Extrusion 2-2018

24 Branche Intern Extrusion 2/2018 ➠ Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) www.ipt.fraunhofer.de Vorsitzender der Geschäftsführung der Ericsson GmbH. “Laut der neusten Aus- gabe der Ericsson-Studienreihe ‘The 5G Business Potential’ wird 5G-basierte Digi- talisierung in diesen Bereichen allein im Jahr 2026 in Deutschland ein zusätzliches Umsatzvolumen von rund 11,5 Milliarden Euro für die IKT-Branche ermöglichen – Platz 2 im Gesamtvergleich.” Am Fraunhofer IPT wird 5G gezielt für die Anwendung in der Produktion getes- tet und weiterentwickelt. Die Aachener Ingenieure planen innerhalb des Leis- tungszentrums “Vernetzte, adaptive Pro- duktion” den umfassenden Einsatz der 5G-Technologie für unterschiedliche An- wendungsfelder, in denen Maschinen, Produktions- und Kommunikationssyste- me sowie Datenbanken miteinander in Verbindung stehen. Die Initiative der drei Aachener Fraun- hofer-Institute will Unternehmen, die am Leistungszentrum mitwirken, durch die Vernetzung und Digitalisierung ihrer Pro- duktion dazu befähigen, anspruchsvolle Produkte individuell oder in Kleinserien flexibler, effizienter und kostengünstiger als bisher herzustellen. Die Arbeiten des Leistungszentrums, Möglichkeiten für Unternehmen an den Entwicklungen mitzuwirken und erste Beispiele für den 5G-Einsatz in der Pro- duktion zeigen Ericsson und Fraunhofer IPT vom 23. bis 27. April 2018 auf den Gemeinschaftsständen der Fraunhofer- Gesellschaft auf der Hannover Messe in den Hallen 2 und 17 . n Wer heute über Industrie 4.0 spricht, setzt oft die Verarbeitung und Auswer- tung großer Datenmengen voraus. Mo- derne Sensorik kann solche Daten inner- halb von Maschinen und Anlagen zwar bereits umfassend erheben, die Analyse zur Optimierung der Produktion erfolgt aber in der Regel noch dezentral und zeitverzögert. Der Umstieg auf flexible und adaptive Fertigungsprozesse erfor- dert deshalb eine schnelle, zuverlässige und oft auch kabellose Datenübertra- gung. Der kommende Mobilfunkstan- dard 5G bietet sich hier geradezu für den Einsatz im Produktionsumfeld an. Ge- meinsam wollen nun das Fraunhofer-Ins- titut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen und der schwedische Mobilfunk- Technologieanbieter Ericsson Anwen- dungs-Szenarien für die Produktion ent- wickeln und in realer Produktionsumge- bung erproben. Mit seinen kurzen Latenzzeiten unter ei- ner Millisekunde, hohen Datenraten bis zu 10.000 Megabit pro Sekunde und der Möglichkeit, in eng abgesteckten Funk- zellen eine Vielzahl an Geräten gleichzei- tig zu betreiben, eignet sich die 5G-Tech- nologie besonders gut für den Einsatz in vernetzten, adaptiven Produktionsanla- gen mit umfangreicher Mess- und Rege- lungstechnik. Denn der Betrieb hochprä- ziser Werkzeugmaschinen in komplexen Fertigungsprozessen stellt extrem hohe Anforderungen an eine stabile und ver- lässliche Kommunikation. Mit der 5G- Technologie wird damit erstmals der um- fassende Einsatz kabelloser Sensorver- bindungen für Echtzeit-Datenanalysen ermöglicht und eine adaptive Regelung der Fertigungsprozesse mit kurzen Reak- tionszeiten sichergestellt werden. Ericsson nimmt eine führende Rolle in der Entwicklung des 5G-Standards und von 5G-Produkten ein. Während des “3GPP Plenary Meeting” im Dezember 2017 in Lissabon hat das 5G-Konsortium unter Beteiligung von Ericsson die erste 5G-New-Radio-Spezifikation (NR) verab- schiedet. Im Programm “5G for Europe” bündelt Ericsson 5G-Forschung- und In- novationsprojekte mit Partnern aus In- dustrie und Wissenschaft. “Produktion und Industrie 4.0 sind Bereiche die wie kaum andere von der 5G-Technologie profitieren werden”, erklärt Stefan Koetz, Kooperation bei 5G-Anwendungen für die Produktion Anwendungs- beispiel für 5G in der Fräsmaschine: Bearbeitungs- prozesse im Sinne der Industrie 4.0 erfordern robuste, kabel- lose Sensorik am Bauteil und kurze Latenzzeiten bei der Daten- übertragung (© Foto Fraunhofer IPT) ➠ Poligal www.poligal.com n Der Hersteller von Folien aus biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP) mit Cast Polypropylen (CPP) Poligal gibt die Inbetriebnahme seines neuen Werks in Polen bekannt, ein Investitionsprojekt von 40 Mio. in die neue BOPP-Extrusi- onsanlage. Das Werk befindet sich in Skarbimierz, 60 km südlich von der Stadt Wroclaw. Mit diesem neuen Werk will Poligal vor allem den Service in Mitteleu- ropa verbessern und kürzere Reaktions- zeiten gewährleisten. Der gewählte Standort ist nur zwei Stunden von Deutschland entfernt. Außerdem liegt er mitten im Herzen des schnell wachsen- den flexiblen Verpackungsmarktes in Polen, wo Poligal bereits präsent ist. Das neue Werk startet zunächst mit einer 5-Lagen Brückner BOPP Extrusionsanlage in der Breite von 8,70 m und einer Pro- duktionskapazität von 40.000 Tonnen BOPP pro Jahr. Das Projekt sieht außer- dem für das Jahr 2018 eine neue Metalli- sierungsanlage vor. Die neue Anlage er- möglicht Poligal, die Wettbewerbsfähig- keit in bestimmten Produktsegmenten, wie beispielsweise im Etikettenbereich, zu verbessern und die Entwicklungsmög- lichkeiten für Folien für Spezialanwen- dungen zu erweitern. Außerdem ermög- licht es dem Unternehmen, den großen europäischen Verarbeitern und den End- kunden eine europaweite Abdeckung und mit den bestehenden Werken in Spanien und Portugal eine vollständige Produktionssicherheit zu bieten. Neues Werk in Polen

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