Extrusion 4-2022

Ein weiterer Schritt Richtung Nachhaltigkeit – die #sustain- ability- challenge (Bild: motan gruppe) 15 Extrusion 4/2022 ➠ VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen vdma.org/kunststoffmaschinen- gummimaschinen schnell abzuarbeiten und in Umsatz zu verwandeln. „Allen voran ist hier die schlechte Materi- alverfügbarkeit zu nennen“, erläutert Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbands Kunststoff- und Gummima- schinen im VDMA. Darüber hinaus wirken sich in Folge des Ukraine-Kriegs und der strikten Null-Covid-Politik in China viele Faktoren wie beispielsweise Logistikpro- bleme und eine höhere Unsicherheit im Markt negativ auf das Geschäft aus. Somit wird der Fachverband auch nicht mehr an seiner ursprünglichen Prognose vom Jahresbeginn 2022 festhalten, als für das laufende Jahr noch ein Wachstum von fünf bis zehn Prozent realistisch er- schien. „Aufgrund der aktuellen Entwick- lungen am Beschaffungsmarkt gehen wir für 2022 – trotz voller Auftragsbücher – nur noch von einer Seitwärtsbewegung bzw. im besten Fall von einem leichten Umsatzplus aus. Wir erwarten eine Ent- wicklung in der Größenordnung von null bis zwei Prozent“, beschreibt Kühmann den Ausblick. ➠ motan Gruppe www.motan.com ➠ IGCS www.igcs-chennai.org den unterschiedlicher Fachrichtungen sollte ein ganzheitliches Verständnis ver- mittelt werden – die vielleicht wichtigste Voraussetzung, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen. Aktuelle und überzeugende Beispiele aus der Praxis von Unternehmen unterstützten die theoretischen Überle- gungen. Ingenieur- und Werkstoffwissenschaft können Werkzeuge bereitstellen, für mehr Nachhaltigkeit sind jedoch auch an- dere Faktoren entscheidend. Der Begriff Verantwortung zog sich wie ein roter Faden durch die Referate. Sandra Füll- sack: „Die heutigen Studierenden und künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter in der Industrie müssen vermehrt Ko- operationen schaffen, um nachhaltige Lösungen und Strategien im Umgang mit Kunststoffen und den damit verbunde- nen Umweltproblemen zu fördern.“ Von einem Spiel rund um den Einsatz von Kunststoffverpackungen über ein Modell finanzieller Anreizsysteme zur Abfall- sammlung in weniger industriell gepräg- ten Ländern bis zur App – die Studie- renden entwickelten in mehreren thema- n Als ein Vorreiter der Branche entwickelt motan seit vielen Jahren Strategien, die mehr Nachhaltigkeit in die Kunststoffver- arbeitung und -anwendung bringen. Nun hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Indo-German Centre for Sustainabi- lity (IGCS) erstmals einen digitalen Work- shop initiiert, um bereichsübergreifend Strategien für mehr Nachhaltigkeit in der Kunststoffindustrie an Studierende zu vermitteln und deren Ideen zu sammeln. Etablierte Wissenschaftler*innen und junge Nachwuchskräfte arbeiteten zwei Tage an verschiedenen Themen im Um- feld Kunststoff und Umweltschutz. „Ge- meinsam wollen wir einen weiteren Schritt Richtung Nachhaltigkeit gehen und dazu Praxis und Forschung miteinan- der verbinden“, erklärte motan-Ge- schäftsführerin Sandra Füllsack das Projekt. Ziel sei einerseits, Studierenden einen interdisziplinären Überblick über Herausforderungen und Strategien im Umgang mit Kunststoffen auf hohem Ni- veau zu vermitteln. Andererseits wurden in mehreren thematischen Projektgrup- pen erarbeitete Ideen der Studierenden verschiedener Fachrichtungen zur Förde- rung der Nachhaltigkeit in der Kunst- stoffindustrie gesammelt. Sie werden eingehend auf Nutzbarkeit für neue An- sätze in der industriellen Praxis geprüft. Sechs hochrangige Dozenten und Dozen- tinnen renommierter Universitäten, Insti- tute und Unternehmen aus Deutschland, Indien und weiteren Ländern bildeten die fachliche Basis. Von Lehrstuhlinhabern über Werkstoffentwickler, Recyclingan- bieter und Prozessspezialisten bis zum Designer wurde ein breites Spektrum an aktuellem Wissen abgebildet. Studieren- Innovative Ideen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz tischen Arbeitsgruppen unterschiedliche Ideen zur Steigerung der Nachhaltigkeit bei der Verarbeitung und Nutzung von Kunststoffen. motan wird das Weiterent- wickeln der Ideen unterstützen, einige werden den Weg in die Praxis finden. Zudem ermöglicht der gelungene Brü- ckenschlag zwischen verschiedenen Stu- dienfächern und der Praxis ein ganzheit- liches Verständnis, das bei künftigen Entwicklungen den Grad der Nachhaltig- keit positiv beeinflussen wird. Auch motan leistet im Anschluss an den Workshop einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz: Die Gruppe unterstützte das Startup everwave, welches in groß angelegten Projekten Müll aus Gewäs- sern auf der ganzen Welt sammelt, mit einer Spende, die 5.000 kg Müll kom- pensieren soll.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=