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Materialhandling
Extrusion 6/2016
Die insgesamt fünf Vakuumpumpen,
der Materialversorgung, zwei davon
als Standby-Reserve sowie der
Sicherheitsfilter (links) befinden sich
im Stockwerk oberhalb des
Reinraums in einem separaten,
abgesicherten Raum
Reinraumgerechtes Materialhandling
Bis auf die Bottlepack-Maschinen, konzipiert das B. Braun-Engi-
neering die Produktion selbst. Für die Projektierung und Ausle-
gung sowie die Installation aller Einrichtungen für das Material-
handling beauftragte das B. Braun-Engineering allerdings die
Experten von Motan-Colortronic. Beide Unternehmen arbeiten
bereits seit etlichen Jahren eng zusammen.
Die aktuelle Konfiguration für das Materialhandling der Eco-
flac-Produktion wurde in den vergangenen zwei Jahren in meh-
reren Schritten realisiert. Dazu hat das B. Braun-Engineering
konkrete Kriterien formuliert. Einige der wichtigsten Forderun-
gen neben der ohnehin selbstverständlichen, reinraumgerech-
ten Ausführung der Geräte und Einrichtungen war, dass im Pro-
duktionsbereich absolut kein Material offen bewegt werden
darf. Die Rohrleitungen und deren Führung waren so zu gestal-
ten, dass die Entstehung von Engelshaar nahezu völlig ausge-
schlossen ist. Zu berücksichtigen war in diesem Zusammen-
hang eine Streckenlänge mit immerhin 170 Metern.
Anlagenkonzept – strickte Trennung von Material und
Reinraum
Angesichts des Durchsatzes von LDPE wurden für die Material-
versorgung drei Außensilos aufgestellt, aus denen das Granulat
über Zweikomponentenweichen und eine Siloumschaltung in
zwei Zwischenbehälter gefördert wird. Die befinden sich zu-
sammen mit einem Zwischenbehälter für HDPE (für das An-
spritzen der Kappen) im technischen Bereich ein Stockwerk
über der Produktion – in einem abgesicherten Materialraum.
Die Behälter sind überdies mit zusätzlichen Schlössern gesi-
chert. Das HDPE wird als Sackware direkt in das Materiallager
verbracht.
Ebenfalls im technischen Bereich befinden sich in einem separa-
ten, ebenfalls abgesicherten Raum die fünf Vakuumpumpen
der Materialversorgung, zwei davon als Standby-Reserve.
Versorgt werden die Zwischenbehälter von Saugfördergeräten
CSK 30. Die für einen 24-stündigen Dauerbetrieb ausgelegten
Fördergeräte sind aus abriebs- und korrosionsfestem, elektro-
poliertem Edelstahl gefertigt.
Von den drei Außensilos wird das Granulat zur Produktion
über Zweikomponentenweichen und eine Siloumschaltung
in Zwischenbehälter gefördert
In einem Zwischengeschoss darunter – direkt über den Bottle-
pack-Maschinen – sind drei gravimetrische Dosier- und Misch-
systeme Ultrablend UB 375 installiert, ausgelegt für jeweils
zwei Komponenten. Jedes dieser Systeme wird von zwei CSK
30 versorgt. Auch die Dosier- und Mischsysteme sind für den
24-stündigen Dauerbetrieb konzipiert. In der in Rubí installier-
ten Ausführung eignen sie sich für Materialdurchsätze bis
500kg/h.
Auch die Behälter der Ultrablend sind aus elektropoliertem
Edelstahl gefertigt. Die Bauteile sind ohne „tote“ Zonen kons-
truiert um zu verhindern, dass sich
Restdepots bilden. Die Dosier- und
Mischsysteme dosieren und wiegen
die Komponenten nacheinander. Das
Material wird anschließend in einer
nachgeschalteten Mischkammer ho-
mogen vermischt und gelangt von dort
in den Einzug der Verarbeitungsma-
schine.