Extrusion 4-2022

Sandwichprüfkörper mit Rezyklatkern (braun) und einem Hautmaterial ohne geruchsreduzierende Additive bei der sensorischen Bewertung (© Fraunhofer IVV) 55 Extrusion 4/2022 ➠ SIKORA AG sales@sikora.net, www.sikora.net „Durch die weiter steigenden Kunststoff- preise sind die Einsparungen sogar noch höher“, ergänzt Schalich und erklärt wei- ter, warum sich die Anschaffung eines Messsystems gerade in diesen Zeiten be- sonders lohnt. „Wo sich vor der Preiser- höhung die Anschaffung eines SIKORA Messsystems schon innerhalb von acht Monaten amortisiert hatte, erzielen Her- steller heute bei rund 35 Prozent höheren Materialkosten sogar einen Return on In- vestment von unter 6 Monaten.“ Die Investition zahlt sich laut Schalich noch weiter aus: „Durch den Einsatz von SIKORA Messtechnik werden höchste Produktqualität und optimale Prozesse si- chergestellt. Anfahrschrott wird auf ein Minimum reduziert und man spart neben Material auch wertvolle Produktionszeit ein, die für die Bearbeitung zusätzlicher Produktionsaufträge genutzt werden kann. Daneben spart man Energie bei der Herstellung der Rohre und trägt gleich- zeitig durch die Schonung der wertvollen Ressourcen zu mehr Nachhaltigkeit bei.“ Senkung des Materialeinsatzes durch SIKORA Messtechnik SIKORA hat ein eigenes Tool entwickelt, mit dem das mögliche Einsparpotential in Bezug auf Material, Produktionszeit, Kos- ten und CO 2 -Emissionen berechnet wer- den kann. Weitere Informationen unter: ➠ Fraunhofer CCPE www.ccpe.fraunhofer.de der Geruchsemissionen freiset- zen. Um eine dauerhafte Ge- ruchssperrwirkung zu erzielen, müssen die geruchsgebenden chemischen Verbindungen an der Migration durch die äußere Schicht gehindert werden. Im Fraunhofer Cluster of Excellence Cir- cular Plastics Economy CCPE untersuch- ten die vier Fraunhofer-Institute Fraun- hofer ICT, Fraunhofer LBF, Fraunhofer IVV und Fraunhofer IAP gemeinsam Geruchs- sperrschichten für Polymercompounds aus Rezyklaten. Mittels spezieller Addi- tive, welche bereits vor der Bauteilher- stellung in den Haut-bildenden Kunststoff eingearbeitet werden, lässt sich dies bei Kunststoffrezyklate, die beispielsweise aus der Wertstofftonne gewonnen wer- den, weisen aufgrund der Zusammenset- zung oder aufgrund von Verunreini- gungen oft unangenehme Gerüche auf. Für viele Anwendungen, beispielsweise in Innenräumen, lassen sich diese Kunst- stoffrezyklate bisher nicht verwenden. Um eine Geruchsfreisetzung in der neuen Anwendung zu verhindern, kann der ge- ruchsbelastete Kunststoff “verpackt” werden. Dazu bietet sich beispielsweise der Sandwichspritzguss an, mit dem Bau- teile herstellbar sind, welche aus einem geruchsbelastetem Kernmaterial und einer vollständig umhüllenden Haut aus einem geruchsneutralen Material beste- hen. Im Sinne der zirkulären Kunststoff- wirtschaft bestehen dabei Kern- und Hautmaterial aus derselben Kunststoff- klasse. Bei Langzeituntersuchungen mit erhöh- ten Temperaturen zeigt sich jedoch, dass Gerüche innerhalb weniger Tage durch die umhüllende Kunststoffschicht migrie- ren können und dadurch die Bauteile wie- Geruchsbelastete Kunststoffe wieder in Anwendung bringen untersuchten Hautdicken von 0,25 mm effektiv gestalten. Dadurch wird eine hochwertige Nutzung dieser Rezyklate erreicht und ein wichti- ger Beitrag zur Ressourcenschonung ge- leistet. Die Technik lässt sich auch auf weitere geruchsbelastete Stoffe, wie zum Beispiel Naturstoffe, erfolgreich transfe- rieren.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=