Extrusion 5-2023

15 Extrusion 5/2023 ➠ VDMA e.V. vdma.org/kunststoffmaschinen-gummimaschinen Kunststoffindustrie ist bereits mitten im Transformationsprozess in Richtung Kreis- laufwirtschaft. Das zahlt auf die Ziele der beiden genannten Mega-Trends ein. Doch CO 2 -Emissionen zu reduzieren oder gar eine CO 2 -neutrale Produktion zu eta- blieren, benötigt Investitionen und Um- strukturierungen. Dem steht derzeit Planungsunsicherheit entgegen, die viele Unternehmen und Kundengruppen verspüren. Dabei geht es insbesondere um Fragen der Energiever- sorgung und deren Kosten. Für den Fachverband und dessen Vor- stand steht daher die strategische Wei- chenstellung für die Branche der Kunststoff- und Gummimaschinenbauer und deren Partner entlang der Wert- schöpfungskette im Mittelpunkt. Fol- gende Handlungsfelder gehören dazu: Engagierten Nachwuchs für den Maschi- nenbau und im Besonderen für die Kunst- stoffindustrie zu gewinnen, ist ein Gemeinschaftsprojekt. Der Fachverband arbeitet intensiv mit der VDMA-Abteilung Bildung zusammen. Die dort erhobenen Zahlen zeigen, dass der Fachkräfteman- gel als größtes Risiko im Maschinenbau gesehen wird. Ursache ist zum einen der demographische Wandel, zum anderen die Konkurrenz zu anderen, für junge n Die deutschen Kunststoff- und Gum- mimaschinenbauer konnten das Jahr 2022 mit einem preisbereinigten Umsatz- plus von 10 Prozent abschließen. Nomi- nal belief sich das Plus auf 18 Prozent. „Dieses Wachstum kommt durch die vie- len Aufträge zustande, die in den ver- gangenen Jahren akquiriert werden konnten und zeigt, dass sich die Liefer- ketten etwas entspannt haben“, erläutert Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff- und Gummi- maschinen im VDMA. Aktuell sind die Auftragsbücher immer noch gut gefüllt, was auf ein vergleichbar gutes Umsatz- jahr 2023 deutet. Zurückhaltend sind die Erwartungen an die Umsatzentwicklung ab 2024. „Uns sind neue Aufträge im vergangenen Jahr mit einem preisbereinigten Minus von 13 Prozent weggebrochen und im ersten Quartal 2023 sogar nochmals deutlicher um Minus 33 Prozent“, sagt Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachver- bands Kunststoff- und Gummimaschinen. „Das bedeutet für 2024 wahrscheinlich in Summe weniger Bestandsaufträge in den Büchern, die abgearbeitet und in Umsatz gebracht werden können.“ Viel Hoffnung, dass die Nachfrage kurz- fristig wieder anziehen wird, besteht nicht. Das weltweite Konjunkturklima mit niedrigem Wachstum, hoher Inflation und dementsprechend hohen Zinsen ver- unsichert die Investoren. Durch das ame- rikanische Konjunkturpaket IRA (Inflation Reduction Act) werden zwar auch die Kunststoff- und Gummimaschinenbauer profitieren, aber ob das ausreicht, um die Weltwirtschaft wieder anzukurbeln, bleibt abzuwarten. Die Bereiche E-Mobi- lität und Verpackungen versprechen noch am ehesten Wachstumschancen. Gerade in China verläuft die Transformation zur Elektrifizierung der Fahrzeuge mit enor- mer Geschwindigkeit und durch die stei- gende weltweite Bevölkerungsent- wicklung nimmt auch der Bedarf an ver- packten Lebensmitteln zu. In beiden Fäl- len kann Kunststoff seine Vorteile ausspielen. Vor diesem Hintergrund stellen sich die großen Aufgaben der Dekarbonisierung und der Defossilisierung der Kunststoffin- dustrie noch herausfordernder dar: Die Transformation in schwierigem Umfeld – Auftragseingänge brechen im ersten Quartal um 30 Prozent ein Menschen attraktiver scheinende Bran- chen. Sie haben sehr häufig kein klares Bild vom Maschinenbau, nicht von seinen Leistungen für den Klimaschutz und auch nicht von den beruflichen Möglichkeiten. Das gilt noch mehr für die Kunststoffin- dustrie mit ihrem Imageproblem. Ande- rerseits ist die Zufriedenheitsrate der technischen Auszubildenden mit ihren Unternehmen und ihrem Arbeitsplatz sehr hoch. In diesem Spannungsfeld kamen die Re- präsentanten der Verbände von „Wir sind Kunststoff“, GKV, PlasticsEurope und VDMA zusammen, um auch hier das Thema Nachwuchs gemeinsam anzuge- hen. Es gibt erste Ideen: zum Beispiel, wie man durch gute Vorbilder über alle Ebe- nen des Unternehmens und Netzwerke mehr Frauen für die Kunststoffindustrie gewinnen kann. Ein weiteres Aktionsfeld ist, Mitarbeitende aus dem Ausland zu gewinnen. Hier ist der Maschinenbau mit seinen internationalen Netzwerken gut aufgestellt. Energie sparen mit ISOWEMA Isolierungen www.wema.de

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