Extrusion 3-2025
Faserextrusion, Materialhandling – Anwenderbericht Als Ergebnis flossen folgende Weiterentwicklungen in die Serie ein: • Automatische Taupunktsteuerung und verbesserte Trocknung des Materials durch automatisch gesteuerten Luftstrom zum Trichter. Dies passt sich den Schwankun- gen des Materials und der Umgebungsbedingungen an. • Förderung des Materials mit entfeuchteter Luft vom Trockner zu einem kleinen Maschinentrichter mit minima- lem Volumen. • Gravimetrische Loss-in-Weight-Dosierung, die synchron der Extrudergeschwindigkeit folgt und automatisch Schwankungen der Schüttdichte des Materials ausgleicht. • Trocknergebläse mit variabler Drehzahl und Wärme- rückgewinnungssystem, das die Rückwärme aus dem Trockner in den Heizprozess zurückführt. • Spezielle Spinnkopf-Umschaltsoftware für die gravime- trische Loss-in-Weight-Dosiereinheit zur Bewältigung von schnellen, umfangreichen Änderungen des Maschinen- durchsatzes. • Drahtlose Schnittstellensoftware zur Maschinenschnitt- stelle über TC/IP für eine voll-ständige Systemintegration. Nach Abschluss des Entwicklungsprojekts wurde die erste Anlage zur vollen Zufriedenheit des Kunden ausge- liefert und installiert. Weitere Anlagen wurden und werden seitdem regelmäßig mit dem kompletten Motan Colortro- nic-Zubehörprogramm an FET für deren Kunden in aller Welt geliefert. Motan Colortronic steuert zu diesen Projekten die Mate- rialversorgung bei. Zum Einsatz kommen je nach Ausstat- tung gravimetrische Dosiersysteme, Fördersysteme sowie Trocknungsanlagen. Heute gibt es eine breite Palette von Polymeren, die welt- weit für medizinische Anwendungen eingesetzt werden. Resorbierbares Nahtmaterial wird hauptsächlich aus syn- thetischen Polymeren hergestellt. Die meisten Fäden wer- den entweder als Monofilamente oder als Multifila- mentgarne hergestellt, die zu Nahtmaterial weiterverar- beitet werden. Sie basieren auf einem Homopolymer oder Kombinationen aus verschiedenen Block-Copolymeren. Die verwendeten Materialien sind PLA (Polylactid), PGA (Polyglykolsäure), PCL (Polycaprolacton), P4HB (Poly-4- hydroxybutyrat), PDO (Poly-p-dioxanon) und PTMC (Poly- trimethylcarbonat). Diese Polymere werden aufgrund ihrer hohen Biokompatibilität, geringen Toxizität und einstellba- ren Absorptionsraten verwendet. FET hat über 70 verschiedene Polymertypen in Form von Monofilamenten, Multifilamenten und Vliesstoffen verar- beitet, darunter auch Polymere aus nachhaltigen Quellen. Bei diesem Prozess wurde eng mit Forschungseinrichtun- gen und Rohstoffherstellern zusammengearbeitet, um Tests und Bewertungen durchzuführen. Bei der Extrusion ist darauf zu achten, dass das Polymer vor oder bei der Verarbeitung nicht abgebaut wird, wes- halb es vor der Extrusion präzise zu trocknen ist. Grund ist, dass diese Polymere sehr empfindlich auf den Abbau durch Hydrolyse reagieren, was zu erheblichen Schwan- kungen der intrinsischen Viskosität (IV) führt und sie un- verarbeitbar macht. Nach der Polymeraufbereitung verwendet FET eine speziell entwickelte Kombination aus Extruder und Schnecke, um das geschmolzene Material unter einer inerten Atmosphäre zu extrudieren und so die gewünschten Produkteigenschaften zu erreichen. Materialaufbereitung und -versorgung Hinsichtlich der Peripherieanlagen zur Materialaufberei- tung und -versorgung bedeutet die Materialvielfalt ihrer- seits eine besondere Herausforderung, der sich die Motan-Colortronic LTD, Chesterfield, Teil der Motan- Gruppe, Konstanz, stellt. Je nach Anwendung werden bei- spielsweise Kleintrockner für geringe Durchsätze oder Bild 6 (FET): Modifizierte Glas-Maschinentrichter für getrocknetes Material Bild 7 (motan): Kleintrockner aus der motan LUXOR- Serie für kleine Durchsatzmengen Extrusion 3/2025 26
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