Extrusion 3-2025
setzen und bei kurzzeitiger Applikation gute Haftkräfte mit PET zulassen“, sagt Meier. Dazu testet die Projektgruppe im Labor vom F&E-Partner TCKT chemisch-reaktive Addi- tive, die eine spätere Verarbeitung des PE auf Blas- oder Gießfolienanlangen erlauben. Eine weitere Verwendung in herkömmlichen PE-Folienanwendungen sollte laut Meier trotz eines geringen Gehaltes an PET in jedem Fall möglich werden. Forschung für Branchenlösung Vorerst arbeitet die Projektgruppe mit den hauseigenen Blisterabfällen von Takeda, „BlisterCycle“ birgt aber großes Potenzial. „Wenn das Projekt erfolgreich verläuft, sollte damit ein selektives Sammel- und Rücknahmesystem bei Kunden weltweit implementierbar werden. Damit ist die- ses regionale Projekt ein weiterer wichtiger Baustein für nachhaltige Lösungen aus Kunststoff für den Pharmabe- reich“, betont Kunststoff-Cluster-Manager Wolfgang Boh- mayr. Projekt „BlisterCycle“ Projektpartner: • M2 Consulting GmbH (Projektkoordinator), Hartkirchen • Takeda Austria GmbH, Linz • Industrietechnik Filzwieser GmbH, Gaflenz • Dikatech GmbH, Wippenham • TCKT GmbH, Wels Dieses Projekt wird aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und Forschungs- strategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert. Denn schon geringe Anteile von Fremdmaterial verändern die Eigenschaften des daraus gewonnenen Rezyklats.“ Die Projektgruppe will dabei auch die Kosten im Blick be- halten und eine Recyclinglösung entwickeln, die günstiger ist als die Beschaffung von Neuware. Richtige Abfallaufbereitung Die Dikatech GmbH betreibt in Wippenham ein Techni- kum mit Schneidmühl- und Pelletieranlagen. Das Zerklei- nern von Kunststoffabfällen verschiedenster Material- klassen gehört zum Kerngeschäft. Das Unternehmen ist daher idealer Projektpartner und für das fachgerechte Zer- kleinern der PET-PE-Blisterabfälle zuständig. Herausforderungen bei PET-G „Mithilfe spezieller Verfahrenstechnik soll das rezyklierte PET-Material sauber von PE getrennt werden. Durch be- sondere Additivierungen soll es dann gelingen, die einzel- nen Materialströme wieder einer stofflichen Verwertung zuzuführen und damit künftig voll kreislauffähig zu ma- chen. Ziel ist der erneute Einsatz zur Herstellung von PET- G-Folien mit Lebensmittelkontakt-Zulassung, bei denen die Siegelschicht genauso gut haftet bzw. wieder abgezogen werden kann wie mit Neuware“, erklärt Projektkoordinator Hannes Meier vom Beratungsunternehmen M2 Consulting die vielen Herausforderungen. „Die Herstellung von PET-G-Folien aus Recyclingware nach GMP-Standards für Pharmaanwendungen ist auch für uns herausfordernd. Sie schafft aber Erfahrungswerte, die wir auch auf andere Werkstoffe übertragen können. Das eröffnet Chancen für eine höhere Wertschöpfung“, er- gänzt Vitaly Ivanov von Industrietechnik Filzwieser. Herausforderungen bei PE Auch an das recycelte Polyethylen stellen die Projekt- partner hohe Ansprüche. „Im Idealfall sollte es wieder zu Siegelfolie extrudiert werden können. Um gute Siegelei- genschaften zu erzielen, müssen wir auch hier passende Additive finden, die das Schmelzverhalten des PE herab- ► Business Upper Austria OÖ Wirtschaftsagentur GmbH Hafenstraße 47-51, 4020 Linz, Austria www.biz-up.at Extrusion 3/2025 Anja Gosch (©Takeda) Bohmayr Wolfgang (©Business Upper Austria) Hannes Meier (©M2C) 39
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