Extrusion 3-2025

Fließkanäle so gestaltet sein, dass das Bariumsulfat nicht abgebaut wird. Tote Punkte und hohe Verweilzeiten führen dazu, dass das Bariumsulfat vergilbt und das Produkt ruiniert. Die Sensoren und Rückmeldungen, die das System liefert, sollten überprüft und doppelt überprüft werden, um si- cherzustellen, dass das Polymer ord- nungsgemäß verarbeitet wird. Die Temperatur des Polymers, das durch den Formhohlraum fließt, kann stark von den Messwerten der Thermoele- mente abweichen. Wie wir wissen, ist das Thermoelement ein Sensor, der die Temperatur des Formaufbaus misst. In den meisten Fällen misst der Sensor nicht direkt die Temperatur des Poly- mers, sondern ist an der Außenseite des Gehäuses einer Düse angebracht. Zwi- schen dem Polymer und dem Thermo- element kann ein beträchtlicher Wärme- gradient auftreten, der das falsche Vertrauen vermittelt, dass das Polymer ordnungsgemäß verarbeitet wird. Da die Temperatur des Polymers in Wirklichkeit kälter oder hei- ßer sein könnte als angegeben, ist es zwingend erforder- lich, physikalische Messungen am Schmelzestrom vorzu- nehmen, wenn man mit empfindlichen Materialien arbei- tet oder Rezepte für die Anlage erstellt. Zu diesem Zweck sollten die Messungen bei Produktionsgeschwindigkeit durchgeführt werden. Wenn das Polymer beginnt, sich durch die restriktiven Fließkanäle zu bewegen, entwickelt es Wärme durch viskose Dissipation. Je höher die Ge- schwindigkeit, desto mehr Wärme wird durch den Poly- merfluss in das System eingebracht, wenn alles andere gleich bleibt. Eine genaue Überwachung ist bei vielen ther- misch empfindlichen Materialien wie Ethylen-Vinyl- Alkohol (EVOH), bei denen es zu Gelen und anderen Abbauprozessen kommen kann, von entscheidender Be- deutung. So kann es beispielsweise vorkommen, dass das Thermoelement 300 ºC anzeigt, die Messung der direkten Temperatur aber 330 ºC ergibt. In diesem Fall muss die Ein- stellungen des Thermoelementes angepasst werden, um die richtigen Schmelztemperaturen zu erhalten. Die Mate- rialien können auch zu Schmelzbruch neigen, was zu einer unbefriedigenden Oberflächenbeschaffenheit des Pro- dukts führt. Durch die Verwendung geeigneter Werkzeug- größen und Verarbeitungsparameter lassen sich diese lästigen Probleme vermeiden. Laut Tom Baldock, National Sales Manager, kann die Firma Guill auch Düsen mit doppeltem, dreifachem oder vierfachem Ausstoß anbieten, wenn der Extruder sehr langsam läuft. Anstatt eine weitere Linie zu kaufen, wird das Extrusionssystem verdoppelt, um die Produktion zu verdoppeln oder sogar zu vervierfachen. Auf diese Weise spart der Kunde viel Geld für Ausrüstung und Personal. Extrusion 3/2025 21 ► Guill Tool & Engineering Co., Inc. 10 Pike Street, West Warwick, RI 02893, USA Tom Baldock, Vertriebsleiter Extrusion www.Guill.com

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