Extrusion 7-2018

48 Antriebs- und Automatisierungstechnik Extrusion 7/2018 nen aber noch mehr: Sie eignen sich auch zur Herstellung von Polymerblends, also der Mischung verschiedener Kunst- stofftypen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Herstellung sogenannter Masterbat- ches, also von Kunststoffgranulaten, de- nen bis zu 85 Prozent Füll- oder Farbstof- fe beigemischt sind. Direktextrusion bzw. Inline-Compoun- ding ist mit dem ZSE MAXX ebenfalls möglich: Der Extruder wird in diesem Fall zur Materialaufbereitung und Formge- bung genutzt, der Zwischenschritt über die Granulatproduktion entfällt in die- sem Fall. Temperatur und Druck genau im Blick Da gerade in der Industrie die Zuverlässig- keit und Wiederholbarkeit von Prozessen von großer Bedeutung ist, werden Extru- der häufig automatisiert. Leistritz verwen- det hierfür schon seit fast zwei Jahrzehn- ten unter anderem Massedruck- und Massetemperatursensoren von GEFRAN. Das Unternehmen entwickelt seit mehr als 40 Jahren Sensorik- und Antriebslö- sungen für die Kunststoff-Industrie und kennt die Anforderungen und Bedürfnis- se der Hersteller deshalb sehr gut. „Bei thermischen Prozessen wie der Kunst- stoffverarbeitung muss der Anlagendruck genau überwacht werden“, erläutert Ha- rald Tischer von GEFRAN. „Wenn ein un- zulässig hoher Druckaufbau zu beobach- ten ist, dann stimmt etwas mit der Ver- fahrenstechnik nicht. Der Antrieb der Maschine wird dann über unseren Sensor abgeschaltet.“ An den Leistritz-Extrudern sind KE-Mas- sedrucksensoren von GEFRAN im Ein- satz: Die mit einem Natrium-Kalium-Ge- misch gefüllten Sensoren wurden für die Druckmessung von heißen Kunststoff- massen (bis zu 538 °C) entwickelt. Sie ar- beiten nach dem Prinzip der hydrauli- schen Druckübertragung, bei dem der Druck auf die Sensoren in ein elektri- sches Signal umgewandelt wird, das die Maschinensteuerung weiterverarbeitet. Die KE-Sensoren decken Druckbereiche von 0-35 bis 0-1.000 bar ab und ent- sprechen dem Performance Level `c`, der Extruder-Norm EN 1114-1 und der Euro- päischen Maschinenrichtlinie. GEFRAN liefert außerdem sogenannte Massetemperatursensoren in verschiede- nen Bauformen an Leistritz. Auch sie ha- ben eine wichtige Funktion: „Die Tempe- ratur der Kunststoffschmelze ist ein Indi- kator für den ordnungsgemäßen Ablauf des Prozesses. Der Kunststoff darf nicht überhitzt werden“, so Tischer. „Mit un- serem Massetemperatursensor wissen die Maschinenführer zu jeder Zeit, ob sie sich im richtigen Prozessfenster bewe- gen.“ Die Frequenzumrichter der ADV-200- Baureihe von GEFRAN ermöglichen eine optimierte Prozessanbindung der ZSEMAXX-Extruder von Leistritz Leistritz hat mit den GEFRAN-Lösungen sehr gute Erfahrungen gemacht: „Wir schätzen die Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte“, begründet Sven Wolf, Geschäftsführer bei Leistritz, die Zusam- menarbeit. Ein weiterer Pluspunkt sei der gute technische Service von GEFRAN. Individuelle Maschinensteuerung extru+ Zu den Antriebstechnik-Komponenten von GEFRAN, die Leistritz in bestimmten Projekten einsetzt, gehören auch die Fre- quenzumrichter der Baureihe ADV200. „Sie ermöglichen eine optimierte Pro- zessanbindung durch spezielle Parame- ter, die wir je nach Kunde und Branche individuell anpassen“, sagt Harald Tischer von GEFRAN. Desweiteren lassen sich alle gängigen Feldbusschnittstellen anbinden. Ein weiteres Feature des ADV200 ist die Motordaten-Identifikati- on – sie arbeitet sowohl bei drehendem als auch bei stehendem Motor. GEFRAN hat den ADV200 für Motorleistungen von 0.75 kW bis 1.8 MW ausgelegt und so konstruiert, dass eine einfache und schnelle Inbetriebnahme möglich ist. Ein schneller Stromregler ermöglicht so- wohl bei Asynchronmotoren als auch bei Synchronmotoren eine hohe Drehmo- mentgenauigkeit für Extruderanwendun- gen mit und ohne Drehzahlrückführung. Neben den Frequenzumrichtern setzt Leistritz – unter anderem für kundenspe- zifische Projekte – die Maschinensteue- rung extru+ von GEFRAN ein. Diese Soft- ware steuert die Prozesse bei der Extrusi- on von Kunststoffen, ist konfigurierbar KE-Massedrucksensoren des Performance-Levels ‘c’ von GEFRAN messen den Prozessdruck bei Temperaturen bis zu 538 °C

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