Extrusion 8-2023
76 kompakt Extrusion 8/2023 tens 80 Prozent beträgt. Am Ende der dreieinhalbjährigen Forschungsarbeiten steht nun der Prototyp einer neuartigen, biobasierten Folie auf Basis von PLA, die im Zusammenwirken mit der bioORMO- CER ® -Beschichtung einen höheren Ge- samtbarriereeffekt gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf aufweist als die unbe- schichtete Ausgangsfolie. Bezogen auf erdölbasierte Multilayerfolien hat sie bei vergleichbaren Foliendicken höhere Stei- figkeiten und lässt sich gut recyceln. Die Nachhaltigkeitsbewertung zeigt ein verringertes Treibhausgaspotential des Gesamtfoliensystems gegenüber der un- beschichteten Trägerfolie: Dank der bio- ORMOCER ® -Schicht erreicht es bessere Barriereeffekte bei geringerer Foliendicke und weniger Materialverbrauch. Weiteres Material kann durch die Rückführung von Produktionsabfällen in den Herstellungs- prozess eingespart werden, was bei erd- ölbasierten Multilayerfolien nicht möglich wäre. Auf dem Weg zur industriellen Produk- tion der neuen biobasierten Barrierefolien ist es gelungen, die Verarbeitung des PLA-Compounds und die bioORMOCER ® - Synthese vom Labor- auf einen industriel- len Maßstab hoch zu skalieren. Daher blicken die beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Verwertung optimistisch in die Zukunft. ➠ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. www.fnr.de ➠ SKZ – Das Kunststoff-Zentrum Marcel Mayr, m.mayr@skz.de kostengünstige Sensorik mit Aufnahme- raten von über 1.000 Messungen pro Se- kunde und ermöglicht so oftmals eine 100-%-Kontrolle. Das SKZ unterstützt nicht nur beim Trans- fer der zerstörungsfreien Radar-Technik in den industriellen Einsatz, sondern bietet auch eigene Komplettlösungen für unter- schiedliche Messaufgaben an. Die mess- technisch erfassten Rohdaten werden dabei in verständliche, anwenderrele- „Radar-Blick“ statt „Röntgenblick“: Am Kunststoff-Zentrum SKZ ist eine Tech- nik entwickelt worden, die das Flächen- gewicht von Kunststoffprodukten ganz ohne Strahlenbelastung messen kann. Und das ist nicht nur der einzige Vorteil der neuen Messtechnik. Zur Flächengewichtsmessung von Kunst- stoffprodukten wird oftmals der „Rönt- genblick“ oder auch „Gammablick“ von Röntgengeräten oder Isotopenstrahlern eingesetzt. Damit einher gehen allerdings hohe Anforderungen an den Arbeits- schutz aufgrund der Strahlenbelastung, hohe Wartungs- und Folgekosten der Messtechnik (Halbwertszeiten) sowie po- tenzielle Umweltschäden. Aber es gibt Al- ternativen, wie eine am SKZ entwickelte Technik eindrucksvoll zeigt. Denn der „Radar-Blick“ ist nicht nur berührungslos und zerstörungsfrei, sondern benötigt auch keinerlei Strahlenschutzmaßnah- men. Immer mehr Anwender entdecken die Radar-Technik als alternative Messtechnik zur Qualitätskontrolle für sich. Entwickler des SKZ erschließen daher in Zusammen- arbeit mit der Industrie kontinuierlich neue Anwendungsfelder. Schon heute können mit ihr zum Beispiel die Dicke, die Dichte, das Flächengewicht und viele wei- tere Qualitätsmerkmale wie das Vorhan- densein von strukturellen Fehlstellen in-line erfasst werden. Dabei besticht die Neue Messtechnik ermöglicht Inline-Bestimmung der Dicke, Dichte und des Flächengewichts vante Größen übersetzt, sodass die Mess- ergebnisse auch für fachfremde Maschi- nenbediener eindeutig visualisiert werden. Um die konkrete Verfahrenseig- nung für eine unternehmensspezifische Fragestellung zu klären, bietet das SKZ viele weitere Informationen und kosten- neutrale Untersuchungen an. Mittels Radartechnik können bereits heute in-line die Dicke, die Dichte und das Flächengewicht quantifiziert sowie strukturelle Fehlstellen detektiert werden. Die „SKZ-Radarwaage“ zeigt ähnlich einem Ampelsystem, ob sich das Produkt (blau) im grünen, gelben oder roten Bereich einer festgelegten Toleranz befindet (Bild: Marcel Mayr, SKZ) SKZ- Radar- Waage SKZ- Radar- Waage
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