Extrusion 2-2019

56 kompakt Extrusion 2/2019 Mit der neuen Filterfeinheit von 60 µm bieten die ECO-Schmelzefilter von Ettlinger ideale Voraussetzungen für die Aufbereitung und Wiederverwendung von 100 % PET-Bottle-Flakes in Tiefziehfolien, Verpackungsband- und Spinnfaseranlagen (© Ettlinger) Ettlinger Kunststoffmaschinen GmbH www.ettlinger.com versehen ist. Dieses Sieb wird von außen nach innen von der Schmelze durch- strömt, während Kontaminationen auf der Oberfläche zurückgehalten und kon- tinuierlich abgestreift werden. Der für das PET-Recycling entscheidende Fort- schritt liegt in der kürzlich erfolgten Markteinführung einer Mikroperforation mit einer bis dahin nicht verfügbaren Feinheit von 60 µm. Warum Siebgewebe an ihre Grenzen stoßen : Siebgewebe bestehen aus fei- nen Metalldrähten. Dabei ist die Qua- dratmasche die einfachste und am häu- figsten verwendete Ausführung. Die Sei- tenlänge ihrer Öffnung ergibt die nomi- nelle Maschenweite des Siebes. In der Praxis lässt das Quadratmaschengewebe über die Diagonale der Gewebeöffnung jedoch deutlich größere Partikel (Faktor 1,41) passieren. Zudem sind die einzel- nen Drähte der Gewebe untereinander eher locker verbunden. Wenn der Filter- kuchen wächst und der Druck steigt, können sich einzelne Maschen aufwei- ten und Partikel passieren lassen, die größer sind als die eigentliche Maschen- weite. Gerade Verschmutzungsanteile im PET- Flaschenmahlgut wie Aluminium und Pa- pier, aber auch die im Prozess entstehen- den so genannten Black Specks – degra- dierte, schwarze Kunststoffpartikel – fin- den so immer wieder den Weg in das Re- zyklat. Ausschussproduktion und ent- sprechende Kosten sind dann die Folgen. Dazu kommen negative Auswirkungen auf die nachfolgende Extrusion, weil der Aufbau des Filterkuchens auf dem Sieb- gewebe starke Druckschwankungen be- wirkt und der häufig erforderliche Wech- sel der Siebe oder die Reinigung mittels eines umgekehrten Schmelzestroms (Rückspülung) zusätzlichen Aufwand be- deuten. Gelaserte Mikroperforation als Lö- sung : Den Gewebesieben stehen die Fil- tersiebe von Ettlinger gegenüber, die mit ihrer durch ein Laserverfahren einge- brachten Mikroperforation den Vorteil einer deutlich besseren Trennschärfe auf- weisen. Die Maschenweite der Gewebe- siebe entspricht dem Querschnitt der sich in Fließrichtung der Schmelze ko- nisch verengenden Bohrungen im Filter- sieb. Wenn die Siebe von der Schmelze durchströmt werden, verbleiben alle Ver- unreinigungen, die größer sind als der Bohrungsdurchmesser, auf der Filter- oberfläche. Dank der neuen Filtrations- feinheit von 60 µm sind dennoch verblei- bende Verunreinigungen nicht mehr vom menschlichen Auge erkennbar. So besteht jetzt auch beim PET-Recycling die notwendige Grundlage für die Weiter- verarbeitung des Rezyklats zu neuen Pro- dukten, deren optische, mechanische und organoleptische Eigenschaften sol- chen aus Neuware gleichwertig sind. Die deutliche Reduzierung von Black Specks und anderen Partikeln ermöglicht eine höhere Anlageneffizienz durch weniger Band- oder Faserabrisse und bietet somit ein enormes Einsparpotential. Hinzu kommt der systemspezifische Vor- teil aller Schmelzefilter von Ettlinger: die kontinuierlich konstante Filterleistung über Wochen und Monate ohne Prozess- unterbrechungen. Deren Arbeitsprinzip sorgt dafür, dass die Verunreinigungen mit jeder Umdrehung des mikroperfo- rierten Filtersiebs abgestreift und umge- hend ausgetragen werden. Dadurch steht eine stets zu 100 Prozent saubere Filterfläche zur Verfügung, und der Schmelzefilter arbeitet über sehr lange Zeiträume druckkonstant. Auf der Sieb- oberfläche sammeln sich keine Ver- schmutzungen, insbesondere keine elas- tischen Partikel wie Silikon o. ä. an, die mit der Zeit durch das Filtersieb hindurch gedrückt werden könnten. Bisher ungenutzte Stoffströme wer- den wirtschaftlich attraktiv : Generell eröffnen die kontinuierlichen Schmelze- filter von Ettlinger immer wieder Mög- lichkeiten zur Nutzung von Materialien, die bis dahin als zu stark verschmutzt be- wertet wurden oder extrem schwierige Verschmutzungsbestandteile enthielten. Besonders die Nutzung von PET-Feinab- rieb aus dem Flaschenrecycling wird mit dem neuen 60-µm-Filtersieb nochmals interessanter. Dieser entsteht während des Sortier-, Vermahl- und Waschprozes- ses und ist häufig mit größeren Mengen von Papier und Aluminium verunreinigt. Obwohl selbst in kleineren PET-Flaschen- Recyclingbetrieben bis zu 20 t Feinabrieb im Monat anfallen, wird dieses Material mangels Alternative mit geringem Wert verkauft. Mit dem kontinuierlichen und leistungsfähigen ECO-Schmelzefilter können Kunden den PET-Stoffstrom jetzt in ein noch hochwertigeres und damit profitableres Endprodukt umwandeln.

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