme- n Verunreinigungen in Kunststoffschmel- zen blieben lange Zeit unentdeckt und führen zu deutlichen Qualitätseinbußen. Das Kunststoff-Zentrum SKZ bietet nun Ultraschall- und radarbasierte Prüfsyste- me zur Inline-Detektion von nichtmetalli- schen und metallischen Fremdmaterialien kommerziell an. Fremdmaterialien beeinflussen die Eigen- schaften von Kunststoffschmelzen und wirken sich so zum Beispiel beim Extrudie- ren und Spritzgießen auf die Qualität des jeweiligen Endproduktes aus. Das Vorhan- densein solcher Fremdmaterialien in der Schmelze kann heute durch Inline-Mess- systeme bereits vor der finalen Bauteilher- stellung sehr zuverlässig erkannt werden. Neues Inline-Messsystem erkennt Fremdpartikel in Kunststoffschmelzen tallische Fremdpartikel gänzlich unent- deckt. Genau hier können die am SKZ eingesetzten ultraschall- und radarge- stützte Prüfverfahren zum Einsatz kom- men: Neben Metallen reagieren die ul- traschall- und radartechnolgischen Prüf- systeme auch auf alle anderen anorgani- schen Materialien wie Glas, Karton, Holz und Stein. Auch nicht sortenreine Kunst- stoffe und abgebaute Materialien kön- nen je nach Anwendungsfall erkannt werden. Im Gegensatz zu herkömmli- chen Siebeinsätzen wird dabei der Extru- sionsprozess durch den Einsatz der neu- artigen Sensoren nicht beeinflusst. Bei der Anpassung der Prüfsysteme für industrielle Anwendungen übernimmt tionen liefern oder nur bei speziellen Ma- terialkonstellationen einsetzbar sind. All diese Nachteile umgeht ein neues, am SKZ entwickeltes Messsystem auf Basis preisgünstiger Wärmebildkameras. Damit können Beschichtungsdicken kon- tinuierlich, flächig und mit Genauigkei- n Die Dicke einer Beschichtung ist ein maßgebliches Qualitätsmerkmal. Bisher konnte diese nur mit Einbußen zerstö- rungsfrei gemessen werden. Das Kunst- stoff-Zentrum SKZ in Würzburg hat da- her ein System entwickelt, das eine zer- störungsfreie Prüfung nun problemlos möglich macht. Beschichtungen sind überall im Einsatz – sowohl bei alltäglichen Gebrauchsge- genständen wie Pfannen oder Möbeln als auch bei komplexen Hochleistungs- bauteilen wie Turbinenschaufeln oder Flugzeugtragflächen. Sie verbessern das optische Erscheinungsbild, die Lebens- dauer, aber auch funktionale Eigenschaf- ten eines Bauteils maßgeblich. Das wich- tigste Qualitätsmerkmal einer funktionie- renden Beschichtung ist neben der Ma- terialauswahl in der Regel deren Dicke. Denn sie bestimmt maßgeblich die Le- bensdauer, Funktionalität des Produkts und auch kostenseitig den Materialauf- wand bei der Herstellung. Daher haben sich bereits eine Vielzahl an Techniken zur Messung der Schichtdicke etabliert. Zerstörende Verfahren sind in den meisten Anwendungsfällen nicht zielführend und optimal, da sie nicht be- rührungslos messen, nicht inline-tauglich sind, lediglich punktuell Dickeninforma- Neues Messsystem ermöglicht großflächige Schichtdickenmessung im Sekundentakt ten im Mikrometerbereich untersucht werden, um den Kunden eine 100-pro- zentige Qualitätskontrolle während des laufenden Produktionsprozesses oder im Labor zu ermöglichen. Ein am SKZ entwickeltes Messsystem erlaubt flächige Schichtdickenmessungen in Sekundenschnelle mit Genauigkeiten im Mikrometerbereich. Das Messergebnis beschichteter Flächen kann dabei auch farblich kodiert dargestellt werden (Foto: SKZ)

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