Extrusion 8-2023

Kommentar: Ein Kernpunkt der Fakuma 2023 – Kunststoff auf dem Weg zum Wertstoff Dipl.-Ing. Rüdiger Dzuban, ONI-Wärmetrafo GmbH Dem Messeveranstalter Schall als Moderator und dem Mes- sebeirat als Initiator ist es zu verdanken, dass das Thema „ Kunststoff – Wertstoff statt Problemstoff “ auf der Fakuma 2023 in den Fokus gerückt wurde. Startpunkt war die Round- Table-Diskussion am ersten Messetag, in der auch ein völlig neu gedachter Ansatz zur Lösung der Problematik formuliert wurde. „Wird Kunststoff morgen am Tag durch eine Regulierungs- maßnahme 5-mal oder gar 10-mal so teuer verkauft, wie er heute in der Erzeugung kostet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass kein Kunststoff mehr in der Umwelt entsorgt wird. Dann lohnt sich für jeden das Sammeln von Kunststoff in der gelben Tonne, weil jedes Kilogramm Wertstoff einen attrakti- ven Geldwert darstellt!“ Das Pfandsystem für Flaschen und Dosen aus Kunststoff oder Metall hat es vorgemacht. Man hat in diesem Fall dem Kunst- stoff einfach einen sehr viel höheren Wert zugeordnet, als er tatsächlich kostet. Die Folge daraus: Es sind kaum noch Pfand- flaschen in der Natur zu finden, weil teilweise regelrecht Jagt auf die begehrten Stücke gemacht wird. Die Pfandpflicht hat das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert wiederver- wendbarer und wiederverwertbarer Materialressourcen ange- regt und in der Folge einen wichtigen Beitrag zur Abfall- vermeidung und -verwertung geleistet. Wird also Kunststoff in Gänze zum Wertstoff und nicht mehr achtlos in unserer Umwelt entsorgt, führt das zur Entlastung unserer Geldbörse, und die Gesundheit eines jeden Bürgers profitiert auch davon. Diese Behauptung erklärt sich für jeden simpel und einfach selbst, wenn man die aktuelle Situation etwas näher beleuchtet. Finanziell wird jeder von uns entlastet, weil beispielsweise viele Menschen in der Verwaltung und Politik sich nicht mehr mit dem unangenehmen Thema „Wie vermeidet man die Um- weltverschmutzung durch Plastikmüll“ beschäftigen oder Ko- lonnen von Straßenwärtern sich nicht mehr mit weggeschmissenen Plastikbechern und Flaschen an unseren Straßen und Autobahnen herumschlagen müssen. Hier geht es um Vermeidung von Kosten, die heute durch Steuergelder und Gebühren der Bürger aufgebracht werden müssen. Die Aufbereitung von Kunststoffen, die ihren Dienst in der er- sten Anwendung zu unserem Nutzen erledigt haben, wird unter ökonomischen Gesichtspunkten attraktiv. Zudem wür- den die Technologien zur Aufbereitung mit größter Intensität weiterentwickelt, egal ob auf mechanischer oder chemischer Grundlage. Das wiederum würde eine sehr viel höheren Nut- zungsrate der Sekundärstoffe zur Folge haben. Und das oft- mals nur verbal formulierte Thema „Kunststoff- Kreislauf- wirtschaft“ erführe eine atemberaubende Belebung in der Praxis. Das aus der Weiterentwicklung von Aufbereitungsverfahren gewonnene Know-how könnte ein Exportschlager werden, weil weltweit Millionen Tonnen Kunststoff darauf warten, zum Nutzen der Menschen aufbereitet zu werden. Und dann wäre da noch ein nicht ganz aus dem Auge zu ver- lierender Aspekt. Unsere Gesundheit. Die Auswirkungen von Mikroplastik und der daran anhaftenden Schadstoffe auf un- sere Gesundheit sind derzeit noch nicht einmal ansatzweise zu beurteilen. Interessant dabei ist, dass Mikroplastik nicht nur aus weltweit entsorgten Kunststoffprodukten stammen, son- dern gezielt als Hilfsmittel in verschiedensten Produkten des täglichen Lebens eingesetzt werden. Zu befürchten ist, dass die Kosten für die Bewältigung dieser Problematik gigantisch sein könnten. Daraus erklärt sich vielleicht auch die Bestre- bung der EU, den Verkauf von Mikroplastik schrittweise zu verbieten. Aus einer ganzheitlichen Betrachtung ergeben sich meiner Meinung nach zwei Szenarien. Im ersten Fall bleiben die Ak- tivitäten in Richtung „Kunststoff-Kreislaufwirtschaft“ auf dem bisherigen Niveau. Kunststoff bleibt billig und Problemstoff, wird auf Minimalniveau im Kreislauf gefahren und die daraus erwachsenden Probleme werden nicht kleiner und die Kosten für die Bewältigung bezahlen wir weiterhin indirekt über Steu- ern, Gebühren und Krankenkassenbeiträge. Im zweiten Fall kommt es zu einer Preisregulierung und damit zu einer „Beförderung“ zum Wertstoff und in der Endab- rechnung zu einem Plus für alle Beteiligten. Auf jeden Fall sollte die Zielsetzung im Interesse aller sein: "Sinnvoller Einsatz als Wertstoff und sinnvolle Vermeidung als Problemstoff!" 28 Kühltechnik Extrusion 8/2023 Weil die Zukunft den Kindern gehört Die Firma ONI-Wärmetrafo feiert ihren 40-jährigen Geburts- tag und hat das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit auf der Fakuma 2023 einmal auf eine völlig andere Art und Weise thematisiert. Denn wenn man von Zukunftssicherung sprechen will, muss man den Bogen auch über die nächste Generation schlagen, zu den Kindern. Aus diesem Grund möchte man bei ONI mit kleinen, sehr sympathischen Botschaftern und einem umweltunterstützenden Häuschen dafür sorgen, dass die Kinder zum Mitmachen in Richtung nachhaltige Energieverwendung und Umweltschutz ange- regt werden. Die kleinen ONI-Botschafter Toni der Bienen- bär und Moni die Honigbiene sowie ein Wildbienen-Hotel, ergänzt durch ein Glas Honig, wurden während der Fakuma an Kunden und ONI-Interessenten verschenkt.

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