Extrusion 3-2018

16 Branche Intern Extrusion 3/2018 ➠ Innoform Coaching GbR www.innoform-coaching.de mit sie nicht durchs Recyclingraster fal- len. Dabei wurde aber auch deutlich, dass auf Seiten der Recyclingtechnologie etwas geschehen müsse, damit kleinteili- ge Verpackungen, die durchaus schon recyclingfähig sind, nicht im Sortierrest landen. Für die Konstruktion von Folienverpak- kungen in Richtung mehr Recyclingfä- higkeit gaben Kunststoffexperten einige konkrete Hinweise und eröffneten Pers- pektiven, bei denen die zuhörenden Ent- scheider aus der Branche interessiert auf- horchten. So stellte Helmut Spaeter von Barriopak funktionelle Barrieren vor, die es erlauben würden, auch bei Lebensmit- telverpackungen Recyclingmaterialien einzusetzen, bzw. sich bei Folienverpak- kungen auf ein Material zu beschränken. Dr. Klaus Noller vom Fraunhofer IVV zeigte verschiedene Varianten des Recy- clings von Folien auf wie etwa das be- kannte CreaSolv-Verfahren, das derzeit Unilever in einer Pilotanlage in Jakarta (Indonesien) zum Einsatz bringt. Unilever plant laut Noller bei erfolgreichem Ein- satz des Piloten fünf weitere solcher An- lagen. Darüber hinaus stellte er auch ei- ne Möglichkeit des Auftrennens von Ver- bunden in Aussicht, über die er nichts Näheres ausführte, weil die Idee derzeit zum Patent angemeldet sei. Es folgten noch weitere interessante Ansätze und Ideen, die in den Pausen engagiert wei- ter diskutiert wurden. Eines wurde sehr deutlich: Es muss etwas geschehen, da- mit auch mehr Folienverpackungen recy- celt werden. Das betrifft die gesamte Wertschöpfungskette, von der Konstruk- n Das Thema Kunststoffrecycling hat derzeit Hochkonjunktur. Die Plastics Stra- tegy der EU-Kommission, das Verpak- kungsgesetz in Deutschland mit bald deutlich höheren Quoten und das chine- sische Importverbot für Kunststoffabfälle sorgen für einen entsprechenden Druck. So lautete auch der Titel des diesjährigen Inno-Meetings am 20. und 21. Februar in Osnabrück „ Kreisläufe schließen “ für Materialien, die gemeinhin als wenig kreislauffähig gelten: Mehrschichtfolien, die oftmals kleinteilig sind und vielfach in einer energetischen Verwertung landen. Wie das geändert werden kann, disku- tierte ein interessiertes Publikum aus Ent- scheidern und Entwicklern der Folien herstellenden Industrie mit Kunststoff- und Recyclingexperten. Nicht die Vorteile, sondern die Probleme, die Kunststoffe machen können, wenn sie zu Abfällen werden, stehen derzeit im Fokus der öffentlichen Diskussion. Warum das so ist, machte der Chemiker Dr. Kurt Stark von Buergofol deutlich, der seiner engagiert vorgetragene Präsentati- on den Titel „Gefährden Kunststoffe un- sere Zukunft?“ gab und die selbst gestell- te Frage mit einem klaren „Ja“ beantwor- tete. Dr. Hermann Onusseit führte dem Publikum vor Augen, wie dramatisch der Befund zum Zustand unserer Erde bereits sei und mahnte zur dringenden Umkehr. Mehr Nachhaltigkeit bei Kunststoffver- packungen ist bei beiden eine der erfor- derlichen Maßnahmen. Die Herausforde- rung ist klar: Wie können die von nie- mandem bestrittenen auch ökologischen Vorteile des Verpackens mit Kunststoff zum Schutz der Ware vor Verderb oder Beschädigung mit mehr Recyclingfähig- keit der Folienverpackungen kombiniert werden. Martin Kardetzky von der Stiftung Zen- trale Stelle Verpackungsregister gab Hin- weise, wie sich der Rechtsrahmen der Verpackungsverwertung in absehbarer Zeit ändern und damit die Anforderun- gen an das Recycling sich erhöhen wer- den. Christine Schulze vom Grünen Punkt - Duales System Deutschland und Valerie Bürstner von Interseroh gaben aus der Sicht dualer Systeme einen Über- blick, was gängigen Praxis des Kunst- stoffrecycling ist und worauf es bei Kunststoffverpackungen ankommt, da- 16. Inno-Meeting: Folienhersteller suchen nach Recyclinglösungen tion der Verpackung über die Sammlung und vor allem Sortierung der Kunststoff- abfälle bis hin zur Verwertung. Das Inter- esse und die Bereitschaft, etwas zu än- dern, seien derzeit bei Entscheidern der Folien herstellenden Industrie groß. Zwei der Referenten zum Innomeeting 2018: Valerie Bürstner von Interseroh und Jonny Natelberg vom Bund der Getränkeverpackungen der Zukunft GbR (BGVZ) ➠ Kunststoff-Cluster www.kunststoff-cluster.at/veranstaltungen Digitalisierung und Prozessanalytik in der Extrusion 13. Juni 2018, Welz, Österreich n Die Extrusionsbetriebe, sowohl in der Rohr-, Platten-, Folien- und Profilherstel- lung sowie im Recycling und Compoun- ding müssen höchsten Qualitätsansprü- chen genügen. Flexibilität, kleine Losgrö- ßen und Geschwindigkeit sind oft im Wi- derspruch zu den Qualitätsansprüchen und dem Extrusionsprozess selbst. Themen wie vernetzte Produktionsanla- gen, Inline Analytik und Qualitäts- oder Prozesssicherung, stabile Prozesse sowie die Möglichkeiten zur Digitalisierung in der Fertigung sind aktuelle Themen, de- nen der Kunststoff-Cluster sich mit inter- essierten Betrieben widmen möchte. Diese Kick-Off Veranstaltung ist kosten- los, um verbindliche Anmeldung wird gebeten. Treffpunkt Extrusion

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