Extrusion 5-2021

13 Extrusion 5/2021 ➠ VDMA e.V. kug.vdma.org Lieferungen von deutschen Kunststoff- und Gummimaschinen eine wesentliche Rolle. Alle befinden sich in oder nahe den TOP 20 der wichtigsten Abnehmer- länder, und die BRIC-Staaten halten in Summe einen Anteil von 23 Prozent an den weltweiten Lieferungen deutscher Kunststoff- und Gummimaschinen. Die Bedeutung dieser vier Länder findet auch darin ihren Ausdruck, dass der VDMA dort eigene Niederlassungen betreibt, um näher an den Märkten und den Mit- gliedern vor Ort zu sein. Der dahinterste- hende Netzwerkgedanke führt zu einer großen internationalen Gemeinschaft in- nerhalb des VDMA. Getrieben von den starken Auftragsein- gängen rechnen viele Unternehmen aus dem Kunststoff- und Gummimaschinen- bau für dieses Jahr mit einem Rekorder- gebnis. Der Fachverband prognostiziert ein Umsatzplus von mindestens 10 Pro- zent. Darüber hinaus bleiben die Mega- trends Circular Economy und Klima- schutz durch CO 2 -Reduktion in Verbin- dung mit Digitalisierung weiterhin die bestimmenden Themen – auch auf der im nächsten Jahr stattfindende K-Messe. Hier haben sich die Kunststoff- und Gummimaschinenbauer gut positioniert, da sie mit ihren Innovationen Lösungen für die drängenden Fragen aufzeigen, und sie blicken dementsprechend opti- mistisch in die Zukunft. Auf der Messe K 2022 stellen sie das un- ter Beweis: Auf mehr als 4.500 m² Frei- gelände werden VDMA-Mitgliedsunter- nehmen den Besuchern ihre Technolo- gien und Projekte zur Kreislaufwirtschaft in eigenen Pavillons präsentieren. Der VDMA Dome bildet mit Showroom und Interaktion den übergreifenden Rahmen. „Mit dem Circular Economy Forum wol- len wir auf der nächsten K mit guten Bei- spielen aus der Praxis überzeugen und Impulse setzen. Unsere Mitgliedsunter- nehmen werden zeigen, wie man heute Kreislaufwirtschaft „hands-on“ angeht“ betont Kühmann. „Uns ist wichtig, Cir- cular Economy erlebbar zu machen, und wir wollen sowohl Kunststoffprodukte als auch ihre Herstellung und Verwer- tung in einem globalen gesellschaftli- chen Kontext abbilden. Dieser Aufgabe widmen wir uns mit Ausstellung und Programm im VDMA Dome.“ ➠ PlasticsEurope Deutschland e. V. www.plasticseurope.de rope investieren schon jetzt Milliardenbe- träge und arbeiten eng mit innovativen Partnern in der Wertschöpfungskette zu- sammen, um das Chemische Recycling und weitere Hochtechnologie-Lösungen zu fördern. In seiner Rede anlässlich der Brüsseler Veranstaltung „Closing the loop on chemical recycling in Europe“ äußerte sich der Präsident von PlasticsEurope und CEO von Covestro, Dr. Markus Steile- mann, wie folgt: „Das Chemische Recy- cling setzt neue Maßstäbe und ist ein zentraler Baustein der Kreislaufwirtschaft – nicht nur in Europa. Die verstärkten In- vestitionen unterstreichen die Entschlos- senheit der Industrie, das Problem der Kunststoffabfälle anzugehen, und unter- stützen die Klima- und Nachhaltigkeits- ziele des Green Deals der Europäischen Union. Dies ist jedoch erst der Anfang und es sind noch erhebliche Finanzmittel erforderlich, um den Wert dieser Techno- logie voll auszuschöpfen.“ Der Ausbau dieser Technologie und die Umsetzung eines breiteren Systemwech- sels erfordert ein Instrumentarium mit vielen Lösungen – etwa eine Diversifizie- PlasticsEurope kündigt Planungen für ei- ne wesentliche Steigerung der Investitio- nen in das Chemische Recycling an: von 2,6 Mrd. Euro im Jahr 2025 auf 7,2 Mrd. Euro im Jahr 2030. Um die Investitionen in diese Schlüsseltechnologie und den Über- gang zu einer Kreislaufwirtschaft weiter zu beschleunigen, fordert PlasticsEurope ei- nen harmonisierten und klaren politischen und gesetzlichen Rahmen. Mit dem Chemischen Recycling können viele Kunststoffe recycelt werden, die sonst verbrannt oder auf Deponien ent- sorgt werden müssten. Die dahinterste- henden Verfahren liefern eine erhebliche Menge an recyceltem Material mit den Ei- genschaften neuer Kunststoffe. Sie ergän- zen die werkstoffliche Verwertung und verfügen über großes Potenzial, um hoch- wertige Arbeitsplätze zu schaffen – und somit einen Beitrag zu einer klimaneutra- len und wettbewerbsfähigen Kreislauf- wirtschaft in Europa zu leisten. Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2050 nahezu 60 Prozent der weltweiten Kunststoffherstellung auf Wiederver- wendung und Verwertung beruhen 1 . Die Mitgliedsunternehmen von PlasticsEu- Europäische Kunststofferzeuger planen Milliardeninvestitionen beim Chemischen Recycling rung der Rohstoffe, neue Infrastruktur, Geschäftsmodelle und Materialien, Ab- fallvermeidung und Ökodesign. Aus Sicht der Industrie ist es zudem von grundlegender Bedeutung, dass die Ent- scheidungsträger einen politischen und gesetzlichen Rahmen schaffen, der Si- cherheit bietet und Anreize für weitere Investitionen schafft. Dr. Steilemann ergänzte: „Um aus dem Potenzial des Chemischen Recyclings Ka- pital schlagen zu können, brauchen wir einen harmonisierten und starken Bin- nenmarktrahmen. Wir müssen die Kraft des EU-Binnenmarktes nutzen und seine Unversehrtheit schützen. Wir sollten auch anerkennen, dass wir ein gemein- sames Interesse daran haben, unsere Wirtschaft zukunftssicher zu machen und hierzu innovative Technologien wie das Chemische Recycling nutzen.“ 1 McKinsey - How plastics waste recycling could transform the chemical industry

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