Extrusion 4-2018

43 Extrusion 4/2018 ➠ Buss AG www.BUSScorp.com Das neue COMPEO Compoundiersystem von BUSS ermöglicht eine anwendungsspezifisch optimierte Anlagenkonfiguration für ein extrem breites Einsatzspektrum (Bild © Buss AG) dank des modularen Systemaufbaus op- timal der Aufbereitungsaufgabe anpas- sen. Alternativ zum Einfülltrichter kann eine vertikale Einlaufschnecke oder eine Seitendosierung eingesetzt werden. Ent- lang der Prozesszone sind weitere Sei- tendosierungen möglich, und flüssige Zuschlagstoffe lassen sich über gebohrte Knetbolzen an beliebiger Position direkt in das Produkt einspritzen. Das neu entwickelte COMPEO Austrags- aggregat, das für sämtliche Aufberei- tungsaufgaben zum Einsatz kommt, ba- siert auf dem Prinzip einer langsam dre- henden konischen Doppelschnecke. Un- abhängig von der Compounderkonfigu- ration baut dieses den Druck für Nach- folgeaggregate wie Siebwechsler und Granuliervorrichtung auf und stellt die Fördersteifigkeit auch bei höheren Ge- gendrücken sicher. Zur Erleichterung von Wartung und Reinigung lässt sich das Gehäuse des Austragsaggregats kom- plett abfahren. Dank der neuen Schneckengeometrien und einer verbesserten Rohstoffzufüh- rung reichen um 20 Prozent tiefere Dreh- zahlen aus, um die Durchsätze früherer Modelle zu erreichen. Zusätzlich hat BUSS das volumenbezogene Drehmo- ment um 15 Prozent erhöht. Dies ermög- licht längere Mischzonen und damit sta- bilere Prozessbedingungen ohne zusätz- liche Erhöhung des Energieeintrages. Als ein Ergebnis aller Verbesserungen ist das Prozessfenster des COMPEO deutlich größer als bei den Vorgängerbaureihen. So lässt sich der Durchsatz im Verhältnis 1:6 variieren. Dies erhöht sowohl die An- lagenflexibilität als auch die Bediener- freundlichkeit, beispielsweise beim An- fahren oder bei Kleinchargen zur Bemus- terung. Die Leitungen sind weitestgehend hinter einfach zu reinigende Verkleidungen im Inneren der Maschine verlegt. Eine Ge- triebeabdeckung senkt das Betriebsge- räusch und erhöht die Arbeitssicherheit. Die Wärmedämmung des Verfahrensteils minimiert Energieverluste, und dank standardisierter Module liegen die Inves- titionskosten um bis zu 30 Prozent unter denen der Vorgängermodelle. Die mit Touch-Screen ausgerüstete Anla- gensteuerung mit OPC-UA Schnittstelle macht COMPEO vollumfänglich Indus- trie-4.0-kompatibel. Dank einer inte- grierten Rezepturverwaltung kann ein Wechsel zwischen Rezepturen praktisch auf Knopfdruck erfolgen. Alle wesentli- chen Anlagenparameter werden visuali- siert, aufgezeichnet und archiviert. Zu- dem lassen sich Prozessparameter wie Temperaturen, Leistungsaufnahme oder spezifischer Energieeintrag – und damit die Effizienz der Anlage – kontinuierlich überwachen. ➠ Universität Stuttgart Insitut für Kunststofftechnik (IKT) www.ikt.uni-stuttgart.de, www.uni-stuttgart.de n Das Institut für Kunststofftechnik (IKT) forscht zusammen mit dem Institut für Flugzeugbau (IFB) an der Schadensdetek- tion in Faserkunststoffverbunden mittels Ultraschalldoppelbrechung. Leichtbauteile aus Faserkunststoffver- bunden müssen in regelmäßigen Inter- vallen oder nach Schadensereignissen zerstörungsfrei auf ihre strukturelle Inte- grität untersucht werden. Neben einer zuverlässigen Schadensdetektion bei der Herstellungs- und Betriebsprüfung gilt darüber hinaus eine treffsichere Interpre- tation der Prüfergebnisse zu gewährleis- Ultraschalldoppelbrechung zur Mikromechanischen Schadensdetektion in Faser-Verbund-Kunststoffen ten. Im Rahmen des durch die deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts soll die Ultraschalldoppelbre- chung als zerstörungsfreie Prüf- und Charakterisierungsmethode weiterent- wickelt werden. Die Ultraschalldoppel- brechung nutzt die von der Polarisations- richtung der Transversalwelle abhängige Phasengeschwindigkeit aus, wenn diese sich in anisotropen Werkstoffen wie Fa- serkunststoffverbunden ausbreitet. Ziel des Forschungsvorhabens ist eine Korre- lation der mittels Ultraschalldoppelbre- chung gemessenen Werte mit technisch relevanten Kenngrößen zur Bewertung der Bauteilschädigung unter Berücksich- tigung quasi-statischer Lasten. Die neue Prüfmethode bietet aber darüber hinaus auch das Potential Faserorientierungen in Kunststoffbauteilen zu ermitteln, und damit die Grundlage eine Aussage zur Festigkeit und Steifigkeit zu ermögli- chen.

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