Extrusion 3-2019

33 Extrusion 3/2019 plaste. Es entspricht den Kriterien der eu- ropäischen Spielzeugnorm EN 71-3 und enthält weder Antimon noch Halogene. Zudem ist es ist zu 100 Prozent recycling- fähig. Dank dieser erstaunlichen Eigen- schaften verfügt es über eine geradezu vorbildliche Ökobilanz und reduziert den ökologischen Fußabdruck der Endpro- dukte deutlich. Allerdings – und das wur- de auch den Extrusions-Spezialisten von SLS schnell klar – lässt sich das Öko-Gra- nulat nicht mit herkömmlichen Stan- dardwerkzeugen der Extrusionstechnik verarbeiten. Wie im Fall anderer faserver- stärkter Kunststoffe auch, sind hier bei- spielsweise die enormen Druckbelastun- gen im Werkzeug und die abrasive Wir- kung der Materialien in der Maschine und im Werkzeug zu berücksichtigen. Sie stellen besondere Anforderungen an den Werkzeugbau und erfordern in der Produktion eine besonders harmonische Auslegung und Feinabstimmung des Ex- trusionsverfahrens. Innovative Ansätze gefragt Wie SLS-Geschäftsführer Marco Streck erläutert, muss man sich dabei auch von einigen Aspekten des traditionellen Werkzeugbaus verabschieden: „Neben viel Erfahrung sind hier vor allem innova- tive Ansätze gefragt. Das berührt bei- spielsweise die Auslegung und Aussteue- Das Öko-Granulat AgriPlast ist ein innovativer Verbundwerkstoff aus 75 Prozent Grasfaser-Zellulose und 25 Prozent recyceltem Polypropylen oder Polyethylen (Bild: Biowert) SLS Kunststoffverarbeitungs GmbH & Co. KG Industriestr. 11, 66994 Dahn, Deutschland www.sls-kunststoffprofile.de ramater mit höchster Genauigkeit gefah- ren werden. Kleinste Abweichungen in der Prozessregelung entscheiden hier zwischen Erfolg und Misserfolg.“ Für die Verarbeitung des innovativen Öko-Granulats auf der Basis von Wiesen- gras-Zellulose konnte SLS sowohl die Kompetenzen seines hauseigenen Werk- zeugbaus als auch sein werkstoff- und verfahrenstechnisches Know-how aktiv einbringen. Inzwischen produziert das Unternehmen die Terrassendielen aus dem Öko-Granulat in Serie – in den Far- ben Natur, Braun und Schwarz. Sie wer- den gefertigt, kundengerecht abgelängt, konfektioniert und oberflächenschonend verpackt, bevor sie bedarfsorientiert an die Odenwälder Bioraffinerie ausgeliefert werden. „Die Entwicklung und Produkti- on der Bodenprofile für Biowert ist ein überaus erfolgreiches Gemeinschaftspro- jekt und ein Paradebeispiel für die gelun- gene Zusammenarbeit zwischen Granu- lathersteller und Kunststoffverarbeiter“, sagt SLS-Geschäftsführer Marco Streck. Bei SLS in Dahn entstehen in der Extrusionstechnik belastbare, wetterfeste, und formbeständige Terrassendielen aus dem Öko-Granulat AgriPlast (Bild: Biowert) rung der Werkzeugdüse, die Dimensio- nierung der Kalibratoren und den damit verbundenen Kühlprozess im Werkzeug. Damit das Endprodukt – in diesem Fall also die Terrassendielen – allen Qualitäts- kriterien standhält und sich erfolgreich im Markt etablieren kann, müssen bei uns in der Extrusion alle Produktionspa-

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