Extrusion 1-2019

schäftsmodelle für uns und für unsere Kunden, die bereits gro- ßen Wert auf Produkte und Verpackungen aus Recyclingmateri- al legen, aber keine Kompromisse bei der Qualität eingehen wollen oder können.“ Im nächsten Schritt will BASF erste Pro- dukte aus dem ChemCycling-Projekt auch kommerziell anbie- ten. BASF-Verbund liefert ideale Voraussetzungen für ChemCycling Zu Beginn der Produktion speist BASF ein Öl, das durch einen Verölungsprozess auf Basis von Kunststoffabfällen gewonnen wird, in den Produktionsverbund ein. Dieses Einsatzmaterial für die Pilotprodukte erhält BASF von dem Partner Recenso GmbH, Deutschland. Alternativ wäre auch die Nutzung von Synthese- gas aus Kunststoffabfällen möglich. Die erste Charge dieses Öls wurde im Oktober in den Steamcracker der BASF am Standort Ludwigshafen eingebracht. Der Steamcracker ist der Ausgangs- punkt der Verbundproduktion. Er spaltet bei etwa 850°C die- sen Rohstoff auf. Dabei entstehen im Wesentlichen Ethylen und Propylen. Aus diesen Basischemikalien wird im Verbund eine Vielzahl chemischer Produkte hergestellt. Über ein Massenbi- lanzierungsverfahren kann der Anteil des recycelten Rohstoffs dem zertifizierten Endprodukt rechnerisch zugeordnet werden. Der Kunde wählt selbst, wie hoch der zugeordnete Recycling- anteil sein soll. Technologische und regulatorische Herausforderungen Sowohl der Markt als auch die Gesellschaft erwarten von der Industrie konstruktive Lösungen im Umgang mit Kunststoffab- fällen. Chemisches Recycling ist eine innovative Ergänzung zu anderen Recycling- und Entsorgungsverfahren. „Wir brauchen eine Bandbreite an Verwertungformen für Kunststoffabfälle, denn nicht jede Lösung ist für jede Art von Abfall sinnvoll und für jede Produktanwendung möglich. Es sollte immer die Lö- sung gewählt werden, die die beste Ökobilanz aufweist“, er- klärt Andreas Kicherer, Experte für Nachhaltigkeit bei BASF. Doch bevor das Projekt Marktreife erreichen kann, sind noch technologische und regulatorische Voraussetzungen zu erfül- len. Zum einen müssen die bestehenden Technologien zur Um- wandlung der Kunststoffabfälle in die recycelten Grundstoffe Pyrolyseöl oder Synthesegas so weiterentwickelt und angepasst werden, dass eine hohe und gleichbleibende Qualität erreicht wird. Zum anderen werden die regionalen regulatorischen Rah- menbedingungen maßgeblich beeinflussen, wie weit sich die- ser Ansatz im jeweiligen Markt etablieren kann. So sind zum Beispiel die Anerkennung von chemischem Recycling und Mas- senbilanzierungsverfahren als Beiträge zur Erfüllung von pro- dukt- und anwendungsspezifischen Recyclingquoten unab- dingbar. Verantwortungsvoller Umgang mit Kunststoffabfällen Kunststoffe bieten in technologischen Anwendungen, in der Medizin und im Alltag viele Vorteile und sind oftmals die besse- re Alternative zu anderen Materialien. Die Herausforderung liegt im verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoff nach sei- ner Anwendung. Funktionierende Abfallmanagementsysteme und ein verantwortungsvolles Verbraucherverhalten im Um- gang mit Kunststoffen sind wichtig, um Probleme wie Kunst- 39 Extrusion 1/2019 BASF SE 67056 Ludwigshafen, Deutschland www.basf.com stoffmüll in der Umwelt wirkungsvoll zu lösen. Hierfür enga- giert sich BASF in verschiedenen Verbandsprojekten und auf in- ternationaler Ebene. Beispielsweise ist das Unternehmen Mit- glied im World Plastics Council und beteiligt sich an zwei Pro- grammen der Ellen MacArthur Foundation. BASF hat das Pro- gramm Operation Clean Sweep ® global umgesetzt, eine inter- nationale Initiative der Kunststoffindustrie zur Verhinderung des Verlusts von Kunststoff-Granulat, -Flocken und -Pulver in die Umwelt. Das neue ChemCycling-Projekt von BASF ist ein weiterer Meilenstein im verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Four specialized trade magazines for plastics processing worldwide, Far East, CIS-States and Europe. 'PS NPSF JOGPSNBUJPO 7. 7&3-"( (.#) 10 #PY r ,ÚMO (FSNBOZ F NBJM B LSBWFUT!WN WFSMBH DPN VM VERLAG/Germany presents: XXX FYUSVTJPO JOGP DPN

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