Extrusion 2-2018

33 Extrusion 2/2018 sein. Aufgrund der heute schon erreich- baren guten Qualität von Rezyklaten dürfte sich dann der Rest nach den Ge- setzten der Marktwirtschaft ergeben. Es würde qualitativ hochwertiges Material zu einem wirtschaftlichen Preis zur Verfü- gung stehen, was wiederum die Pro- duktdesigner und Verarbeiter zum Ein- satz animieren dürfte. Würde eine Quote das Image des Kunststoffes verbessern helfen? Breuer : Hier bin ich eher skeptisch. Selbst wenn eine plakative Quote zu ei- nem Image-Gewinn führt, werden am Ende Produkteigenschaften, Wirtschaft- lichkeit und die technischen Möglichkei- ten für das Gesamtbild ausschlaggebend sein. Es sollte aber auf jeden Fall das In- teresse der gesamten Kunststoffindustrie sein, das Image des Werkstoffs zu ver- bessern. Jeder in der Wertschöpfungs- kette kann etwas dazu beitragen. Wir bei motan sind eigentlich gar nicht direkt betroffen, wir stellen den Kunst- stoff nicht her und wir verarbeiten ihn VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen plastics.vdma.org motan holding GmbH, motan-colortronic gmbh Otto-Hahn-Str. 14, 61381 Friedrichsdorf, Germany www.motan-colortronic.com nicht. Wir sind also eher in einer Zu- schauerrolle. Dennoch ist es auch in un- serem Interesse, dass das Image von Kunststoff besser wird, und wir tun un- seren Teil dazu. Wir verbessern unsere Anlagen kontinuierlich, damit möglichst effizient mit Kunststoff umgegangen wird und auch nicht einfach zu handha- bende Recycling-Materialien automati- siert verarbeitet werden können. Kann Industrie 4.0 die Kreislaufwirt- schaft fördern? Breuer : Industrie 4.0, also eine durchge- hende Digitalisierung und Vernetzung der Produktion, kommt dabei eine wich- tige Rolle zu. Das Gelingen der Kreislauf- wirtschaft steht und fällt mit der Trans- parenz zu wissen, was genau in ein Pro- dukt eingeflossen ist und wohin dieses Produkt weitergegeben wurde. Industrie 4.0 kann helfen, genau diese notwendi- ge Transparenz herzustellen. Wenn man zum Beispiel bei einem neu produzierten technischen Teil dokumentiert, was ge- nau in ihm enthalten ist und dieses Wis- sen etwa über eine Teilkennung und ein Langzeitarchiv an den späteren Recycler weitergibt, erhält dieser wertvolle Infor- mationen für die Trennung und Sortie- rung. Oder auch beim Material selbst. Wenn wir Daten darüber bekommen, welches Material, aktuell angeliefert oder zugeführt wird, können wir Plausi- bilitätsprüfungen durchführen, QM-Frei- gaben unterstützen oder unsere Geräte automatisiert einstellen. Hier kann man noch sehr viel automatisieren und ver- bessern. Rezyklat-Dosier- und Mischgerät

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